harbor: work-in-process sharing
7. Mai 2022

harbor: work-in-process sharing © harbor

Über

Mit "harbor" kehrt der Tanz zu einem seiner ursprünglichsten Kontexte zurück und würdigt die bedeutende Verbindung zwischen Tanz und Ritual, indem er diese Thematik durch eine persönliche und wässrige, autobiografische Perspektive betrachtet. Das Werk wird durch die Erfahrung der Großmutter des Künstlers mütterlicherseits (婆婆) unterstrichen, die während der japanischen Invasion ihres Heimatorts in Guangzhou über das Meer nach Singapur fliehen musste.

In Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Klangkünstler Chong Li-Chuan arbeitet Jee Chan an der Entwicklung von Klangelementen für die Bühnenaufführung von "harbor", die im Februar 2023 in der Tanzfabrik Berlin uraufgeführt wurde.

In diesem kreativen Austausch reflektiert Jee Chan über die Macht der mündlichen Überlieferung, die Entkörperlichung von Erinnerungen und das Potenzial, dass Bewegungen oder Geschichten von anderen getanzt werden können. Die Präsentation lädt das Publikum ein, diese Reflexionen als "listening-in" zu erleben, bei dem sie die Bewegungen und das leise Gemurmel der Künstlerin beobachten können.

Diese Veranstaltung wird im Rahmen des ARTEFACT Creative Residency Programms von Dance Nucleus organisiert und wird durch die Unterstützung des Goethe-Instituts Singapur (als Teil von RECONNECT) und des National Arts Council, Singapur, ermöglicht.
 

Öffentliche Veranstaltungen

Die Künstler werden ihre Arbeiten vorstellen:
Samstag, 7. Mai, 19 - 21 Uhr

Anmeldung per E-Mail an Valerie-Ann.Tan@goethe.de

Künstler:innen

Jee Chan ist ein vielseitiger Künstler, Tänzer und Choreograf, der in seinen Arbeiten das Unsichtbare sichtbar macht – das, was immer schon da war, aber oft unter der Oberfläche verborgen blieb. Seine Aufmerksamkeit gilt den Geschichten, die sich im Körper ablagern und ansammeln, und er erforscht Fragen rund um den veränderten Körper und seine Fähigkeiten.

Die Choreografie wird von ihm als erweiterter formaler Vorschlag betrachtet, was bedeutet, dass seine Arbeit in verschiedenen künstlerischen Medien zum Ausdruck kommt. Dazu gehören Performance, Video, Installation, Text und Fotografie. Er nutzt diese verschiedenen Ausdrucksformen, um seine Vision und Ideen zu vermitteln und eine vielschichtige künstlerische Erfahrung zu schaffen.

Chong Li-Chuan ist ein in Singapur geborener Komponist, der leidenschaftlich an Philosophie, Kultur und Kunst interessiert ist. Seine vielseitigen Aktivitäten umfassen akustische Komposition, elektroakustische Klänge, Klangkunst, Installationen, freie Improvisation und die Verwendung von "Live"-Elektronik. Zudem arbeitet er eng mit Künstlern aus verschiedenen Bereichen wie Theater, Tanz, Spoken Word, Architektur, Design und bildender Kunst zusammen. Seine künstlerische Arbeit zeigt, dass er die Grenzen zwischen verschiedenen Disziplinen aufbricht und innovative Projekte schafft, die die Vielfalt und Verbindung der Künste feiern.

Der Raum

136 GOETHE LAB ist ein neuer Projektraum am Goethe-Institut Singapur. Der in der ehemaligen Bibliothek und dem Lesesaal untergebrachte Raum soll eine Antwort auf den Bedarf an physischen Räumen für die Künste sein und ein kontinuierliches Gespräch mit der Öffentlichkeit und der Kunstgemeinschaft in Singapur ermöglichen.
 
harbor wird im Rahmen des Open Calls RECONNECT für 136 GOETHE LAB unterstützt, bei dem Bewerber aufgefordert wurden, den Raum zu aktivieren.