... über die Stadt, den Modernismus und dessen Alternativen
In der vierten Podcast-Ausgabe reden wir mit dem Chefarchitekten der Stadt Nowosibirsk, dem Urbanisten Alexander Lozhkin. Er spricht über die Gegebenheiten des sowjetischen Städtebaus, die Entstehung der Urbanistik in der UdSSR und darüber, wie diese von Teilnehmenden an Planungsseminaren in Nowosibirsk in den Achtzigerjahren praktiziert wurde. Wir thematisieren westliche Erfahrungen mit der Urbanistik in Bezug auf die postsowjetische Stadt – auf Basis der Realisierung des ersten Masterplans in Perm. Außerdem werten wir die Lebensfähigkeit solcher modernistischen Projekte wie Akademgorodok, Krasnoobsk, Kolzowo und die Entwicklungsaussichten des Karl-Marx-Platzes in Nowosibirsk aus.
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Der Podcast wurde vom Goethe-Institut Nowosibirsk im Rahmen der Vorbereitung auf die sibirische Premiere der Ausstellung Die Stadt von morgen herausgebracht, die das Resultat einer langjährigen Forschung zum sowjetischen architektonischen Modernismus im postsowjetischen Raum ist. 2019 zeigte das Goethe-Institut die Ausstellung in Minsk, Jerewan und Moskau, und vom 24. November 2020 bis zum 24. Januar 2021 ist sie in Nowosibirsk im Kulturzentrum ZK19 im Rahmen des Deutschlandjahres in Russland 2020/21 zu sehen. Die Ausstellung umfasst eine große Zeitspanne: vom Konstruktivismus der 1920er-Jahre bis zum sowjetischen Modernismus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und endet mit dem Übergang zur Architektur des Postmodernismus am Anfang der 1990er-Jahre.
Der Moderator des Podcasts ist Anton Karmanow, Künstler und Kurator aus Nowosibirsk.
ALEXANDER LOZHKIN
Alexander Lozhkin ist Chefarchitekt der Stadt Nowosibirsk und Urbanist. Er hat sein Studium an der Hochschule für Architektur Nowosibirsk (heute Staatliche Universität für Architektur, Design und Künste Nowosibirsk) im Jahr 1990 abgeschlossen und war ein aktiver Teilnehmer an Planungsseminaren der Nowosibirsker Papierarchitekt*innen in den 1980er-Jahren. Er hat in Nowosibirsker Organisationen für den Erhalt des historisch-kulturellen Erbes und bei der ZAO „Stoliza“ gearbeitet, das Festival für Architektur und Design Goldenes Kapitel organisiert, war Chefredakteur der Zeitschrift Projekt Sibirien und hat das Buch über die Nowosibirsker Papierarchitektur Die unbekannte Nowosibirsker Architektur herausgegeben. Von 2011 bis März 2013 hat er in Perm im Büro für städtische Projekte, einer kommunalen Einrichtung, gearbeitet und an der Realisierung des ersten Stadt-Masterplans in Russland teilgenommen. Seit 2014 ist er Berater des Nowosibirsker Bürgermeisters für städtebauliche Angelegenheiten, seit 2015 Vorsitzender des städtischen Kunstrats, seit 2019 Chefarchitekt der Stadt Nowosibirsk. Alexander Lozhkin ist Juror und Teilnehmer von Expertenausschüssen bei zahlreichen Architekturwettbewerben und wurde mit vielen Prämien geehrt. Er lehrt als Professor an der Internationalen Architekturakademie.