Coole Kleidung muss nicht neu sein!
Pauline, 14 Jahre, mag nachhaltige Mode
Pauline findet Nachhaltigkeit wichtig, besonders beim Thema Kleidung. Denn wenn Firmen Kleidung herstellen, ist das schlecht für das Klima. Und die Menschen bekommen wenig Geld für ihre harte Arbeit. Wir haben Sie zum Thema befragt.Ich bin Pauline Hebes. Ich bin 14 Jahre alt. Mir ist nachhaltige Mode wichtig, weil ich den Klimaaspekt wichtig finde. Also die krasse Menge an Emissionen, die beim Kleidungherstellen produziert wird. Aber auch die ganzen Chemikalien und die Mikroplastik-Stoffe, die zum Beispiel durchs Waschen der Kleidung ins Abwasser kommen. Es gibt verschiedene Aspekte, die umwelt- und klimaschädlich sind an Kleidung. Wichtig finde ich auch, dass man den Konsum runterregelt, weil es wird einfach so extrem viel produziert. Und teilweise ist es nur so kurz auf dem Markt. Und dann kommen schon wieder neue Sachen. Dass man die länger am Leben erhält. Und ich finde auch den sozialen Aspekt sehr wichtig, wie schlimm die Arbeitsbedingungen sind, gerade in den „Fast Fashion“-Abteilungen. Dass die Leute dafür so wenig Geld bekommen, dass sie so viel und lange hart arbeiten müssen. Ich finde, dass sich da auf jeden Fall viel ändern muss.
Pauline ist informiert
Pauline hat viel über „Fast Fashion“ und nachhaltige Mode gelesen. Und einmal pro Woche trifft sie sich mit anderen Jugendlichen in einer Gruppe von dem Umwelt-Verein „BUND“, um über solche Themen zu sprechen.Pauline kauft ihre Kleidung gerne in Second-Hand-Läden. Das ist besser für die Umwelt. Denn wenn Menschen alte Kleidung länger benutzen, müssen die Firmen nicht so viel neue Kleidung produzieren. Außerdem ist die Kleidung dort nicht so teuer wie neue Kleidung.
Einmal ist es natürlich, damit die Kleidung langlebiger ist. Dass man nicht die Sachen neu kauft, sondern Sachen, die vorher vielleicht schon mal genutzt wurden, aber noch in einem super guten Zustand sind, wiederverwendet und ich ein bisschen die Hoffnung habe, dass vielleicht irgendwann nicht mehr ganz so viel Kleidung produziert wird, weil vielleicht die Nachfrage weniger wird in Läden, wo man die Klamotten neu kauft. Und andererseits ist es natürlich auch eine Frage des Geldes. Also in meinem Alter, wenn ich mir jetzt Klamotten selber kaufe und die dann auch bezahlen muss, dann ist es natürlich deutlich leichter, in Second-Hand-Läden etwas zu finden, weil es deutlich billiger ist. Also da gibt es teilweise sehr gute Sachen für 1 bis 5 €.
Vintage ist cool!
Aber Pauline findet die Kleidung aus Second-Hand-Läden auch einfach cool. Und es macht ihr Spaß, hier nach schönen Sachen zu suchen.Und dann ist es ja schon auch so eine Sache der Coolness, sage ich mal. Also gerade hier in Berlin ist dieser Vintage-Stil sehr „in“. Also eigentlich tragen alle nur Low-Waist-Jeans, so ein bisschen wie früher. Und da die Second-Hand-Läden teilweise ganze Vintage-Abteilungen haben und es teilweise Unikate sind, die man da findet, die vielleicht nicht so neu sind, sondern schon sehr alt, macht es mir auch Spaß, weil ich da immer coole Sachen finde, die auch zu meinem Stil passen. Und wo ich auch sage: Die hätte ich in einem normalen Laden vielleicht nicht gefunden, weil es in einem Second Hand Laden schon so ein bisschen mehr ist wie auf die Suche gehen. Also es gibt nicht alles ganz oft, sondern man sucht alles durch. Und dann findet man so einzelne Teile, die einem gefallen. Und ich finde, dass das auch Spaß macht.
Ist second-hand Mode hygienisch?
