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Inquiries into the Future©Andras Csevalvay

Inquiries Into The Future

Die Programmserie “Inquiries into the Future” entwickelt sich aus einem kuratorischen Ost-West-Tandem und wurde mit einem offenem Ausgang konzipiert. Aus dieser Perspektive heraus sollten mögliche Entwicklungen der kommenden Jahre speziell für MOE imaginiert, diskutiert, untersucht werden und gleichzeitig in einen globalen Zusammenhang gestellt werden. Dabei sollen insbesondere auch Kunst und digitale Kultur befragt werden: Welche Ideen können sie für mögliche Zukünfte bieten? Welche produktiven Formen für die Annäherung an mögliche Zukünfte existieren bereits oder können nutzbar gemacht werden?
 

Ausgangspunkt für Spekulationen und Überlegungen zur Zukunft in Mittelosteuropa bilden verschiedene Ebenen von Beziehungen: Die Beziehung zu sich selbst in Hinblick auf die eigene Zukunft (z.B. als Kulturschaffende*r), die Beziehungen zwischen Ost und West, durchzogen von systemischen, sozio-ökonomischen Strukturen, sowie die Beziehung von Menschen zu ihrer Umwelt und anderen Lebensformen. In diesem mehrschichtigen Ansatz spiegeln sich Wunsch und Versuch der Komplexität Rechnung zu tragen, keine Entwicklung lässt sich isoliert betrachten, sondern berührt uns auf verschiedenen Ebenen. Ungerechte sozio-ökologische Beziehungen ziehen sich durch sämtliche Verhältnisse und sichern das Fortbestehen von Klasse, Rasse, heteronormativen und patriarchalen Privilegien durch die Produktion von verschwendeten Menschen, Lebewesen und Orten.
 
Der Angriff auf die Ukraine fiel kurz vor die Finalisierung des Programms; der Krieg schneidet durch alle Beziehungsebenen hindurch und macht gleichzeitig die Verflechtungen und Zusammenhänge noch offensichtlicher. Angesichts der aktuellen Situation eines Krieges in dieser Region – und nicht nur dort --, von anhaltender Pandemie und drohender Klimakatastrophe scheint die Frage, wie wir überhaupt über Zukunft / Zukünfte nachdenken können um so dringender: Wie lassen sich Pläne, Wünsche und Visionen für die persönliche Zukunft, in Hinblick auf gesellschaftliche Entwicklungen und den Planeten aktuell weiterdenken? 
 
Um dieser veränderten, unabsehbaren Situation zu entsprechen, ist das Programm offen angelegt, und soll Raum bieten für das gemeinsame Zweifeln, Reflektieren, Überlegen, Diskutieren. Dabei sollen v.a. auch die künstlerischen, aktivistischen, akademischen und kritischen Stimmen all jener verstärkt werden, die von der russischen Invasion in der Ukraine betroffen sind.


Aktuelle Veranstaltungen

What Future/s?
07.06.,18 Uhr: Maria Hlavajova

Mit der brutalen militärischen Invasion in der Ukraine hat sich die Welt über Nacht verändert - dieser Krieg durchschneidet alle aktuellen und zukünftigen Themen für MOE, die wir angehen wollten. Schockiert und gleichzeitig ratlos, wie es weitergehen soll, fragen wir uns nicht nur aus unserer Rolle als Kulturschaffende oder aus den Kunstinstitutionen heraus: "Was nun? Wie können wir uns irgendeine Art von Zukunft vorstellen? Wie können wir jetzt über die Zukunft sprechen? So bildet ein Online Impulsvortrag, der sich mit eben diesen Fragen beschäftigt den Kick-off der Programmreihe “Inquiries into the Future”. Da sich Vorstellungen und Projektionen der Zukunft allzu oft auf dieselben Institutionen und Bereiche stützen, die die Krisen überhaupt erst herbeigeführt haben, werden in der Reihe insbesondere Künstler*innen, Forscher*innen, Theoretiker*innen und Aktivist*innen  zu Wort kommen. die in der Lage sein könnten, eine Sprache zu finden, um die unverständliche Gegenwart auszudrücken, zu trösten, den eigenen Gefühlen und Ängsten Luft zu machen und sich vorzustellen, wie wir von hier aus weitermachen können und wohin? Wie könnten mögliche/alternative Zukünfte aussehen, nachdem dieser Krieg die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Beziehungen beeinflusst und deutlich gemacht hat, wie sehr diese miteinander verflochten sind?


