Berlinale-Blogger*innen 2022
Rückkehr auf die Leinwand

Diesmal wieder in Präsenz: Die 72. Berlinale findet in den Berliner Kinosälen statt, angepasst an die noch immer herrschende Pandemie. Etwa 260 neue Filme warten auf die Berlinale-Blogger*innen – hier stellen sie ihre ganz persönliche Auswahl vor.

Goldener Bär für den Besten Film 2021: Alcarràs von Carla Simón – die Regisseurin Carla Simón

Berlinale 2022
Selten war eine Berlinale so weiblich

Die Berlinale-Bären sind verteilt – sechs von acht Auszeichnungen gingen an weibliche Filmschaffende. Auch damit setzt das Festival in diesem Jahr ein Zeichen.

Alexander Scheer, Meltem Kaptan im Film Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush

Berlinale-Blogger*innen 2022
„Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“

„Rabiye Kurnaz gegen George Bush“ – ein Film, der die Tradition des deutschen Justizfilms mittels US-amerikanischer Dramaturgie verstärkt.
Im Hauptwettbewerb des Berliner Filmfestivals wurde ein Drama mit dem seltsamen Titel „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ und einem lebensbejahenden Sujet gezeigt: die wahre Geschichte einer Mutter, die ihren Sohn aus Guantanamo freikämpfte.

Clara Gostynski, Alexei Evstratov im Film „Unrueh“

Berlinale-Blogger*innen 2022
„Unrueh“ – Ein Schweizer Film über Uhrmacherei, Anarchismus und Liebe

In der Sektion „Encounters“ wurde auf dem Berliner Filmfestival „Unrueh“ gezeigt – ein faszinierender Schweizer Film über Uhrmacherei, Kartographie, Anarchismus und Liebe als das Rad der Geschichte. Es gelingt diesem erstaunlichen Film, für sein Publikum die Zeit anzuhalten. Wenn auch nur für dreiundneunzig Minuten.

„A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe“ von Nicolette Krebitz

Berlinale-Blogger*innen 2022
Eine Revolution der romantischen Komödie

Im Wettbewerb der Berlinale läuft ein sentimentaler Film mit dem schwer auszusprechenden Titel „A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe“. Es ist ein weiterer Film über romantische Beziehungen, in denen die Balance im Machtverhältnis eher zugunsten der Frau kippt – schon deshalb, weil sie wesentlich älter ist als der Mann.

Sergey Zhuravlev, Nikolay Zhuravlev_Brother in Every Inch_© Proline Film

Berlinale-Blogger*innen 2022
„Brother in Every Inch“ – Ein Kriegsfilm über den Frieden mit sich selbst und der Welt

In der Sektion „Encounters“ des Berliner Filmfestivals Berlinale wurde der Film „Brat vo vsyom“ (Engl. Brother in Every Inch) von Alexander Zolotukhin gezeigt – ein zerbrechlicher, zärtlicher und hundertprozentig pazifistischer Film über Soldaten, gedreht mit Unterstützung des russischen Verteidigungsministeriums.

Maria Matsel, Mark Eidelshtein im Film Strana Sascha

Berlinale-Blogger*innen 2022
„Strana Sascha“: ein Film über das Erwachsenwerden in Russland

In der Sektion „Generation 14plus“ des Berliner Filmfestivals wurde der Bildungsroman „Strana Sascha“ (Engl. The Land of Sasha) gezeigt – das Spielfilm-Debüt von Julia Trofimova aus Russland. Es ist ein ironischer und einfühlsamer Film über das Erwachsenwerden, dem es gelingt, reifer zu sein als seine Hauptfiguren – und doch nicht so reif, dass er bei ihnen genervte Langeweile hervorrufen würde.

All of Your Star are but Dust on My Shoes

Berlinale-Blogger*innen 2022
Ein neues Dispositiv beim Forum Expanded

Im Kinosaal gemeinsam einen Film ansehen stand von Beginn an im Zentrum der Filmkunst – so auch bei den Filmfestspielen Berlin. Doch dann entstanden Werke, die nicht auf der Leinwand erfasst werden konnten. Solche Werke bei einem Filmfestival auf etwas andere Art und Weise zu zeigen, ist die Aufgabe des Ausstellungsprogramms von „Forum Expanded“. Ein Rundgang durch die Gruppenausstellung „Closer to the Ground“.

Anna Octopus in "Wir könnten genauso gut tot sein". Regie: Natalia Sinelnikova

Berlinale-Blogger*innen 2022
Surreales Spiel mit der Angst

Ob Science-Fiction-Groteske oder Langzeitdoku: Gleich drei deutsche Filme widmen sich dem Leben im Hochhaus.

Sarah Nevada Grether – Grand Jeté, Regie Isabelle Stever (DEU 2022, Sektion Panorama)

Berlinale-Blogger*innen 2022
Ein Film über das größte Tabu

Isabelle Stever präsentiert auf der Berlinale keinen einfachen Film. Im Gegenteil, „Grand Jeté“ behandelt ein für viele anstößiges Thema: die inzestuöse Beziehung zwischen einer Mutter und ihrem Sohn.

„Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ von Andreas Dresen

Berlinale-Blogger*innen 2022
Kein Festival der ungetrübten Freude

Im zweiten Coronajahr startet die Berlinale trotz steigender Infektionszahlen in Präsenz. Das überschattet auch die Freude auf ein vielversprechendes Festivalprogramm.

Die Berlinale-Blogger*innen 2022

Russland
Egor Moskvitin

ist Filmkritiker, Programmdirektor des „Pilot“-Filmfestivals und lehrt an der Filmhochschule Moskau.

Instagram

Deutschland
Philipp Bühler

berichtet als freier Filmkritiker seit 2000 über die Berlinale.

Italien
Lucia Conti

ist freie Journalistin und Herausgeberin von Il Mitte, Online-Zeitschrift für Italiener im Ausland.

Korea
Hyejin Lee

ist Filmwissenschaftlerin und Filmschaffende. Sie arbeitet als Overseas Correspondent bei KOFIC und studiert an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf.

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