Afghanistan

Goethe-Institut Afghanistan Foto: Bernhard Ludewig © Goethe-Institut

Das 2003 wiedereröffnete Goethe-Institut Afghanistan unterstützte die damals noch bestehende Kulturszene bei ihrem Wiederaufbau und förderte das Entstehen neuer kultureller Praktiken. Das Institut wurde 2017 durch einen Anschlag schwer beschädigt und musste daraufhin die Arbeit einstellen. Seit der Machtübernahme der Taliban 2021 ist die derzeitige Lage in Afghanistan äußerst schwierig: das Land ist isoliert und Frauen sind aus dem öffentlichen Leben weitestgehend verbannt. Auch für Künstler*innen war die Rückkehr der Taliban verheerend.

Um die Welt gingen Bilder, in denen Taliban-Kämpfer Musikinstrumente verbrannten und Künstler*innen aus Angst ihre eigenen Kunstwerke vernichteten. Kulturschaffende in Afghanistan und in der Diaspora versuchen weiterhin künstlerisch aktiv zu sein. Während es einige Kulturschaffende geschafft haben, das Land zu verlassen, warten andere noch immer auf die Möglichkeit zur Flucht.

Goethe-Institut Afghanistan /
Kurzprofil

Fassade des ehemaligen Goethe-Instituts in Kabul © © Goethe-Institut Das ehemalige Goethe-Institut in Kabul © Goethe-Institut
Das 1965 gegründete Goethe-Institut Kabul musste 1991 vor dem Einmarsch der Mudschaheddin seine Tätigkeit einstellen. Bis zu seiner Schließung war das Goethe-Institut Kabul ein bekannter und beliebter Ort für Begegnung, Austausch und kulturelle Veranstaltungen.
Innenhof Goethe-Institut Afghanistan © Foto: Masoud Hotak © Goethe-Institut Innenhof Goethe-Institut Afghanistan Foto: Masoud Hotak © Goethe-Institut

Nach dem Ende des ersten Taliban-Regimes 2001 wurde ab Februar 2002 mit den ersten Recherchen vor Ort zur Wiederaufnahme der Arbeit begonnen. Im September 2003 wurde das Institut in der ehemaligen Residenz der damaligen DDR-Botschaft wiedereröffnet. Mit dem Bezug des eigenen Hauses und der Entsendung von weiterem Personal nahm das Institut seine Tätigkeit in allen Arbeitsbereichen wieder auf.

Das Goethe-Institut 
Workshop © Masoud Hotak © Goethe-Institut Workshop Masoud Hotak © Goethe-Institut
Afghanistan unterstützte die damals noch bestehende Kulturszene bei ihrem Wiederaufbau und förderte auch das Entstehen neuer kultureller Praktiken -  beispielsweise die Bereiche zeitgenössische Literatur, Animationsfilme und Puppentheater.

Das Institut befand sich auf dem Gelände der Deutschen Botschaft. Bei einem Anschlag darauf wurde 2017 das Institut schwer beschädigt und musste daraufhin die Arbeit einstellen. Seit dem 15. August 2021 sind die Taliban erneut an der Macht.

 

»die Kultur lebt momentan nur im Käfig der Ideologie weiter«

Interview mit Ibrahim Hotak

Ibrahim Hotak war der letzte Institutsleiter des Goethe-Instituts Afghanistan und arbeitet heute beim Goethe-Institut in Berlin. 2005 lebte er in Deutschland, als ihn ein alter Bekannter fragte, warum er nicht schon längst nach Afghanistan zurückgekehrt sei, um das Land mit aufzubauen. Nach dem Sturz der Taliban herrschte seit 2001 in Afghanistan Aufbruchsstimmung und so beschloss auch er, wieder nach Afghanistan zu ziehen.

Wie sah die Kulturlandschaft Afghanistans nach mehr als 20 Jahren Krieg aus? Ibrahim Hotak gibt Einblicke in die Kulturarbeit des Goethe-Instituts in diesen Jahren des Aufbruchs.
 

Ibrahim Hotak © Lisa Vlasenko

Programmeinblicke

Erhalten Sie hier einen Einblicke in ausgewählte Programminhalte des Länderschwerpunkts Afghanistan. 

Afghanistan Festival

Das dreitägige Eröffnungsfestival (30. Juni - 2. Juli 2023) des Länderschwerpunkts Afghanistan bot ein interdisziplinäres Programm. Es wurden sowohl Elemente der traditionellen und zeitgenössischen Kultur präsentiert, als auch aktuelle Diskurse der Diaspora thematisiert. Ein Schwerpunkt war die Sichtbarmachung der vielfältigen weiblichen und diversen Kunst- und Kulturproduktion Afghanistans.

Elaha Soroor & Band Ksenia Yanko © Goethe-Institut im Exil

Ausstellungsrückblick

"Invisible Power – Striving for Femininity and Identity"

Vom 8. Dezember 2023 - 14. Januar 2024 fand die Ausstellung Invisible Power – Striving for Femininity and Identity, kuratiert von Sara Nabil, in der ACUD Galerie in Berlin statt. Ein Rückblick zur Ausstellung mit Werken der Künstler*innen Rada Akbar, Leila Mousavi und Mohsin Taasha.
Mehr Informationen zur Ausstellung finden Sie hier

Panel-Aufzeichnungen

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