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"Paste-ups feministischer Proteste" von Sofia Weidner
Ein weißes Plakat bedeckt eines der Bretter, die eine Sperre rund um den Ángel de la Independencia bilden, ein Denkmal in Mexiko-Stadt auf der Avenida Reforma. Die Platten sollen verdecken, was die Macho-Gesellschaft uns nicht sehen lassen will.
Aber das Plakat enthüllt uns, worauf hinter den Brettern hingewiesen wird: täglich neun ermordete Frauen in Mexiko. Die Künstlerin ist Sofia Weidner, die es sich seit drei Jahren zur Aufgabe gemacht hat, die Femizide in Mexiko durch ihre Werke sichtbar zu machen.
hre Arbeit charakterisiert sich durch eine gerade und schlichte Linienführung, lange Linien, die Kurven formen, um weibliche Gesichter oder Frauenkörper zu definieren, mit einem Satz, der zu einer regelrechten Introspektion wird: „Vielleicht fühlst du dich alleine, weil du dich selbst verlassen hast“, rezitiert eines ihrer bekanntesten Werke. Der Satz steht über einem runden Gesicht mit verlorenem Blick.
Zu ihrer Paste up-Arbeit – die Technik, Plakate oder Schablonen auf der Straße anzubringen – kommentiert Sofía:
"Es hat mich sehr gestört, dass in den Nachrichten von Mord und nicht von Femizid die Rede war. Mir wurde klar, dass der Begriff nicht sehr bekannt war. Ich habe meine Karriere in der Street Art begonnen, weil ich der Öffentlichkeit zeigen wollte, was Feminizid ist".
Seit drei Jahren bringt Sofía ihr Werk in ganz Mexiko an. Derzeit ist die Diskussion aktueller denn je, denn die feministische Bewegung und ihre Verbündeten wollen die heteropatriarchale Struktur, in der wir leben, verändern. Wenn etwas nicht benannt wird, existiert es nicht. Darum ist es wichtig, jedes Mal hinzusehen, wenn wir beispielsweise ein Plakat an irgendeiner Wand in Mexiko-Stadt sehen, auf dem der Eintrag aus einer Enzyklopädie steht:
Femizid
1. m Hassverbrechen, das auf dem Mord an einer Frau beruht, weil sie eine Frau ist
So schmerzhaft es ist, dies ist die Wirklichkeit in Mexiko.
Über Veröffentlichungen in den sozialen Netzwerke hinaus, bekleisterte sie alle Orte, die sie besuchte: „Wenn ich reiste, klebte ich. Beispielsweise gibt es in Oaxaca ganz viele Paste-ups, auch in Tulum.“ Denn in den kleinen Städten oder weit von den großen Städten gelegenen Provinzorten, die über keine sozialen Netzwerke verfügen, gehört ein Plakat zu den besten Optionen, mehr Menschen zu erreichen.
„Ich kann meine Arbeit nicht überall anbringen, es ist nicht legal. Ich versuche, immer Mauern zu benutzen, wo nichts beschädigt wird. Persönlich habe ich einen gewissen Respekt vor alten Gebäuden, denn sie gefallen mir sehr. Manchmal klebe ich auf Baubretter. Ich habe Bekannte, die von der Polizei mitgenommen wurden und ehrlich gesagt, möchte ich nicht, dass mir das passiert. Ich arbeite schnell und werde immer geschickter“, kommentiert sie.
hre Arbeit charakterisiert sich durch eine gerade und schlichte Linienführung, lange Linien, die Kurven formen, um weibliche Gesichter oder Frauenkörper zu definieren, mit einem Satz, der zu einer regelrechten Introspektion wird: „Vielleicht fühlst du dich alleine, weil du dich selbst verlassen hast“, rezitiert eines ihrer bekanntesten Werke. Der Satz steht über einem runden Gesicht mit verlorenem Blick.
"Es hat mich sehr gestört, dass in den Nachrichten von Mord und nicht von Femizid die Rede war. Mir wurde klar, dass der Begriff nicht sehr bekannt war. Ich habe meine Karriere in der Street Art begonnen, weil ich der Öffentlichkeit zeigen wollte, was Feminizid ist".
Seit drei Jahren bringt Sofía ihr Werk in ganz Mexiko an. Derzeit ist die Diskussion aktueller denn je, denn die feministische Bewegung und ihre Verbündeten wollen die heteropatriarchale Struktur, in der wir leben, verändern. Wenn etwas nicht benannt wird, existiert es nicht. Darum ist es wichtig, jedes Mal hinzusehen, wenn wir beispielsweise ein Plakat an irgendeiner Wand in Mexiko-Stadt sehen, auf dem der Eintrag aus einer Enzyklopädie steht:
Femizid
1. m Hassverbrechen, das auf dem Mord an einer Frau beruht, weil sie eine Frau ist
So schmerzhaft es ist, dies ist die Wirklichkeit in Mexiko.
Über die Künstlerin
Sofía begann mit ihren Paste-ups vor drei Jahren. „Ich ging davon aus, dass das sonst niemand in Mexiko macht“, sagt sie. Da sie ihre Botschaft nicht auf die sozialen Netzwerke beschränkt, sondern ein größeres Publikum erreichen sollte, entschloss sie, ihre Illustrationen auf Wände zu kleben, motiviert durch „die Frustration und die Wut, dass nicht genug über die Feminizide gesprochen wird. Ich wollte die Welt mit etwas konfrontieren, das ein Produkt dieser selben Welt ist“, erklärt sie.Von einer feministischen Perspektive aus, betonen die Szenen welche Sofía illustriert, die individuelle und kollektive Forderung nach der Sichtbarkeit von Frauen
Pamela Ballesteros, Journalistin und Kulturvermittlerin
Zusatzinfo
Auch wenn Sofía Textildesignerin und Illustratorin ist, drängte sie der Wunsch ihre Botschaft zu verbreiten zur Street Art. Die Paste-up-Technik hat bisher gut für sie funktioniert, sie wurde jedoch auch vor große Herausforderungen gestellt:„Ich kann meine Arbeit nicht überall anbringen, es ist nicht legal. Ich versuche, immer Mauern zu benutzen, wo nichts beschädigt wird. Persönlich habe ich einen gewissen Respekt vor alten Gebäuden, denn sie gefallen mir sehr. Manchmal klebe ich auf Baubretter. Ich habe Bekannte, die von der Polizei mitgenommen wurden und ehrlich gesagt, möchte ich nicht, dass mir das passiert. Ich arbeite schnell und werde immer geschickter“, kommentiert sie.