Märchenwerkstatt

Gilang, die verzauberte Brille und die Sonnenprinzessin (Indonesien)

Es war einmal ein blinder Mann, der Gilang hieß. Seine Mutter war bei seiner Geburt gestorben, so dass er mit seinem Vater zusammen lebte. Dieser liebte ihn sehr und erzog in allein, bis er erwachsen war. Eines Tages wurde sein Vater sehr krank und kein Arzt konnte ihm helfen. Der Vater rief nach seinem Sohn und gab ihm eine Brille.

Gilang war sehr verzweifelt: „Vater, ich bin doch blind. Warum gibst du mir eine Brille?“ – „Das ist eine ganz besondere Brille. Trag sie, dann wirst du wissen warum. Es ist jetzt die Zeit für dich, sie zu anzuhaben“ Als Gilang die Brille trug, konnte er plötzlich wieder sehen. „Vater, ich kann sehen! Ich kann sehen!“ Sein Vater lächelte und sagte nur: „Komm wieder zurück, mein Sohn …“ Nachdem der Vater das gesagt hatte, verschwand Gilang und konnte seinen Vater nicht mehr sehen. Er erschreckte sich, es passierte so schnell. Jetzt war Gilang in einer neuen Welt, die dunkel war, und am Himmel gab es viele Blitze und Donner.

Cobra - Foto: Kamalnv - wiki cc Was noch furchtbarer war: Vor ihm stand ein riesiges Tier, das grauslich zischte. Es war eine sehr große Schlange. „Na, was machst du hier in meiner Welt, du schwaches Wesen? Ich werde dich fressen.“ Es gab nichts, was Gilang tun konnte. Er wurde von der Schlange verschluckt.

In dem Bauch der Schlange war es sehr hell, weil es dort eine Sonnenprinzessin gab, die auch von der Schlange gefressen wurde. „Mein Held, du bist gekommen, wie es die Prophezeiung gesagt hat. Zieh die Lanze aus diesem Stein und stich sie der Schlange ins Herz! Dann können wir uns befreien.“ Gilang tat genauso, wie die Sonnenprinzessin gesagt hatte, und er stach in das schwarze Herz der Schlange. Dann starb sie. Aus der Mund der Schlange kamen sie beide heraus.

Wegen des Lichts der Sonnenprinzessin wurde die dunkle Welt sofort so hell wie am Tag. Der Himmel wurde wieder schön, grüne Bäume wuchsen und viele komische Tiere wie aus dem Märchen erschienen. Es floss sogar ein goldener Fluss, der die Welt in zwei Teile teilte. Viele Tage gingen vorbei und Gilang und die Sonnenprinzessin verliebten sich. Aber Gilang erinnerte sich an seinen kranken Vater. „Meine Prinzessin, leider muss ich zurück in meine Welt.“

clipart„Aber um wieder zurück in deine Welt zu gehen, musst du die Brille absetzen. Wenn du das tust, wird deine Brille verschwinden, du kannst nicht mehr sehen und auch mich wirst du nie mehr wiedersehen“, sagte die Sonnenprinzessin mit trauriger Stimme. „Mein Vater ist schon alt und krank, ich kann ihn nicht einfach verlassen. Niemand würde sich um ihn kümmern. Ich bin sein einziger Sohn, ich habe eine Verpflichtung. Auch wenn … ich ... ich … dich verlassen muss“, sagte Gilang mit gemischten Gefühlen.

„Du hast ein gutes Herz, ich werde dich vermissen, Gilang. Wenn es so sein soll, dann ist es so. Nimm diese 100 Jahre alte Medizin für deinen Vater. Ich wünsche, dass er wieder gesund wird. Gilang, leb wohl und auf Wiedersehen, mein Held!“, sagte die Sonnenprinzessin.

Gilang zog die Brille ab. Sofort war er wieder blind und zurück im Zimmer seines Vaters. Sein Vater war sehr glücklich, seinen Sohn wiederzusehen. Gilang gab ihm die Medizin. Nach ein paar Tagen wurde sein Vater wieder gesund und Gilang war sehr glücklich.

Aber an Tagen, an denen die Sonne scheint, vermisst Gilang die Sonnenprinzessin. Er kann sie nicht vergessen.
Von Eka Juan Tri Surya Tedjosiswojo, Jade Alicia Poa und Maria Bramanwidyantari
Extensivkurs B2.1