Die Entstehung eines Dritten Ortes

Es ist laut geworden im Goethe-Institut in Ramallah, denn seit November 2020 sind die Umbauarbeiten und die Neukonzeption der Robert-Schumann Bibliothek in einen dritten Ort in vollem Gang. Nach Fertigstellung im Herbst 2021 soll diese zu multikulturellen Erfahrungen, Events und Begegnungen einladen.

  • Dritter Ort in Ramallah: Umbau © Goethe-Institut Ramallah

    Dritter Ort in Ramallah: Umbau

  • Dritter Ort in Ramallah: Umbau © Goethe-Institut Ramallah

    Umbau

  • Dritter Ort in Ramallah: Umbau © Goethe-Institut Ramallah

    Umbau

  • Dritter Ort in Ramallah: Umbau 3 © Goethe-Institut Ramallah

    Umbau

Bereits im Oktober 2019 begann mit dem Besuch des aatvos Teams in Ramallah die erste Phase dieses Projekts. Aat Vos, Creative Guide und Experte für Dritte Orte und sein Team besuchten verschiedene Kulturzentren in Ramallah sowie das Qalandia Flüchtlingslager, durch das sie Khaldoun Bshara von Riwaq führte. Offensichtlich imponiert von seinem Besuch und vor allem der intensiven Nutzung engsten Raumes innerhalb des Lagers nahmen Aat Vos und sein Team diese Eindrücke mit in den Workshop des nächsten Tages. Das Team des Deutsch-Französischen Kulturzentrums wurde in die Durchführung der Kartenspiele von aatvos eingeführt, die eine der Säulen seines partizipativen Ansatzes ausmachen: eine Nutzerbefragung anhand vier verschiedener Kartenspiele, die über Erwartungen an Aktivitäten, an Atmosphäre und Ausstattung sowie an Partner und Gegebenheiten Ausschluss geben. Im Rahmen dieses ersten Kennenlernens der Methode von Aat Vos entstand auch dessen erste Skizze zu dem neuen imaginären Ort im Deutsch-Französischen Kulturzentrum.

Von Oktober 2019 bis März 2020 wurden mit Partnern, Studenten, Schülern, Deutsch- und Französischlernern jeden Alters und Bibliothekaren Befragungen mit Hilfe der Kartenspiele durchgeführt. Die Teilnehmer*innen wurden außerdem zu ihren Wünschen und Vorstellungen von einem dritten Ort befragt – einem Ort, der sich wie zu Hause anfühlt, aber nicht das Zuhause ist. Fragebögen und Dokumentation zu den Kartenspielen wurden im März 2020 an das aatvos Team in den Niederlanden geschickt und von diesem analysiert und ausgewertet.

Der im März 2020 geplante Designworkshop musste wegen der Pandemie abgesagt werden und musste schließlich einem digitalen Workshop im Juni 2020 weichen. Im Anschluss an den viertägigen Workshop mit dem Team des Deutsch-Französischen Kulturzentrums präsentierte Aat Vos am 25.06.2020 in einer öffentlichen digitalen Präsentation das neue Konzept des dritten Ortes in Ramallah.
  • Dritter Ort in Ramallah: Bühne © includi, Goethe-Institut Ramallah

    Dritter Ort in Ramallah: Bühne

  • Dritter Ort in Ramallah: Gemeinschaftstisch © includi, Goethe-Institut Ramallah

    Gemeinschaftstisch

  • Dritter Ort in Ramallah: Erdgeschoss © includi, Goethe-Institut Ramallah

    Erdgeschoss

  • Dritter Ort in Ramallah: Obergeschoss © includi, Goethe-Institut Ramallah

    Obergeschoss

Nach dem Leerräumen der Bibliothek und der Unterbringung der Medien in einem Nachbarhaus im August 2020 erfolgten im November 2020 die ersten Arbeiten. Seitdem tauschen sich das für die Neukonzeption zusammengestellte Team sowie der lokale Architekt über Zoom mit dem aatvos Team aus. Welche Materialien, welche Fliesen, welche Farben; Jedes Detail wird genau im Blick behalten, um Konzept und Moodboard basierend auf der Nutzerbefragung des Vorjahres optimal umzusetzen. Doch was beinhaltet das Bibliothekskonzept eines dritten Ortes? Es soll ein Ort entstehen, der sich für jeden wie zu Hause anfühlt und jeden willkommen heißt. Dabei geht es nicht nur um die Bibliothek im ersten Stock, sondern auch um den Eingangsbereich im Erdgeschoss, in dem sich die Sprachabteilung und mehrere Büros befinden. Dieser Bereich wird im Anschluss an die Bauarbeiten in der Bibliothek umgestaltet, der Raum soll geöffnet und sozusagen deinstitutionalisiert. Geplant sind hier ein großer Community Tisch, ein Café und Platz für weitere Medien zum Thema Sprache, Länder und Regionen.
 
  • Eingang DFKI von außen © Marco Heyda/includi

    Eingang Deutsch-Französisches Kulturinstitut von außen

  • Rezeption:  Deutsch-Französisches Kultutinstitut © Marco Heyda/includi

    Rezeption

  • Gemeinschaftstisch im Erdgeschoss © Marco Heyda/includi

    Gemeinschaftstisch im Erdgeschoss

  • KulturCafé im Erdgeschoss © Marco Heyda/includi

    KulturCafé im Erdgeschoss

  • KulturCafé im Erdgeschoss © Marco Heyda/includi

    KulturCafé im Erdgeschoss

  • Klassenraum © Marco Heyda/includi

    Klassenraum

  • Bibliothek des Deutsch-Französischen Kulturzentrums © Marco Heyda/includi

    Bibliothek des Deutsch-Französischen Kulturzentrums

  • Bühne in der Bibliothek © Marco Heyda/includi

    Bühne in der Bibliothek

  • Bibliothek des Deutsch-Französischen Kulturzentrums © Marco Heyda/includi

    Bibliothek des Deutsch-Französischen Kulturzentrums

  • Kinderecke im Dritten Ort © Marco Heyda/includi

    Kinderecke im Dritten Ort


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Einen einladenden, sicheren und inspirierenden öffentlichen Ort gestalten, der sich wie zu Hause anfühlt und zu multikulturellen Erfahrungen, Events und Begegnungen einlädt; diesem Versprechen kommen wir jeden Tag ein Stück näher. Dass es wichtig ist, physische Begegnungsräume auch in Zeiten der jetzigen Pandemie zu schaffen, in dem auch die digitale Komponente eine wichtige, aber nicht die wichtigste Rolle spielt, darüber unterhielten sich schon der Creative Guide Aat Vos und Khaldoun Bshara von Riwaq. In einer Zeit, in der mehr und mehr Begegnungen digital stattfinden, sollte das menschliche Bedürfnis nach Nähe und direkter Begegnung nicht vernachlässigt werden.
 
 


 

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