Thomas ettche wurde 1964 in Treis bei Gießen geboren. Er studierte an der Johan-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main Germanistik, Philosophie und Filmwissenschaft und wurde 1999 zum Dr. phil. promoviert. Hettches Aufstieg zu einem arrivierten Vertreter der literarischen Avantgarde erfolgte rasch. Die Themen Körper, Gewalt und Sprache bestimmen dabei sein Werk, das neben Romanen auch Erzähl- und Essaybände umfasst und in über zehn Sprachen übersetzt wurde. Im Lauf seiner Karriere entdeckte Hettche auch populäre Stoffe und siedelte seine Romane in eher überraschenden Genres wie dem Kriminalroman an. Außerdem gibt er die Online-Literatur-Anthologie NULL heraus. Er erhielte zahlreiche Preise, u. a. den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis und den Hermann-Hesse-Literaturpreis. Seine Romane wurden mehrmals auf den Deutschen Buchpreis nominiert. Thomas Hettche ist Mitglied des Deutschen PEN. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Berlin und in der Schweiz.
„Herzfaden. Roman der Augsburger Puppenkiste“
Der Roman erzählt die Geschichte der Augsburger Puppenkiste als Familiengeschichte auf zwei Zeitebenen – historisch und fantastisch. Die Aufmachung des Romans erinnert ebenfalls an ein bekanntes Kinderbuch. So sind die historische Ebene in blauer Schrift und die fantastische Ebene in roter Schrift gedruckt. Zusätzlich gibt es im Buch noch insgesamt siebenundzwanzig Zeichnungen, die meist Skizzen von den Marionetten oder auch Momentaufnahmen der jeweiligen Szenen zeigen.
Ein zwölfjähriges Mädchen gerät nach einer Vorstellung der Augsburger Puppenkiste durch eine verborgene Tür auf einen märchenhaften Dachboden, auf dem viele Freunde warten: die Prinzessin Li Si, Kater Mikesch, Lukas, der Lokomotivführer. Vor allem aber die Frau, die all diese Marionetten geschnitzt hat und nun ihre Geschichte erzählt. Es ist die Geschichte eines einmaligen Theaters und der Familie, die es gegründet und berühmt gemacht hat. Sie beginnt im 2. Weltkrieg, als Walter Oehmichen, ein Schauspieler des Augsburger Stadttheaters, in der Gefangenschaft einen Puppenschnitzer kennenlernt und für die eigene Familie ein Marionettentheater baut. In der Bombennacht 1944 verbrennt es zu Schutt und Asche.
Dieses Buch finden Sie in der Bibliothek des Goethe-Instituts:
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