State of Mind
22.06., 18 Uhr: Peter Sit & BarborA Kleinhamplová (Institute of Anxiety)
23.06., 10 Uhr, Workshop: Barbora Kleinhamplová

Die erste Veranstaltung vor Ort im GI im Juni nimmt die eigene persönliche Verfassung in Hinblick auf die nähere und fernere Zukunft in den Blick. In gemeinsamen Konversationen und offen inszenierten Situationen und Workshops widmen sich die eingeladenen Künstler*innen und Aktivist*innen dem State of Mind im Zusammenhang mit zunehmender Prekarisierung, permanenter Verfügbarkeit und Optimierungsdruck der heute herrschenden Arbeits- und Lebensverhältnisse. Während wir in einer Gesellschaft leben, in der psychische Probleme und Krankheiten privatisiert worden sind, und Verantwortung bzw. “Schuld” dem Individuum zuschreibt, lotet das Programm die kollektiven und politischen Aspekte von Angst, Krankheit und Trauma aus. Dabei betrachten wir sowohl die Auswirkungen und Traumata des Krieges in unmittelbarer Nähe, wie auch das Navigieren von Medien voller Schreckens- und Falschmeldungen oder Doom Scrolling als vermeintlichen Coping-Mechanismen. Unser gesamtes gesellschaftliches und privates Leben ist von Angst durchsetzt, insbesondere bei Gedanken an die Zukunft—Wie können wir dem begegnen? 


Wasting Relationships
29.9., 18 Uhr: Kateřina Frejlachová, Miroslav Pazdera, Marco Armiero, Katalin Erdődi
30.9., 10 AM: 30.09., 10 AM: Workshop + City Walk: Ivana Rumanova

Dieses Panel betrachtet, wie (formale) Beziehungen zwischen Menschen oft gekennzeichnet sind durch ausbeuterische Verhältnisse. Die Künstler*innen, Theoretiker*innen und Aktivist*innen untersuchen die ideologischen Strukturen und Machtverhältnisse, die den östlichen, postkommunistischen Raum auch noch Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges in der Position des (ausgebeuteten) konstruierten "Anderen" halten und welche geo-politischen Strömungen durch die anhaltenden Trennung von Ost und West weiterhin profitieren. In der Veranstaltung werden die neuen Logistikzentren deutscher/ westeuropäischer e-shops in CEE betrachtet, genauso wie die Bedingungen für Arbeitsmigrant*innen im Care-Sektor und Saisonarbeiter*innen in der Spargelernte und gefragt, wie entwickelt sich das weiter? Wie wird es morgen aussehen? Wer wird welche Arbeit haben? Wie wirkt sich der Krieg aus auf diese Beziehungen aktuelle und in Zukunft? Was bedeutet es, wenn die Gewährung von Schutz und Asyl gekoppelt ist an Verwertbarkeit oder Nähe und “Ähnlichkeit? Welche Rolle spielen (soziale) Medien als Apparat, der an der Erzeugung von Abwertung, Polarisierung und Gewalt beteiligt ist?


Elemental relations
11. 11., 18:00, STONE OF HELL

Die Reihe endet mit einem Online Screening des essayistischen experimentellen Dokumentarfilm Stone Of Hell von Tekla Aslanishvili und Giorgi Gago Gagoshidze, in dem unsere Beziehungen auf planetarischer Ebene thematisiert werden. Vor dem Hintergrund von Extraktivismus, Klimakatastrophe aber auch der aktuellen nuklearen Bedrohung setzen sich die Künstler*innen mit unserem Verhältnis zum Planeten, zu unserer Umwelt und zu nichtmenschlichen Wesen auseinander. 

Ausgangspunkt für Stone Of Hell ist die kleine Bergbaustadt Chiatura im Westen Georgiens. Der Film begleitet den Rohstoff Mangan, der vor Ort abgebaut wird, durch alle Phasen der Verarbeitung und des Vertriebs und stellt dabei Verbindungen zu anderen Räumen und Zeitlichkeiten her. Der Film zeigt Mangan als Grundlage für verschiedene Produktionsweisen, die Kultur-, Rohstoff- und Rüstungsindustrie miteinander verbinden und den technologischen Fortschritt vorantreiben. Diese gemeinsamen Grundlagen verbinden diesen peripheren Standort mit einem riesigen Netz von Dingen, Orten und Prozessen auf der ganzen Welt, die in aktuelle Formen von Konflikten einfließen. 
In der anschließenden Q&A gibt es die Möglichkeit, die Themen des Filmes gemeinsam mit den Künstler*innen zu diskutieren und mehr über den Schaffensprozess hinsichtlich künstlerischer Kooperation, Filemachens oder Techniken des Storytellings zu erfahren.
 


