Musikräume in der arabischen Welt Konzerte zwischen Herd und Pfanne
Der Sänger Shady Ahmed in einer Kairoer Küche | Still: Goethe-Institut
Die arabische Musikszene boomt. Wohnzimmer und Küchen von Tunis bis Bagdad werden daher vom Goethe-Institut zu Konzertsälen umfunktioniert: Wie arabischer Indie-Pop zwischen Herd und Pfanne klingt und worüber sudanesische Frauenbands singen, zeigt der „Musikraum“.
Die Musikerinnen und Musiker treten in Alexandria, Beirut, Bethlehem, Erbil, Gaza, Kairo, Khartum, Ramallah und Tunis in Privatwohnungen auf. Hier werden die Konzerte gefilmt und anschließend auf die Onlineplattform „Musikraum“ als Video hochgeladen, wo sie dann von überall und zu jeder Zeit erlebbar sind.
Shady Ahmed
Einer der Künstler ist der ägyptische Singer/Songwriter Shady Ahmed. Der Musiker verbindet westliche Rockmusik mit arabischen Texten – wie etwa in dem Stück „Haga wa 'ishrin“. Das Konzert mit Shady Ahmed fand in der Küche einer Privatwohnung im Kairoer Stadtviertel Garden City statt.
Salute Yal Bannot
Die Frauenband Salute Yal Bannot setzt sich in ihrer Musik mit Themen auseinander, die Frauen im Sudan – aber auch andernorts – betreffen: gesellschaftliche Unterdrückung, Rassismus und Liebe. Der Name ihrer Band steht für Vielfalt: Die Frauen kommen aus ganz verschiedenen Teilen des Sudans. Sie singen auf Englisch und Sudanesisch-Arabisch und träumen davon, mit ihrer Musik Frauen zu ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen. Damit die elf Musikerinnen genug Raum haben, wurde das Konzert in dem Aufnahmestudio Sync Multimedia Productions am Blauen Nil aufgezeichnet. Das Studio ist ein Knotenpunkt der sudanesischen Musikszene.
Die Auswahl
Die Künstlerinnen und Künstler werden von lokalen Kuratorinnen und Kuratoren vorgeschlagen und von einer Jury aus dem arabischen Raum und Deutschland ausgewählt. Eines der wichtigsten Kriterien war die Relevanz ihrer Arbeiten auf interkultureller Ebene: Die Teilnehmenden reflektieren gesellschaftliche Themen in ihrer Musik, die von traditionellen Liedern bis zu Arabic Alternative Rock reicht.
Project Seer
„Project Seer“ ist das Pseudonym der Sängerin Sima Itayim aus Beirut. In vielen ihrer Stücke beschäftigt sich die Musikerin mit dem Erwachsenwerden. Aufgezeichnet wurde das Konzert in ihrem Schlafzimmer, wo sie die meisten ihrer Lieder schrieb.
Hamburger Küchensessions
Nächster Höhepunkt des kulturellen Austauschs ist der Auftritt ausgewählter Künstlerinnen und Künstler auf dem Format „Hamburger Küchensessions gehen raus!“ am 21. September.