“Harakaat“ kommt aus dem Arabischen und bedeutet „Bewegungen“. Die Umbruchsituation im Sudan ermöglicht Ausdrucksformen, Werte und Diskurse neu zu verhandeln. Die Frage um den Körper und seine Freiheiten kann damit auch erstmals explizit gestellt und in den Fokus gerückt werden. Harakaat möchte die aufkeimende sudanesische Tanzszene fördern und dabei auch die Akzeptanz und das Selbstbewusstsein von sudanesischen Tänzer*innen fördern. So können durch Tanz auch gesellschaftliche Veränderungsprozesse angestoßen werden.
Für das Tanzprojekt Harakaat konnten sich sudanesische Tänzer*innen aller Tanzstile, egal ob traditionell oder modern, bewerben. Es wurden insgesamt aus mehr als 70 Bewerbungen 10 Tänzer*innen aus Khartum, Nyala, und Sinnar ausgewählt, die sich zum ersten Mal im August 2022 zu einem fünftägigen Tanz-Workshop mit dem südsudanesischen Tanztrainer Justin Billy in Alsabloga Gegend in der Nähe von Albigrawia nördlichen von Khartum trafen.
In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Burkina Faso geht es für vier dieser Tänzer*innen für eine einmonatige Tanzresidenz an der CDC – der größten Tanzschule Westafrikas – nach Ouagadougou, Burkina Faso. In dieser Residenz erhalten die Tänzer*innen eine Grundfortbildung zu dem Thema Körpergefühl und Tanzperformance, um auch eine finale Performance vorzubereiten. Das Zusammentreffen mit burkinischen Tänzer*innen soll zudem das Gefühl einer panafrikanischen Existenz stärken und den erstmaligen Austausch zwischen diesen beiden Tanzszenen fördern. Die Residenz wird von dem international renommierten Tanzcoach Salia Sanou begleitet.
Am Ende der Residenz steht eine finale Performance der Tanzprojekte der sudanesischen Tänzer*innen, geleitet von dem senegalesischen Trainer Baidy Ba im Amphitheater des CDC in Ouagadougou. Die Tänzer*innen werden hier gemeinsam mit den burkinischen Superstars Huguo Boss und Hawa Boussim auftreten.
2023 wird das Projekt mit mehreren Workshops und Performances im Sudan fortgesetzt.