Fußball und Mode: Nichts ist so unberechenbar wie dieses Zusammenspiel. Mal ein katastrophaler Fehlpass, mal ein Volley in den Knick. Wir haben auf einige Höhepunkte in der EM-Geschichte zurückgeblickt und versucht, die richtigen Worte zu finden.
Manchmal lässt sich die Gegenwart (Berlin) am besten über die Vergangenheit (niederländische Spieler bei der EM 1988) erklären: Drei Freunde in Berlin, die am frühen Sonntagnachmittag aus dem Club kommen und ihrem Spezi Bescheid geben, dass sie das Beisammensein noch mit einer finalen Keta-Line abzurunden gedenken – tot ziens!
Bis heute bleiben Ort und Umstand dieses Bildes ungeklärt: Handelt es sich bei den beiden Herren um zwei britische Ressort-Urlauber, die sich, kaum auf dem Rollfeld des Aeropuerto de Gran Canaria angekommen, bereits in Stimmung bringen und sehnsüchtig auf den Terminal-Bus warten? Oder sind es nicht doch eher zwei enttäuschte Fans der Three Lions, die bei der EM 1988 in Deutschland im Müngersdorfer Stadion Zeuge der 3:1 Niederlage von England gegen die Niederlande wurden?
Die Mode der 1990er war verspielt – so viel ist klar. Die Wenigsten wissen jedoch, dass man sich seinerzeit bei der Trikotgestaltung von Gesellschaftsspielen inspirieren ließ. Hier verdreht sich der dänische Torwart Peter Schmeichel für eine anspruchsvolle Twister-Figur. Manche erkennen darin indes eine Jubel-Pose über den überraschenden Sieg der dänischen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft 1992.
Stilikonen unter sich: Der deutsche Nationaltorhüter Andreas Köpke wählte für das Treffen mit Queen Elizabeth II. bei der EURO 1996 bewusst ein cyanfarbenes Dress, das mit dem in Veroneser Grün gehaltenen Hut der Monarchin harmoniert. Weltmann Jürgen Klinsmann übersetzt derweil das Gespräch in die lingua franca der internationalen Modewelt: Schwäbisch.
Royalblaue Ballonseide: “König Otto” Rehhagel führte Griechenland bei der EURO 2004 überraschend zum Titel. Dafür wurde der Mann, der gerüchteweise bereits im Trainingsanzug zur Welt kam, in Hellas als Rehakles I. in den Sportolymp aufgenommen.
Island hat in etwa so viele Einwohner*innen wie Bielefeld, aber deutlich interessantere Kopfbedeckungen als Ostwestfalen vorzuweisen. Folgerichtig spielte der Inselstaat erfolgreich bei der EURO 2016 auf, während Arminia Bielefeld den Abstieg in die Regionalliga kürzlich mit Ach und Krach verhindern konnte.