Biographien

Inga Seidler ©Inga Seidler

Inga Seidler (DE), Kuratorin

lebt und arbeitet als Kuratorin und Kulturproduzentin in Berlin. In den letzten Jahren hat sie Ausstellungen, Performances, Diskurprogramme sowie Projekte für den digitalen Raum entwickelt, produziert und kuratiert. Nach mehreren Jahren als Kuratorin beim transmediale festival for arts and digital culture leitete sie das Digitale und Web Residency-Programm der Akademie Schloss Solitude. Im Kollektiv um den unabhängigen Projektraum ACUD MACHT NEU initiierte sie die Serie COLLECTIVE PRACTICES, die sich mit Fragen der kollektiven Wissensproduktion, des Kulturschaffens und Organisierens im Zusammenhang mit neuen Technologien beschäftigte. Inga Seidler war Mitglied mehrerer Beratungskomitees und Juries für Künstler:innenresidenzprogramme, Kulturinstitutionen, die Kulturaustauschstipendien des Landes Berlin und den Hauptstadtkulturfonds. Seit 2020 kuratiert sie die Ausstellungen für das EMAF European Media Art Festivals in der Kunsthalle Osnabrück.
 

András Cséfalvay ©András Cséfalvay

András Cséfalvay (SK), Ko-Kurator

ist ein bildender Künstler, digitaler Geschichtenerzähler und junger Akademiker aus Bratislava, der derzeit an der Akademie der Bildenden Künste in Bratislava unterrichtet. Er hat in Bratislava Malerei und Mathematik studiert und anschließend an der Akademie der Bildenden Künste eine Dissertation über den Nutzen und die Realität der Fiktion geschrieben. In seiner Arbeit erforscht er die Beziehung zwischen Kultur und Technologie, die politischen und ethischen Aspekte des Hörens auf nicht dominante Stimmen und die Interpretation der Welt. Seine jüngsten Projekte befassen sich mit der Beziehung zwischen Astronomen und indigenen Völkern beim Bau der Mauna-Kea-Teleskope, dem Flug der Dinosaurier als Überlebenstechnologie nach dem Aussterben oder der Neukategorisierung des Planeten Pluto. Er ist Mitbegründer der Plattform für digitale Kunst an der Akademie der Schönen Künste in Bratislava.

Mária Hlavajová ©Tarona Leonora

Mária Hlavajová (NL)

ist Kuratorin, Organisatorin und Pädagogin sowie Gründungsdirektorin und künstlerische Leiterin von BAK, basis voor actuele kunst in Utrecht. Sie war Forschungs- und künstlerische Leiterin von FORMER WEST (2008-16), das sie als internationales kollaboratives Forschungs-, Bildungs-, Publikations- und Ausstellungsprojekt initiierte und entwickelte. Hlavajová hat zahlreiche Projekte am BAK und darüber hinaus initiiert und organisiert, darunter die Serien Propositions for Non-Fascist Living, Future Vocabularies und New World Academy (mit dem Künstler Jonas Staal, 2013-2016) sowie viele andere internationale Forschungsprojekte. Hlavajová ist auch Mitbegründerin des tranzit-Netzwerks, einer Stiftung, die den Austausch und zeitgenössische Kunstpraktiken in Österreich, der Tschechischen Republik, Ungarn und der Slowakei unterstützt. Hlavajová organisierte den Roma-Pavillon Call the Witness (2011) im Rahmen der 54. Biennale von Venedig und kuratierte den niederländischen Pavillon mit dem Titel Citizens and Subjects auf der 52.
 

Peter Sit ©Peter Sit

Peter Sit (SK)

studierte Fotografie und Intermedia in Bratislava und Prag. Im Jahr 2012 war er Mitbegründer des APART-Kollektivs und gründete in diesem Rahmen den Verlag APART LABEL, in dem er Mitherausgeber von mehr als 20 Publikationen ist. In der Vergangenheit war Peter Sit bereits in zahlreichen, namenhaften Projekten involviert und übernahm beispielsweise mit Juliet Arandadie die Ko-Kuration des 9. Futurologischen Kongresses in Bratislava. Peter Sit beschäftigt sich mit Kollektivität und ihrem Potenzial in der aktuellen Weltordnung, der Frage der Arbeit und er interessiert sich für das erweiterte Tätigkeitsfeld des Künstlers im gesamten Spektrum der künstlerischen Produktion. Derzeit arbeitet er als Doktorand an der Akademie der Bildenden Künste in Bratislava mit dem Thema Kunst in Zeiten von Ängsten und Depressionen.

