Neue Podcast-Serie von Goethe-Institut Ramallah
"Eine halbe Stunde für die Zukunft" besteht aus 6-8 Folgen mit einer Länge von jeweils 30 bis 45 Minuten, in denen junge aufstrebende lokale Künstler (mit einem Schwerpunkt auf Künstlerinnen) interviewt werden, um zu diskutieren, wie die palästinensische Kunstszene nach der Pandemie aussehen kann und wird.
Beeinflusst von entscheidenden politischen Ereignissen hat die palästinensische Kunstgeschichte mehrere bedeutende Veränderungen in der Art und Weise erlebt, wie Kunst wahrgenommen und ausgedrückt wird. So erlebte zum Beispiel die Post-Nakba-Ära eine Verschiebung in Richtung Realismus und kollektive Symbolik mit einer illustrativen, figurativen und narrativ-visuellen Ausdruckssprache. Diese traditionellen und lokalen Bezüge haben sich in der Zeit nach Oslo geändert, in der individuellere und persönlichere Ausdrucksperspektiven mit neuen visuellen Bezügen zum „globalen Westen“ übernommen wurden. Wie wird die palästinensische Herangehensweise an Kunst nach der Pandemie aussehen? Diese Podcast-Serie mit jungen palästinensischen Künstlern und Kulturakteuren ist ein Versuch, sich subtil anzunähern und eine mögliche nahe Zukunft für Kunst und Kultur zu visualisieren.
Die Projektidee wurde vom Goethe-Institut Ramallah initiiert und in Zusammenarbeit mit der Kuratorin Adele Jarar weiterentwickelt. Die Kuratorin wurde für einen Zeitraum von 5 Monaten unter Vertrag genommen und ist für die Moderation der Podcast-Serie und die Kontextualisierung des Inhalts verantwortlich.
Aufgrund der aktuellen COVID-19-Pandemie und des folgenden Lockdowns wurde die Aufzeichnung der Podcast-Episoden verschoben. Zwei Gastredner, Shayma Nader und Lama Takruri, nahmen ihre jeweiligen Interviews im Dezember 2020 in einem Tonstudio in Ramallah auf. Angesichts der Corona-Maßnahmen im Westjordanland und in Israel verzögerte sich die Aufzeichnung anderer Interviews, da die Gastredner die Reise zum Tonstudio nicht antreten konnten. Aufgrund dessen wurde eine Folge mit Rosalin Hussary im Februar 2021 über Zoom aufgenommen. Zuvor hatte bereits eine Aufzeichnung mit dem “Sada Movement” bestehend aus Assem Attoun und Nisreen Tahhan stattgefunden.
Das Projekt wird 2021 fortgesetzt, da weitere Künstler und Gastredner ihre Verfügbarkeit und Bereitschaft zur Teilnahme bestätigt haben, darunter Firas Shehadeh und Qais Assali, die ihre Folgen im März aufnehmen werden. Die Episoden werden im Mai als wöchentliche Serie auf “Radio Alhara”, einem in Palästina ansässigen, gemeinschaftlichen Radiosender ausgestrahlt, um insbesondere in Zeiten der Pandemie einen kollektiven Online-Raum für ein globales Publikum bereitzustellen. Die Podcast-Serie wird auch als Produktion unter dem Label „Atheer“ beworben, einem kulturellen Radioprogramm und einer Online-Audio-Plattform des Goethe-Instituts Ramallah.