Exquisite Monster
1 to 14 August 2022
Über
Exquisite Monster ist ein reflektiver und interdisziplinärer Gestaltungsprozess, der die Themen Empfängnis und Weiblichkeit aufgreift und von Mary Shelleys Frankenstein inspiriert ist. Das Kollektiv aus Singapur nutzt diese prozessgesteuerte Methode, die zunächst mit der Selbstreflexion der Künstler:innen über ihre eigene Praxis als Schöpfer:innen beginnt und sich dann auf die Erfahrungen des eingeladenen Publikums ausweitet.
Exquisite Monster interessiert sich für die vielfältigen Beziehungen zwischen Schöpfer:innen und ihren Schöpfungen. Dabei wird ein generativer Raum geschaffen, in dem Individuen ihre persönlichen kreativen Praktiken hinterfragen und die Verletzlichkeit des Schöpferdaseins gemeinsam erkunden. Dabei wird bewusst an einem Arbeitsmodell gearbeitet, das die hierarchische künstlerische Machtdynamik in der Gruppenproduktion unterläuft. Das Projekt erforscht zudem die Auswirkungen der Vermischung persönlicher und fiktionaler Geschichten, um ihre Überschneidungen in einer kollektiven Erzählung zu einem facettenreichen Kaleidoskop werden zu lassen.
Mittels Körpern und digitaler Technologie als Medien des Geschichtenerzählens wird das 136 Goethe Lab in einen Inkubationsraum verwandelt, um die Vorstellung zu destabilisieren, dass ein einzelner Körper das einheitliche Modell sein sollte, das alle anderen in seiner Vision ausschließt. Exquisite Monster kann die Form einer gemischten partizipatorischen Präsentation in einem offenen Atelier annehmen, die Elemente des Dokumentarfilms, der Kunst-Performance und Interviews umfasst, um die Anatomie des kreativen Schaffens aufzuzeigen.
Öffentliche Veranstaltungen
Partizipative Sitzungen
Exquisite Monster lädt alle Interessierten dazu ein, mit den Künstler:innen zusammenzuarbeiten und sich mit den Themen zu beschäftigen, die im 136 Goethe Lab behandelt werden. Diese partizipativen Sessions kombinieren Elemente eines offenen Ateliers, Workshops und Performances, die in Form von Vignetten präsentiert werden. Dabei werden Dokumentarfilm-Elemente, Kunst-Performances und Interviews miteinander verknüpft, um Einblicke in die Kreativität und den Schaffensprozess zu gewähren.
9. Oktober, 17 bis 18 Uhr
15. Oktober, 15 bis 17 Uhr
16. Oktober, 15 bis 17 Uhr
Begrenzte Anzahl von Plätzen verfügbar. Bitte senden Sie eine E-Mail an Valerie-Ann.Tan@goethe.de, um sich über die partizipatorischen Sitzungen zu informieren oder sich dafür anzumelden.
Installation im Prozess
Die Ausstellung bietet eine räumliche Erfahrung mit verschiedenen Elementen, die im 136 Goethe Lab platziert werden. Im Hauptraum erwartet die Besucher:innen eine Installation, die aus verschiedenen Requisiten besteht, die von den Künstler:innen von Exquisite Monster während ihres gemeinsamen Entwicklungsprozesses mit und ohne Teilnehmer:innen verwendet wurden. Über den Raum verteilt finden sich Textauszüge aus verschiedenen Lesungen und Schriften, die während des Projekts verfasst wurden.
In einem kleineren Raum befindet sich eine "Konversationsecke" mit zwei Stühlen, die die Besucher:innen einladen, sich zu setzen und den Künstler:innen Fragen zum kreativen Prozess zu stellen. Auf der anderen Seite des Raumes steht ein Fernseher, auf dem eine Dokumentation der Zeit der Künstler:innen im Labor (ohne Ton) abgespielt wird.
Durch den gesamten Raum erklingt eine kuratierte Klangkulisse mit Aufnahmen aus dem gemeinsamen Schaffensprozess der Künstler:innen in einer Schleife. Die Besucher:innen haben die Möglichkeit, einem der Künstler:innen zu begegnen, der sich durch den Raum bewegt und dabei Erinnerungen an vergangene Co-Development-Übungen aufruft und darstellt.
15. und 16. Oktober, 17.30 bis 22 Uhr
Walk-in
Künstler:innen
Jo Ho ist eine Künstlerin, die sowohl mit digitalen als auch physischen Räumen arbeitet. In ihren Arbeiten stellt sie die Rolle der Handlungsfähigkeit und Kreativität in unserer immer stärker automatisierten Welt in Frage, in der die traditionellen Ansichten von "Maschine als Werkzeug" und "Maschine als Schöpfer" hinterfragt werden. Besonders in ihren neuesten Werken beschäftigt sie sich mit der Wahrnehmung digitaler Medien in der heutigen Zeit und versucht zu zeigen, wie digitale Werke trotz der raschen Produktion von Inhalten einen greifbaren Platz in unserer Welt finden können.
Thong Pei Qin ist eine unabhängige Theaterregisseurin aus Singapur, die sich leidenschaftlich für die Gestaltung origineller Werke von kritischer gesellschaftlicher Bedeutung einsetzt. Ihre Theaterproduktion konzentriert sich darauf, neue Texte zu inszenieren und innovative interdisziplinäre Forschungs- und Kreativformen in den Bereichen Körper, Bild, Sprache, Text und Technologie zu entdecken und zu fördern.
Pat Toh ist eine körperorientierte Künstlerin, die in den Bereichen Theater, Tanz und Live-Kunst arbeitet. In ihrer künstlerischen Forschung steht der Körper im Mittelpunkt, den sie als Ort, Ressource und Medium betrachtet. Sie erkundet die Materialität und Funktionsweise des Körpers jenseits der kulturell auferlegten Vorstellungen vom Selbst.
Der Raum
136 GOETHE LAB ist ein neuer Projektraum am Goethe-Institut Singapur. Der in der ehemaligen Bibliothek und dem Lesesaal untergebrachte Raum soll eine Antwort auf den Bedarf an physischen Räumen für die Künste sein und ein kontinuierliches Gespräch mit der Öffentlichkeit und der Kunstgemeinschaft in Singapur ermöglichen.
Exquisite Monster wird im Rahmen des Open Calls für 136 GOETHE LAB unterstützt, bei der Bewerber aufgefordert wurden, den Raum mit einem Gruppenvorschlag zu aktivieren.