Tekla Aslanishvili © Stone of Hell

Tekla Aslanishvili (GE)

ist Künstlerin, Essayistin und Kuratorin und lebt in Tiflis und Berlin. In ihrer Arbeit untersucht Tekla Aslanishvili die ausufernden Praktiken der automatisierten Produktion und die algorithmische Verwaltung globaler urbaner Räume. Ihr künstlerischer Fokus liegt auf den Möglichkeiten, das Potenzial von Computern für progressive soziale und politische Veränderungen zu entfalten. Sie schafft disziplinübergreifende essayistische Dokumentarfilme, interventionistische Performances, Videoinstallationen sowie Texte und Vorträge. Sie hat auch an Residenzprogrammen teilgenommen, darunter Casino Luxembourg (2015), das Foundation Center for Contemporary Art in Kiew, Ukraine (2014) und das Tirana Institute of Contemporary Art, Albanien (2013).*
Teklas Arbeit für das Digital Earth-Stipendium 2018 - 2019 war Algorithmic Island - ein laufendes Projekt, das die Versuche zur Entwicklung einer futuristischen Stadt und eines Tiefseehafens in Anaklia, Georgien, untersucht. Tekla hat die Beziehung zwischen Technologie und Architektur erforscht, indem sie die laufenden Bauarbeiten in Anaklia und die sozialen und materiellen Veränderungen, die seit Anfang 2017 sichtbar geworden sind, verfolgt hat. Der daraus resultierende Dokumentarfilm bietet eine Spekulation über mögliche Entwicklungsszenarien aus einer Zukunftsperspektive, die auf künstlerisch-wissenschaftlicher Zusammenarbeit beruht.

Giorgi Gago Gagoshidze © Stone of Hell

Giorgi Gago Gagoshidze (GE)

(1983, Kutaissi, Georgien) ist Künstler und Filmemacher. Im Mittelpunkt seiner Praxis steht das bewegte Bild, insbesondere die politischen Aspekte seiner Produktion und seine gesellschaftspolitischen Kontexte. Giorgi Gago Gagoshidze lebt in Berlin.
Giorgi Gago Gagoshidze und Miloš Trakilović haben gemeinsam mit Hito Steyerl die Videoarbeit Mission Accomplished: BELANCIEGE konzipiert, die in der Ausstellung … von Brot, Wein, Autos, Sicherheit und Frieden zu sehen ist. In der Kunsthalle Wien Karlsplatz werden die beiden Künstler nach einem gemeinsamen Screening über das Projekt sprechen und für Fragen zur Verfügung stehen. (In englischer Sprache)

Kateřina Frejlachová (CZE) ©Martin Spicak

Kateřina Frejlachová (CZE)

Kateřina Frejlachová ist Architektin und Redakteurin. Sie studierte an der Fakultät für Architektur der Tschechischen Technischen Universität in Prag und an der Hosei-Universität in Tokio. Kateřina gründete zusammen mit Tadeas Riha, Miroslav Pazdera und Martin Spicak das Kollektiv Logistic landscapes. Darüber hinaus ist sie Mitbegründerin des Studios placemakers cz und Mitautorin des Forschungsprojekts Illegal Taipei, das sich mit informeller Architektur befasst. Nach einigen Jahren am Institut für Planung und Entwicklung in Prag arbeitet sie derzeit mit dem MCA Atelier in Prag an Projekten zum öffentlichen Raum der Städte.

Miroslav Pazdera (CZE) © Miroslav Pazdera

Miroslav Pazdera (CZE)

Miroslav Pazdera ist Architekt und Redakteur. Er studierte an der Tschechischen Technischen Universität in Prag, an der RWTH Aachen und an der Akademie der Bildenden Künste in Prag. Zusammen mit Tadeáš Říh, Kateřina Frejlachová und Martin Špičák gründete er das Kollektiv Logistic landscapes. Im Jahr 2020 veröffentlichten sie das Buch Steel Cities: Die Architektur der Logistik in Mittel- und Osteuropa. Als Assistenzprofessor lehrte er an der Tschechischen Technischen Universität in Prag und kuratierte die Vortragsreihe In Focus: Berlin für die Galerie ViPer. In der Vergangenheit hat er mit pool Architekten (Zürich), Bernd Schmutz Architekten (Berlin) und Jan Žalský (Prag) zusammengearbeitet. Derzeit arbeitet er mit Ehl Koumar in Prag zusammen.