Manche Menschen sagen zu Pauline: „Kleidung aus Second-Hand-Läden ist schmutzig!“ Aber sie sagt: Nein, es gibt dort schöne und saubere Kleidung! Versuche es doch selbst! Du wirst sehen: Man kann hier mit einem guten Gefühl schöne Kleidung kaufen.Ich habe viele Menschen um mich herum, die sagen: „Nee, das hat schon mal jemand getragen, das ist ja unhygienisch“. Und ich finde, das ist was, was einfach gar nicht unbedingt stimmt. Ich habe bis jetzt immer gute Erfahrungen gehabt. Es war immer sauber und man sieht es ja auch beim Kaufen. Ich wünsche mir, dass man einfach ein bisschen offener an das Thema Second-Hand-Mode rangeht. Und auf jeden Fall würde ich sagen: Einfach mal ausprobieren! Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, da einfach mal selber Erfahrungen zu sammeln und vielleicht auch zu merken: „Oha, ich habe etwas Cooles gefunden“. Dass man ein bisschen die Lust daran findet und das nicht als etwas Komisches ansieht. Klar, die Läden sind manchmal schon ein bisschen interessant. Es sieht nicht aus wie in einem H&M. Aber dass man trotzdem das Positive daran sieht und sich selber ein gutes Gefühl gibt, wenn man Kleidung kauft, weil man weiß: Das war vielleicht etwas Besseres, als hätte ich mir die Kleidung neu gekauft. Also dass man mit einem guten Gewissen shoppen gehen kann und trotzdem was Schönes findet.
Auch Laura und Laurentien finden Nachhaltigkeit beim Thema Mode wichtig. Lest selbst, was sie dazu sagen:
„Wir tragen gerne coole Klamotten, die nachhaltig sind. Laura (links) trägt einen selbst genähten Rock. Laurentien (rechts) trägt ein Secondhandtop und eine kurze Jeans. Diese Klamotten hat sie von einer Freundin. Außerdem hat sie einen selbst genähten Beutel aus Stoffresten. Auch unsere Sonnenbrillen sind aus einem Secondhandshop. Uns ist wichtig, dass wir die Sachen, die wir besitzen, möglichst lange tragen und nicht ständig neue Sachen kaufen. Selbst genähte Mode trägt man oft länger, da man einen persönlichen Bezug hat. Beim Upcycling schenkt man den Klamotten ein neues Leben und kann diese individuell gestalten. Das finden wir sehr toll.Uns ist nachhaltige Mode wichtig, weil die Herstellung von Kleidung die Umwelt oft stark belastet. Dabei gelangen Giftstoffe in die Umwelt. Wasser, Ressourcen und Energie werden ausgebeutet. Außerdem führt der Transport zu einem hohen CO2-Ausstoß. Vielfach wird die Kleidung unter schlechten Arbeitsbedingungen oder durch Kinderarbeit hergestellt.
Bei uns in Deutschland gibt es leider sehr viele Fast-Fashion-Läden. Aber zum Glück gibt es vor allem in Großstädten viele Secondhandshops oder Vintage-Läden, wo man coole und qualitativ hochwertige Mode, – auch von bekannten Marken – finden kann.“
Worterklärungen
Nachhaltigkeit – wenn etwas nicht schlecht für Natur, Tiere und Menschen ist
Klima – das Wetter über eine lange Zeit
Beutel – eine Art Tasche. Viele Jugendliche tragen Beutel wie einen kleinen Rucksack
besitzen – haben
der persönliche Bezug – Hier: Man mag die Kleidung mehr, weil man sie selbst gemacht hat
gestalten – hier: designen
die Herstellung – die Produktion
stark belasten – hier: nicht gut für die Umwelt sein
Giftstoffe – hier: eine Substanz, die sehr schlecht und auch gefährlich für Mensch und Umwelt ist. Giftstoffe können krankmachen und töten
ausbeuten – zu viel davon gebrauchen
CO2-Ausstoß – das CO2, das an die Umwelt abgegeben wird
Arbeitsbedingungen – Wenn die Arbeitsbedingungen schlecht sind, müssen Menschen sehr viele Stunden am Tag arbeiten, verdienen sehr wenig Geld und oft ist die Arbeit gefährlich für die Gesundheit
Kinderarbeit – In manchen Ländern müssen Kinder arbeiten. In vielen Ländern ist das verboten
hochwertig – von sehr guter Qualität
Marke – der Name der Firma, die die Kleidung herstellt
Klima – das Wetter über eine lange Zeit
Beutel – eine Art Tasche. Viele Jugendliche tragen Beutel wie einen kleinen Rucksack
besitzen – haben
der persönliche Bezug – Hier: Man mag die Kleidung mehr, weil man sie selbst gemacht hat
gestalten – hier: designen
die Herstellung – die Produktion
stark belasten – hier: nicht gut für die Umwelt sein
Giftstoffe – hier: eine Substanz, die sehr schlecht und auch gefährlich für Mensch und Umwelt ist. Giftstoffe können krankmachen und töten
ausbeuten – zu viel davon gebrauchen
CO2-Ausstoß – das CO2, das an die Umwelt abgegeben wird
Arbeitsbedingungen – Wenn die Arbeitsbedingungen schlecht sind, müssen Menschen sehr viele Stunden am Tag arbeiten, verdienen sehr wenig Geld und oft ist die Arbeit gefährlich für die Gesundheit
Kinderarbeit – In manchen Ländern müssen Kinder arbeiten. In vielen Ländern ist das verboten
hochwertig – von sehr guter Qualität
Marke – der Name der Firma, die die Kleidung herstellt
Teile dieses Textes wurden zuerst auf der Website der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) veröffentlicht.