Homo Riot

Homo Riot© Homo Riot, Foto: Lord Jim
 

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Homo Riot

Nackte Hintern, Baseballschläger, bärtige, sich küssende Männer mit Masken: Dies sind einige der Hauptmotive des Straßenkünstlers Homo Riot. Der in Los Angeles wohnende und arbeitende Künstler will provozieren und das aus gutem Grund. Alles fing 2008 mit einem Antrag auf Verfassungsänderung in Kalifornien an, der sogenannten Proposition 8. Diese beabsichtigte, die erst kurze Zeit zuvor per Gerichtsbeschluss erfolgte Zulassung gleichgeschlechtlicher Ehen wieder zurückzunehmen. Homo Riot © Homo Riot, Foto: Lord Jim Diese Verfassungsänderung musste zunächst durch ein Referendum beschlossen werden, welches wiederum mit einer Petition von mindestens 694.354 Stimmen veranlasst werden konnte. Die benötigten Stimmen wurden weit übertroffen, und so wurde das Referendum für November 2008 festgelegt. Schließlich stimmten die Kalifornier*innen mit einer Mehrheit von 52,24 Prozent für die Proposition 8, womit die gleichgeschlechtlichen Ehen wieder Geschichte waren. In der Folge gingen Gegner*innen der Proposition 8 monatelang gerichtlich gegen die Verfassungsänderung an, bis sie schließlich 2010 für nichtig erklärt wurde.

Homo Riot © Homo Riot, Foto: Lord Jim
Wie auch die restliche LGBTIQ*-Community war Homo Riot von dieser Entwicklung entsetzt und schloss sich gemeinsam mit seinem Lebensgefährten der „No on 8“-Kampagne an, um für die Legalität der homosexuellen Ehe zu kämpfen. Als klar wurde, dass ein großer Teil der Bevölkerung hinter der Proposition 8 stand, entschloss sich Homo Riot, seine Wut auf die Straße zu tragen und an allen möglichen Orten seine Bilder anzubringen. Sie zeigten Homosexualität unverblümt und in Kombination mit aggressiven Motiven. „Anfangs war es ein ‚Fickt euch‘ an die allgemeine Öffentlichkeit, dafür, dass sie unsere Rechte nicht unterstützten“, schreibt Homo Riot auf seiner Website. Nach einiger Zeit stellte sich jedoch heraus, dass seine Werke nicht nur der Provokation dienten, sondern bei vielen in der LGBTIQ*-Community ein Gefühl der Unterstützung und des Zusammenhaltes erzeugten. Er selbst war überrascht von der positiven Botschaft, die er unbeabsichtigt herüberbrachte. Nach den Ereignissen der „Proposition 8“-Kampagne führte Homo Riot seine Mission – den Dialog über Gleichheit, Gay Pride und homosexuelle Liebe zu fördern – fort und verbreitete seine Kunstwerke weltweit. Noch immer erlebt er, dass seine Bilder verunstaltet oder zerstört werden. Homo Riot wünscht sich eine größere Community von homosexuellen Straßenkünstler*innen, um einen besseren Ausgleich in den Street‑Art‑Motiven zu schaffen und die Toleranz und Unterstützung der LGBTIQ*-Community zu fördern.

Homo Riot - Kiss © Homo Riot, Foto: Lord Jim