In dieser digitalen Podiumsdiskussion sprechen Künstler*innen und Denker*innen über die Zusammenarbeit zwischen künstlicher und menschlicher Intelligenz, über die Entwicklung von Kreativität und kreativen Prozessen und über die Relevanz von Konzepten wie Original(ität) und Fälschung. Der Journalist und KI-Experte Dennis Kastrup moderiert die Diskussion des Fotomedienkünstlers Boris Eldagsen, der Physikprofessorin Jessica Huelgas und der multidisziplinären Künstlerin Suzanne Kite.
Präsentiert von Gegenüber, dem regionalen Kulturmagazin der Goethe-Institute in Nordamerika„Man muß sich darauf gefasst machen, dass so große Neuerungen die gesamte Technik der Künste verändern, dadurch die Invention selbst beeinflussen und schließlich vielleicht dazu gelangen werden, den Begriff der Kunst selbst auf die zauberhafteste Art zu verändern.“
Dieses Zitat von Paul Valéry stellte Walter Benjamin seinem Aufsatz Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit voran. Beide Texte entstanden in den 1930er Jahren und sind geprägt von den damals neuen künstlerischen Medien Fotografie und Film.
90 Jahre später fragen wir uns, wie menschliche und künstliche Intelligenz zusammenarbeiten, wie sich Kreativität und Schaffensprozesse damit verändern, ob beispielsweise Kategorien wie Original und Fälschung weiterhin tragen. Welche neuen Horizonte öffnen sich?
Schauen Sie die ganze Diskussion hier an:
Im Gespräch:
Boris Eldagsen ist Fotomedienkünstler und stellt seit 2000 international in Institutionen und auf Festivals aus. Seit 2004 unterrichtet er an internationalen Kunsthochschulen. Im April 2023 lehnte er die Sony World Photography Awards (Offene Kategorie / Kreativ) ab und gab zu, dass er sich mit einem KI-generierten Bild beworben hatte, um die Bedingungen von Fotowettbewerben zu testen und eine Debatte über das Verhältnis zwischen KI-generierten Bildern und Fotografie anzustoßen. https://www.eldagsen.com/Jessica Huelgas ist Physikprofessorin an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) und hat sich auf moderne Algorithmen spezialisiert. Sie ist die Gründerin von Brain, einer Beratungsfirma für Unternehmen, die künstliche Intelligenz einsetzen wollen. Außerdem nahm Jessica am Programm AI to Amplify des Goethe-Instituts als Teil des Teams 'Healthy AI Fighters' teil, das ausgewählt wurde, seinen Prototypen in Johannesburg zu präsentieren. Sie setzt sich besonders für Inklusivität, Fairness und Gender-Gerechtigkeit bei der Anwendung von KI ein.
Suzanne Kite ist eine multidisziplinäre indigene Künstlerin vom Stamm der Oglala Lakotas und stammt ursprünglich aus Südkalifornien. Ihre Arbeit ist gekennzeichnet durch die Bereitschaft, Verbindungen nicht nur zwischen den Künsten, sondern vor allem zwischen dem traditionellen kulturellen Erbe von Kunstschaffenden und der 'entwickelten' Welt von heute und morgen, zwischen menschlichen und nicht-menschlichen, natürlichen und künstlichen Wesen zu verhandeln. https://www.kitekitekitekite.com/