Das Stück erzählt die Geschichte des einsamen George, einer Riesenschildkröte, die schon mehrere tausend Jahre alt ist und einfach nicht sterben kann. Sie durchlebt Einsamkeit, Hass, Depression und versucht sich das Leben zu nehmen. Durch ellenlange Aufzählungen von Kriegen, von Freunden, von Ehefrauen, von Freundinnen, von Unbekannten, von Tieren, Essen werden uns Dutzende Ereignisse präsentiert, an denen George teilhat. Er lebt in seiner eigenen Zeit, in der innerhalb einer Morgenstunde Jahrhunderte in rasendem Tempo vorbeifliegen können. Er scheint Artgenossen zu suchen, wählt aber bewusst ein einsames Leben ohne Illusionen. In einem ständig sich wiederholenden Refrain kehrt George immer wieder zur Geschichte von Rapunzel zurück, die ihren Prinzen partout nicht treffen kann. Wie alt George auch sein mag, durch die überspitzte Zeichnung seiner Figur treten alle extremen Erfahrungen und Gefühle des modernen Menschen zutage: Einsamkeit, die Sinnlosigkeit der Existenz und die Unkontrollierbarkeit des eigenen Lebens und Todes.