Soft Realities
2. BIS 31. OKTOBER 2021
Über
SOFT REALITIES gestaltet den Raum des 136 GOETHE LAB als einen Ort der Erforschung. Das Projekt untersucht reale und imaginäre Geschichten, die sowohl innerhalb als auch außerhalb des physischen Raumes existieren. Diese Geschichten werden aus der Perspektive des Kellers erzählt.
Die Inspiration für SOFT REALITIES stammt teilweise von der Allegorie von Platons Höhle. Die Installation ist als ortsspezifisches Labyrinth unter der Erde konzipiert. Sie besteht aus festen und geordneten Strukturen, aber auch aus intuitiven und spontanen Entdeckungen, die aus der Umgebung des Ortes stammen. Diese scheinbar gegensätzlichen Ansätze, die eigene Umgebung zu interpretieren und zu verstehen, werden zu einer Linse, durch die das Projekt erlebt werden kann.
SOFT REALITIES lädt das Publikum ein, choreografierte Filmprojektionen, ausgeschnittene Silhouetten und unterschwellige Klanglandschaften zu betrachten. Dabei werden die Zuschauer dazu aufgefordert, ihre Vorurteile loszulassen, sich zu ducken, zu kauern, zu schauen und zu lauschen. Dadurch begegnen sie ihren eigenen Schatten und Störungen.
Künstler:innen
Fiona Tan ist Installationskünstlerin und eingetragene Architektin und lebt in Singapur. Ihr künstlerisches Interesse gilt häufig den Themen Identität, Erinnerung und Zeit. Sie vertritt die Auffassung, dass jenseits der natürlichen Ordnung der Architektur, die auf Dauer angelegt ist, die Architektur des Temporären ein ebenso notwendiger und wichtiger Kontrapunkt ist. Diese bietet weitreichende Möglichkeiten, um Überraschungen und Freude in ansonsten vorhersehbare Stadtlandschaften zu bringen.
Ihre persönlichen und gemeinschaftlichen Arbeiten bewegen sich im Grenzbereich zwischen Kunst und Architektur und umfassen verschiedene Darstellungsformen - von zweidimensionalen architektonischen Neuinterpretationen, mobilen Möbeln, selbst gebauten Strukturen bis hin zu Architekturpavillons. Zu ihren multidisziplinären Kollaborationen gehören I'm All Hands and All Eyes (2021) für die National Gallery Singapore, Ways of Seeing (2021) für das Asian Civilisations Museum und SS NIMBY (2015) für das Joo Chiat OH! Open House.
Neben der Leitung ihres Architektur- und Kreativbüros Atelier IF ist sie derzeit Lehrbeauftragte an der Fakultät für Architektur der National University of Singapore.
Finbarr Fallon ist ein in Singapur ansässiger interdisziplinärer Designer und Künstler, dessen Arbeit auf seiner formalen Ausbildung in Architektur beruht. Als räumlicher Denker und Geschichtenerzähler verbindet er sein Fachwissen im Bereich der digitalen Technologie mit dramatischen visuellen und kinematografischen Darstellungen und Erzählungen.
Fallons Werke wurden international ausgestellt, darunter in Institutionen wie dem Singapore Art Museum, der National Gallery Singapore, dem National Museum of Singapore, The Private Museum und Bargehouse London.
Zu den jüngsten Ausstellungen gehört seine digitale Animation Subterranean Singapore 2065, die im Rahmen der Ausstellung 2219: Futures Imagined (2020) im ArtScience Museum, Singapur, gezeigt und mit einer RIBA Silver Nomination ausgezeichnet wurde.
Ong Kian Peng ist ein in Singapur lebender Medienkünstler. In seiner Arbeit untersucht er die Auswirkungen des Klimawandels und unsere Beziehung zur Natur. Ong arbeitet an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Umwelt und schafft immersive und reflektierende Umgebungen, die alternative Visionen und Vorstellungen von unserer Beziehung zur Natur bieten.
Ongs Arbeiten wurden in Kunsträumen wie dem Tainan Museum of Fine Art, dem Singapore Art Museum, der Arebyte Gallery London, dem ICA London, dem Total Museum Seoul und dem ICA Singapur ausgestellt. Er präsentierte seine Werke auf Festivals und Kunstmessen wie dem M1 Fringe Festival in Singapur, der International Computer Music Conference, der Siggraph Art Gallery, dem FILE Festival Brasilien, dem Asian Students and Young Artists Festival, dem Japan Media Arts Festival, dem Singapore Open Media Art Festival und der Yeosu International Art Fair. Im Jahr 2015 wurde Ong mit dem President's Young Talent Grand Prize ausgezeichnet.
Ong schloss sein Studium an der UCLA mit einem MFA in Design Media Art ab. Derzeit ist er Lehrbeauftragter am Lasalle College of the Arts, spezialisiert auf Medien und kreative Technologien. Seit 2017 leitet er Supernormal, einen unabhängigen Kunstraum, der sich auf neue und experimentelle Kunstpraktiken konzentriert.
Der Raum
136 GOETHE LAB ist ein neuer Projektraum am Goethe-Institut Singapur. Der in der ehemaligen Bibliothek und dem Lesesaal untergebrachte Raum soll eine Antwort auf den Bedarf an physischen Räumen für die Künste sein und ein kontinuierliches Gespräch mit der Öffentlichkeit und der Kunstgemeinschaft in Singapur ermöglichen.
SOFT REALITIES wird im Rahmen der offenen Ausschreibung Project Work (PW) unterstützt, dem Pilotprogramm von 136 GOETHE LAB, das Bewerber dazu einlud, den Raum mit einem Gruppenvorschlag zu aktivieren.