Schnappschuss: San Francisco
Es ist seltsam, aber es heißt, dass jeder, der verschwindet, in San Francisco gesehen wird. Es muss eine herrliche Stadt sein und alle Attraktionen der nächsten Welt besitzen.
Oscar Wilde
Während viele Wandgemälde in der ganzen Stadt die wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Herausforderungen und Veränderungen thematisieren, wollen andere nur Spaß machen, provozieren oder der Bewunderung des Künstlers für jemand Besonderen Ausdruck verleihen. Zu den drei Werken des an der Ostküste lebenden Künstlers Believe in People (BiP) gehört „No Ceilings", eine aufregende neue Interpretation von „Rosie the Riveter", eine Hommage an alle Frauen, die ihre Hürden überwinden, und gleichzeitig eine Interpretation von „Black Girl Magic".
Im belebten Market-bezirk ehrt der argentinische Künstler Cobre (Andres Iglesias) den verstorbenen Robin Williams mit einem Wandgemälde, welches das Funkeln in seinen Augen einfing und gleichermaßen Glückseligkeit und Traurigkeit ausstrahlt. Dies reflektiert den inneren Konflikt, der zum Selbstmord des berühmten Schauspielers beigetragen hat.
Am Port Pier 92 befindet sich der außergewöhnliche, 187 Meter hohe „Bayview Rise" von Haddad | Drugan, ein beleuchtetes Wandgemälde mit abstrakten und ineinandergreifenden geometrischen Mustern, die metaphorisch die sowohl ökonomische als auch ökologische Transformation der Bayview-Gemeinde im Laufe der Jahre symbolisieren.
Die in New York lebende Künstlerin Swoon verwendete ungewöhnliche Medien aus Recyclingpapier, die mit Kleister verklebt wurden, und widmete ihrer Großmutter, die als „Eiskönigin" bezeichnet wurde, eine Hommage.
Piece by Piece dokumentiert die Graffiti-Kultur San Franciscos von den frühen 1980er Jahren bis 2004. Die Geschichte wird erzählt von der San Francisco Graffiti-Künstlerin Senor One, besser bekannt als Renos. Cheryl Eddy vom San Francisco Bay Guardian nannte den Film einen Höhepunkt des Hi/Lo-Filmfestivals 2006 und nannte ihn „eine Bildungserfahrung" und „ein durchdachtes Dokument".
Autor und Fotograf: Sophoan Sorn
Der in Nord Kalifornien lebende Sophoan Sorn wurde 1985 in einem Flüchtlingslager an der Grenze zwischen Kambodscha und Thailand geboren. Sophoan ist ein gefragter Kurator und Veranstalter zeitgenössischer internationaler Filmfestivals.Derzeit ist er in seiner zehnten Spielzeit als Festivalleiter des Berlin & Beyond Film Festivals in San Francisco, das jährlich vom Goethe-Institut präsentiert wird.Über die Jahre arbeitete er als Porträtfotograf, Dokumentarfilmer und Grafikdesigner. Er sieht sich jedes Jahr Hunderte von Filmen an und besuchte bedeutende Festivals wie die Berlinale, Cannes und Sundance. Sophoan Sorn ist außerdem der Direktor des San Joaquin International Film Festival, das er 2008 gegründet hat. Als begeisterter Reisender war er in 60 Ländern der Welt unterwegs.