„Da es meine erste Reise nach Indien war, hatte ich sicherlich viele Klischee-Bilder im Kopf, bevor ich fuhr“, erinnert sich Barbara Yelin an ihren Aufenthalt in New Delhi, wohin sie im Herbst 2012 auf Einladung des Goethe-Instituts für eine Woche gereist ist. „Get ready to be blown away by all the impressions“ beschreibt sie die auf sie einstürzenden Eindrücke beim Verlassen der U-Bahn.
Tuk Tuk, Autorikscha oder nur Rikscha: Die grün-gelben Flitzer sind aus Delhis Stadtbild nicht wegzudenken. Auch wenn der Druck der preiswerten Uber-Konkurrenz zunimmt, halten sich die tuckernden, wendigen Autos (sprich Ottos) tapfer. Offiziell mit Taxameter ausgestattet, verhandelt man den Preis meist individuell. Gelenkt werden sie fast ausschließlich von Männern.
Stressfrei, sicher, sauber: Die Metro Delhi ist die bequeme Alternative, um in der Megacity schnell und günstig von A nach B zu kommen. Das gut ausgebaute Streckennetz erschließt die Stadt auf angenehme Weise. Für Frauen gibt es ein Extraabteil. Die Bahnhöfe sind gut organisiert, die Züge klimatisiert.
Voll, voller, am vollsten: Die Beladung von Mopeds, Fahrrädern, Anhängern, Karren und anderen Gefährten mutet in Delhi oft aberwitzig an. Alles Mögliche wird gestapelt, gebunden, geschnürt und geleint: Gasflaschen, Milchflaschen, Obst und Gemüse, Tiere, Haushaltswaren – es gibt nichts, was nicht wacklig durch die Straßen bugsiert wird.
Außen knusprig, innen weich, und bei jedem Bissen kommt klebriger Sirup heraus: Jalebi sind frittierte Kringel, in warmem, meist mit Kardamom oder Safran aromatisierten Zuckersirup getaucht. Wirklich indisch ist die ölige, supersüße Köstlichkeit allerdings nicht: Sie wurde von Persern um 1450 eingeführt.
Jonas Engelmann über Delhi Sketch-Book
Einige der Skizzen wirken, als versuche die Künstlerin, über sie ihr Staunen, ihre Verwirrung und Irritation zu ordnen, das unübersichtliche Gewirr einer Straße, das sich über den Köpfen der unzähligen Menschen in Kabeln und Wäscheleinen weiterträgt."