Au Coeur de la Littérature
Networking à Dakar: Die Hauptstadt wird dargestellt
In einem Werk, das am Ende zu einem Spiegelbild von Dakar und dessen Vorort wird, unterstützen Margit Niederhuber und Ina Thiam die Aktion der Zivilgesellschaft und der Akteure der urbanen Kulturen.
In Networking à Dakar haben sich Margit Niederhuber und Ina Ndèye Fatou Thiam als Ziel gesetzt, die Wirkung, die diese unterschiedlichen Kulturvereine, die hier und da in Afrika ins Leben gerufen werden, in den Vordergrund zu stellen.
Das Werk beinhaltet eine Reihe von Interviews mit unterschiedlichen Leuten aus Dakar und Pikine. Von der kleinen Straßenhändlerin bis zum Generalsekretär der Nationalkommission der UNESCO, nimmt Margit Niederhuber die Gefühle auf, die diese Leute für ihre Umwelt haben.
„Von dieser Erfahrung behalte ich die positivsten Erinnerungen. Die Zusammenarbeit mit Ina Thiam war sehr leicht, sehr interessant für mich. Rs ist immer wieder die Zivilgesellschaft, die mir zeigt, wie ein Land, ein Volk sich entwickelt und realisiert“ sagte sie am Goethe-Institut Dakar, wo das Buch am letzten 28. September präsentiert wurde.
Im Laufe dieser Interviews wurden also Probleme angesprochen, die in Zusammenhang mit dem Familienleben, der illegalen Einwanderung, der sozialen Eingliederung von Jugendlichen, die aus dem Gefängnis kommen, der Bildungspolitik, der Arbeitslosigkeit, der beengten Wohnverhältnissen, den Überschwemmungen, der Unsicherheit, dem Mangel an Infrastrukturen, usw. stehen.
Neben diesen Aussagen und Eindrücken, die die österreichische Künstlerin von ihren Gesprächspartnern hat entnhemen können, sorgen die Fotografien Ina Thiams dafür, dass der Appetit und das Interesse des Lesers am Werk gerweckt werden.
Die junge Fotografin, die aus der Stadt Pikine stammt, weiß ganz genau, wie man Lebensmomente festhält. Mit ihrem Objektiv verewigt sie Szenen aus dem Alltagsleben Dakars und Pikines, zeigt die Zeichen für soziale Veränderungen und die hinterlassenen Spuren der Fragen und Probleme, die im Laufe der durchgeführten Interviews angesprochen wurden: „Eine Erfahrung, die das Bild und die Idee, die [sie] sich von [ihrer] Umgebung und [ihrer] Arbeit macht, erneut bestätigt“, erklärte sie.
Margit Niederhubers Meinung nach bedeutet die Realisierung „eines Buches wie [Networking à Dakar] stets eine lange Reise durchs Internet und durch unterschiedliche Kontakte, Freunde und all das ist am Anfang sehr abstrakt“.
„In Dakar hatte ich weniger Freunde als in Johannesburg oder Maputo, aber ich habe immerhin sehr positive Erfahrungen gemacht“ beteuert sie. Sie fügte hinzu: „Die Interviews haben das Bild nicht geändert, das ich mir von Dakar machte, sondern eher wieder bestätigt. Bevor ich das Buch schrieb, war ich sehr oft nach Dakar gekommen und ich traf hier viele Menschen aus der Theaterwelt, der zeitgenössischen Tanzszene und der Modewelt. Diesmal hatte ich die Chance, mehr Leute, die sehr unterschiedliche Berufe ausüben wie z. B. Künstler, ehemalige Minister, Aktivisten der Zivilgesellschaft usw. zu treffen. Das hat mir ermöglicht, viele neue Dinge kennenzulernen“.
In diesem Werk werden aber auch ein Dakar und ein Pikine des Teilens dargestellt. Die Autorinnen heben die „Téranga sénégalaise“ [senegalesische Gastfreundschaft], die religiöse Koexistenz, den Stolz der Bürger trotz ihrer alltäglichen Probleme und ihren Wunsch, ihr Land zu erbauen, hervor.
„Wenn ich Bezug auf das politische Klima in Europa nehme, wo viele Leute Angst vor den zu uns kommenden Flüchtlingen haben, ist es wichtig zu zeigen, dass die Senegalesen und andere Bewohner des afrikanischen Kontinents zahlreiche Ideen haben, wie sie in ihrem Land bleiben, Lösung für ihre eigenen Probleme finden Verbesserung ihres Lebensstandards erreichen können. Vielmehr soll Europa selbst gerechtere Ansätze in ihren kulturellen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Afrika finden“, so Margit Niederhuber.