Marco Armiero (ITA) © Giulia Armiero (ITA)

Marco Armiero (ITA)

Marco Armiero ist Forschungsdirektor am Institut für Mittelmeerstudien des Italienischen Nationalen Forschungsrats und Direktor des Environmental Humanities Laboratory am KTH Royal Institute of Technology in Stockholm. Er hat an der Yale University, der University of California, Berkeley und der Stanford University geforscht. Er war Marie-Curie-Stipendiat an der Autonomen Universität von Barcelona und Gastwissenschaftler am Zentrum für Sozialstudien der Universität Coimbra. Er wurde zum Barron Visiting Professor für Umwelt-Humanwissenschaften an der Princeton University ernannt. Zu seinen Veröffentlichungen gehören: Wasteocene. Stories from the Global Dump (Cambridge University Press, 2021) sowie - zusammen mit Roberta Biasillo und Wilko Graf von Hardenberg - Mussolini's Nature. Eine Umweltgeschichte des Faschismus (MIT und Einaudi 2022). Seit 2019 ist er der Präsident der Europäischen Gesellschaft für Umweltgeschichte.

Ivana Rumanová (SK)

Ivana Rumanová studierte Kulturanthropologie an der Kunstfakultät der Karlsuniversität in Prag und Kulturprojekte im öffentlichen Raum an der Sorbonne in Paris. Sie hat als Kuratorin an der Neuen Synagoge in Žilina gearbeitet und ist Mitglied des Redaktionsausschusses der Zeitschriften Kapitál und 3/4. Zu ihren jüngsten Projekten gehören die Mitorganisation des Projekts Seminar of Urban Imagination (zusammen mit Eliška Mazalanová und Petr Szalay), das sich mit dem Recht der Stadt in Zeiten der Klimakrise auseinandersetzt, das Ausstellungsprojekt We Were Never Closer bei tranzit.sk (zusammen mit Dušan Barok), das über das Phänomen der vernetzten Gemeinschaften im Zusammenhang mit der Transitologie nachdenkt und die Dramaturgie der Techno-Oper The Committee of Miroslav Tóth. Außerdem organisiert sie die Veranstaltungsreihe Kapitalks und kuratierte das Residenzprogramm Right to the City für GMB. Sie hat auch mit Nova Cvernova zusammengearbeitet, wo sie das Programm Reaktor mit dem Thema Solidaritätsplattformen und radikale Pflege kuratiert hat.
 

Katalin Erdődi (AUT)

Katalin Erdődi ist Kuratorin, Dramaturgin und Autorin. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt auf sozial engagierter Kunst, experimenteller Performance und künstlerischen Interventionen in städtischen und ländlichen öffentlichen Räumen. Derzeit erforscht sie Prozesse des sozio-politischen Wandels in post-sozialistischen ländlichen Kontexten mittels einer kollaborativen, künstlerischen und kuratorischen Praxis. Zu ihren jüngsten Projekten gehören Rural Productive Forces - A Collaborative Village Play mit Antje Schiffers/Myvillages (2021-2024) in Deutschland, Ungarn und Spanien sowie News Medley (2020-2021, OFF-Biennale Budapest) mit der bildenden Künstlerin Alicja Rogalska. Über den Kunstbereich hinaus engagiert sich Erdődi in der Arbeit von Aktivistengruppen, die sich mit Migrations- und Arbeitsfragen befassen (u. a. Precarity Office Vienna, Sezonieri Campaign for the Rights of Agricultural Workers).

Barbora Kleinhamplová © Alexandra Vajd

Barbora Kleinhamplová (CZ)

Die Arbeit von Barbora Kleinhamplová (institute of Anxiety) geht der Frage nach, was die Gesellschaft ausmacht, was ihre Krankheiten und Emotionen sind und was ihre Zukunft in Bezug auf die Institutionen, die Arbeit, die Wirtschaft und die politische Situation mit den Mitteln der Assoziation und der Metapher bedeutet

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