In dem Workshop wurden verschiedene Fragen des Zuhören und transkulturelle transkulturellen Verbindungen in einem künstlerisch-performativen Prozess.
Dritter Bauhaus.Listening.Workshop startet in Johannesburg
Nach zwei erfolgreichen Workshops in Montevideo (Uruguay) und Sagada (Philippinen) findet nun der dritte auhaus.Listening.Workshop vom 17. bis 22. März 2024 in Johannesburg statt. Es treffen sich Sound- Praktiker*innen und -Theoretiker*innen aus dem südlichen Afrika, um sich über Kulturen des Zuhörens und Radiogeschichte in der Region auszutauschen.
Der Workshop findet im Rahmen des künstlerischen Forschungsprojekt “Listening to the World – 100 Jahre Radio” statt. Unter diesem Dach wird seit 2022 in einer Kooperation zwischen Experimentellem Radio, Goethe-Institut, Deutschlandfunk Kultur und Haus der Kulturen der Welt über Radiophonie und das Zuhören als globales Phänomen nachgedacht.
Der Bauhaus.Listening.Workshop #3 - Johannesburg beschäftigt sich mit der Geschichte des Radios und Zuhörens im südlichen Afrika,wo das Radiohören stark mit indigenem Hören verwoben ist. Die Geschichte des Radios im südlichen Afrika reicht von dem Einfluss von Guerilla Radios, u.a. in den Unabhängigkeitskämpfen, bis zu älteren Techniken der Telekommunikation durch Musik. Der von Masimba Hwati kuratierte Workshop wird von Nathalie Singer geleitet, mit Unterstützung des Goethe-Instituts Johannesburg und Frederike Moormann.
Aus dem kuratorischen Statement von Masimba Hwati: “In den meisten Teilen des südlichen Afrikas wird das Zuhören mit anderen geteilt, d.h. mit den Vorfahren, mit anderen Gegenwärtigen und mit solchen, die noch nicht geboren sind. Zuhören bedeutet auch, dass alle Materie ein Ohr (Empfänger) oder ein Mund (Sender) hat oder haben kann. Sogar die Zunge kann ein Ohr sein, ein Apparat des Empfangens und Zuhörens, aber auch mit der Fähigkeit zu klingen und zu schwingen. Wie können diese kulturellen Formen des Hörens heute angewandt und bewahrt werden, und welchen Platz nimmt das Radio dabei ein?”
Unter den Gäst*innen sind Forschende wie der Rundfunkexperte Sekibakiba Peter Lekgoathi, dessen Vorstellung seines Buches “Guerilla Radios in Southern Africa” einen wichtigen Beitrag zur Debatte rund um Radionutzung im südlichen Afrika leistet. Aber auch Kurator*innen, wie Aino Moongo – welche die Ausstellung “Stolen Moments” kuratiert hat, in der die namibische Musikgeschichte neu erzählt wird. Oder Musiker*innen wie Fernando Damon, Radiomacher*innen wie Cynthia Marangwanda, und Radiogründer wie Ntone Edjabe (Panafrican Space Station). Die Gäst*innen kommen aus der ganzen Region – aus Botswana, Simbabwe, Südafrika und Namibia.
Transkultureller Austausch zu diversen Praktiken des Zuhörens und oralen Traditionen spielt eine Rolle in Beiträgen zum Musikinstrument Mbira von Reginald Tinavapi oder zu den rituellen Malopo-Tänzen von Duduzile Mazuku.Aber auch in Archiv-Sessions wie dem von Nickita Maesala im “Museum of Things we Forgot to Remember” und einer Aktivierungen von Archivmaterialien in gemeinsamen Jam Sessions.
Das Projekt zielt darauf ab, einen Raum zu schaffen, der es Teilnehmern aus verschiedenen Kontexten ermöglicht, ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Werkzeuge für eine kooperative Organisation auszutauschen. Wir möchten uns mit der Frage auseinandersetzen, wer für die Kulturtechnik des Hörens verantwortlich ist und hoffen, neue Modelle für die akustischen Medien der Zukunft zu entwickeln.
Die Ergebnisse des Workshops werden sowohl auf der Website “Transcultural Listening Map”, als auch im Haus der Kulturen der Welt im Oktober 2024 präsentiert.
Bauhaus.Listening.Workshop #3
17.-22. März 2024
Goethe-Institut Johannesburg
Teilnehmende:
Aerosol-Tinofireyi Zhou Zimbabwe
Aino Moongo Germany / Namibia
Cynthia Marangwanda Zimbabwe
Fernando Damon South Africa
Kim Karabo Makin Botswana
Mazuku Duduzile South Africa
Naledi Chai South Africa
Nesindano Namises Namibia
Nickita Maesela South Africa
Reginald Tinavapi Zimbabwe
Sekibakiba Peter Lekgoathi University of the Witwatersrand, South Africa
Siviwe James South Africa
Tendayi Chakanyuka Zimbabwe
Ntone Edjabe Panafrican Space Station / Chimurenga, South Africa (online)
Aaron Peters The Other Radio, South Africa (online)
"Listening to the World - 100 Jahre Radio" ist ein Projekt des Goethe-Instituts, des Experimentellen Radios der Bauhaus-Universität Weimar, des Deutschlandfunks Kultur und des Hauses der Kulturen der Welt (HKW).
"Listening to the World - 100 Jahre Radio" ist ein Exzellenzprojekt des Goethe-Instituts und wird gefördert durch das Projekt Neues Europäisches Bauhaus der Bauhaus-Universität Weimar in Zusammenarbeit mit Deutschlandfunk Kultur und dem Haus der Kulturen der Welt (HKW).
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