Wissen über die Klimakrise  Klimawissen kompakt

Auf dem Bild ist ein Mensch zu sehen, der vor einer riesengroßen Maschine steht und einen Zettel liest. Überall an den Wänden sind Bilder und Daten von der Erde zu sehen. Foto von NOAA auf Unsplash

Was ist der menschengemachte Klimawandel, und warum ist ein Temperaturanstieg über 1,5 Grad so gefährlich? Grundlagen und Maßnahmen gegen die Klimakrise im Überblick.


In den Medien und in der Politik ist häufig von dem Klimawandel oder der Klimakrise die Rede. Dabei wird oft Wissen über die Klimakrise vorausgesetzt. Neueste Studien zeigen allerdings: Einem von vier Deutschen ist nicht bewusst, dass menschliches Handeln die Hauptursache des Klimawandel ist. Und fast die Hälfte der Deutschen (42%) weiß nicht, wie gefährlich ein weltweiter Temperaturanstieg von über 1,5 Grad sein kann. Deshalb wollen wir uns hier einmal wieder mit einigen Grundlagen beschäftigen. Also:

Was ist die Klimakrise, was ist der Klimawandel genau?

Die Klimakrise wird auch Klimawandel, Klimaerwärmung oder Klimaerhitzung genannt. Damit ist der weltweite Temperaturanstieg gemeint. Seit der Industrialisierung vor über 100 Jahren nimmt die durchschnittliche Temperatur auf der Erde zu. Der Grund für den Temperaturanstieg ist die wachsende Produktion von Treibhausgasen, die in die Luft geblasen werden.

Die Erwärmung der Erde durch Treibhausgase entsteht durch den Treibhauseffekt. Der Treibhauseffekt funktioniert so: Wenn Sonnenstrahlen auf die Erde treffen, werden sie teilweise als Wärmestrahlen zurück in den Himmel geworfen. Treibhausgase verhindern, dass alle Wärmestrahlen ins All entkommen. Sie schicken manche Wärmestrahlen wieder zurück auf die Erde. Vereinfacht kann man sich Treibhausgase wie eine Bettdecke vorstellen, die verhindert, dass man nachts friert.

Treibhausgase sind grundsätzlich nichts Schlechtes. Ohne Treibhausgase wäre die Erde im Durchschnitt weit unter 0 Grad Celsius kalt. Sonnenstrahlen allein reichen nicht aus, damit Leben auf der Erde entstehen kann. Durch Treibhausgase – unserer Bettdecke – ist Leben auf der Erde überhaupt möglich.

Das Problem ist also nicht, dass es Treibhausgase gibt, sondern, dass zu viele Treibhausgase in die Luft geblasen werden. Durch die vielen Treibhausgase wird unsere Bettdecke nämlich immer dicker – es wird immer wärmer. (Und was ist nerviger als eine dicke Bettdecke an heißen Sommernächten?)

Infobox:
Treibhausgase sind Gase, die das Klima verändern. CO2, Methan und Lachgas sind zum Beispiel Treibhausgase.
Das Wort „Treibhausgas“ kommt vom „Treibhaus“. Treibhäuser sind Glashäuser, in denen Pflanzen angebaut werden. In den Glashäusern ist die Temperatur sehr warm, weil sich das Glashaus durch die Sonne erhitzt. So wie ein Treibhaus halten auch Treibhausgase die Luft in unserer Atmosphäre warm. Der physikalische Prozess ist jedoch anders als bei einem Glashaus.

Warum ist die Klimakrise menschengemacht?

Es gibt den natürlichen und den menschengemachten Treibhauseffekt. Zum natürlichen Treibhauseffekt zählt zum Beispiel unsere Atmung. Wir atmen Sauerstoff ein und das Treibhausgas CO2 wieder aus. Bäume, Moore usw. können dieses CO2 dann wieder aufnehmen und in Sauerstoff umwandeln. So entsteht ein natürlicher Kreislauf.

Seit der Industrialisierung produzieren Menschen aber mehr Treibhausgase, als die Natur aufnehmen kann. Das geschieht beispielsweise durch Heizen und Strom mit Kohle, Gas und Öl, durch Autos mit Verbrennungsmotor, und durch eine intensivere Landwirtschaft. All das sorgt dafür, dass immer mehr Treibhausgase in die Luft geblasen werden. So entsteht der menschengemachte Treibhauseffekt und damit der menschengemachte Klimawandel. Mehr als 99% der Wissenschaftler*innen sind sich einig, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht wird.

Und was machen wir Menschen gegen den Klimawandel?

Da sich die Natur und die Menschen nicht an den schnellen Klimawandel anpassen können, haben fast alle Staaten auf der Welt ein Abkommen unterzeichnet: Das Pariser Klimaabkommen. Die Staaten wollen, dass sich die Erde möglichst nicht mehr als 1,5 Grad im Vergleich zu der Zeit vor der Industrialisierung erwärmt. Auf jeden Fall soll die Erwärmung unter 2 Grad bleiben.

Ein Temperaturanstieg von 1,5 Grad oder 2 Grad klingt erst einmal nicht gefährlich. Doch er kann für das Leben auf der Erde eine echte Bedrohung sein. Vergleichen wir den Temperaturanstieg mit Fieber bei einem Menschen. Wenn jemand 40 Grad Fieber hat, fühlt er sich zwar nicht gut, aber es ist nicht unbedingt sofort gefährlich. Nur ein Grad mehr, 41 Grad Fieber, kann allerdings schon lebensbedrohlich sein. Der Körper kommt mit dieser Temperatur nicht mehr klar. Dieses Beispiel lässt sich auf das Leben auf der Erde und den Klimawandel übertragen.

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