Fleischkonsum und Tierleid  Haben sogenannte Nutztiere Hoffnung auf ein besseres Leben?

Hühner, die für Fleisch gezüchtet werden.
Hühner, die für Fleisch gezüchtet werden. Foto: © OBRAZ

Die Lebensrealität von Nutztieren ist alles andere als rosig. Mit der wachsenden Weltbevölkerung steigt auch unser Fleischkonsum weiter an. Und trotz fundierter Belege und Erkenntnisse über Empfindungsfähigkeit, Bewusstsein, Intelligenz sowie Sozialverhalten sogenannter Nutztiere, ist es schwierig, qualvolle Zuchtpraktiken wie Käfighaltung zu verbieten. Wie stehen die Chancen, dass dem Leid der (Nutz-)Tiere bald ein Ende gesetzt wird?

Allmählich gelingt es Wissenschafter*innen, die allgemein verbreitete Meinung zu widerlegen, Nutztiere wären einfach gestrickte, rein instinktgetriebene Lebewesen, die weder Schmerz noch Emotionen empfinden. Heute weiß man, dass zum Beispiel Schweine in der Lage sind, lebenslange Freundschaften mit ihren Artgenossen zu schließen, sich gegenseitig auszutricksen, selbstlos zu agieren oder Angst, Beklemmung und Traurigkeit zu verspüren. Sie denken abstrakt, erkennen ihren eigenen Namen, träumen, handeln auf Basis vergangener Erfahrungen und nutzen Werkzeuge wie zum Beispiel Rinde zum Graben oder Joysticks zum Spielen von Videospielen. Sie sind verspielt, neugierig und lernwillig, ähnlich wie Hühner, Ziegen oder Kühe. 

Christian Nawroth ist Verhaltensbiologe am Forschungsinstitut für Nutztierbiologie in Dummerstorf bei Rostock. Bereits seit 14 Jahren erforscht er sogenannte Nutztiere. Folgt man seinen Erläuterungen, wird laut ihm schnell klar, dass er einer der Begründer*innen dieses Forschungsfelds ist. Vor ihm beschäftigte sich kaum jemand mit dem Thema. Und wenn doch, dann meist in Zusammenhang mit der Steigerung des Milchertrags oder der Produktion. 

Die Realität der Massentierhaltung

Kühe, die ihr Leben in Massentierhaltung fristen, geben täglich bis zu 20 Liter Milch. Diese Tiere, die unter normalen Bedingungen ein Durchschnittsalter von 20 Jahren erreichen, landen aufgrund der enormen Erschöpfung aber in der Regel bereits nach vier Jahren auf der Schlachtbank. Um Milch zu produzieren, müssen Milchkühe jedes Jahr ein Kalb zur Welt bringen, das ihnen bereits wenige Stunden nach der Geburt weggenommen wird. Unter natürlichen Umständen behalten Kühe ihre Kälber bis zu einem Jahr, „unterhalten“ sich mit ihnen und rufen auch dann noch nach ihrem Nachwuchs, wenn dieser längst ausgewachsen ist, oder sie laufen kilometerweit, um ihn zu finden. Das Entreißen des Nachwuchses und der dadurch entstandene Trennungsschmerz lösen bei den Kühen Frustration, Langeweile und soziale Ängste aus. Dies hat nicht nur körperliche, sondern auch emotionale Schmerzen zur Folge.

Ihren Anfang nahm das System der Massentierhaltung während des 20. Jahrhunderts, besonders nach dem Zweiten Weltkrieg. Produktionszahlen und Effizienz standen im Vordergrund und sollten gesteigert werden, um dem weltweiten Bevölkerungswachstum gerecht zu werden. Die Massentierhaltung beruht auf dem Prinzip der sogenannten intensiven Tierhaltung sowie des großflächigen Anbaus von Futterpflanzen unter Einsatz modernster Technologien, chemischer Düngemittel und Pestizide. Dieses System erlaubt es Landwirt*innen größere Mengen an Lebensmitteln zu günstigeren Preisen zu produzieren als bei weniger intensiven Haltungs- und Anbaumethoden.
Welches Ausmaß die Massentierhaltung annehmen kann, zeigen die kürzlich veröffentlichten Fotos und Videos von Ram Daya, Bildberichterstatter der NGO We Animals Media. Auf dem Fotomaterial sind unter anderem zehntausende Kälberställe in der trockenen Wüste von Arizona zu sehen.

Welches Ausmaß die Massentierhaltung annehmen kann, zeigen die kürzlich veröffentlichten Fotos und Videos von Ram Daya, Bildberichterstatter der NGO We Animals Media. Auf dem Fotomaterial sind unter anderem zehntausende Kälberställe in der trockenen Wüste von Arizona zu sehen. | Foto © Ram Daya (We Animals)


Die Massentierhaltung steht auch wegen ihrer negativen Auswirkungen auf die Umwelt in der Kritik. Sie ist verantwortlich für Wasserverschmutzung, Bodendegradation, übermäßigen Wasserverbrauch, und den Ausstoß von Treibhausgasen. Für die Kosten, die durch verursachte Umweltschäden entstehen, kommen Endkonsument*innen nicht auf, denn diese sind nicht im Produktpreis enthalten.

Untersuchungen zeigen, dass der Fleischkonsum in Folge des zu erwartenden Bevölkerungswachstums sowie des steigenden Einkommensniveaus in den Ländern des Globalen Südens (insbesondere in Asien, Lateinamerika und im Nahen Osten) weiter zunehmen wird. In den Industrieländern hingegen ist der Konsum von rotem Fleisch rückläufig.

Wo ist der Mensch

Die Sozialpsychologin Melanie Joy beschreibt in ihrem Buch Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen: Eine Einführung in den Karnismus (2011, Originaltitel Why we love dogs, eat pigs, and wear cows: An introduction to carnism) eine fiktive Szene, in der eine Freundin zum Abendessen einlädt. Die Gäste verbringen einen angenehmen Abend, bis die Gastgeberin verkündet, das Gericht bestehe aus Golden Retriever-Fleisch. Die meisten Anwesenden ekeln sich und essen nicht auf. Selbst als sie die Situation aufklärt, zugibt, sich einen Scherz erlaubt zu haben und ihnen in Wirklichkeit Rinderfleisch serviert zu haben, bleibt bei den Gästen ein bitterer Nachgeschmack zurück. Joy wirft die Frage auf, warum Menschen gewisse Fleischarten essen und sich vor anderen ekeln? 

Laut der Sozialpsychologin mögen wir Hunde, essen Hühner und tragen Kuhlederschuhe nicht, weil sich die Tierarten so stark voneinander unterscheiden, sondern weil wir sie unterschiedlich wahrnehmen und kategorisieren. Um Gewissensbisse zu vermeiden, die mit dem Verzehr von Fleisch einhergehen, behilft sich der menschliche Verstand der Kategorien „essbarer“ und „nicht essbarer“ Tiere. So objektivieren wir den Fleischverzehr auch mithilfe unserer Sprache – Kühe werden zu beef und ein Masthähnchen zum broiler. Eine weitere Strategie des Menschen ist jene der Entindividualisierung, bei der wir Tiere als abstrakte Gruppe anstatt als Individuen wahrnehmen. Wir können uns nur schwer vorstellen, dass Fleisch von Tieren stammt, die Charakter- und Wesenseigenschaften besitzen. Nicht umsonst verbieten Eltern ihren Kindern, dem Karpfen einen Namen zu geben, der kurz vor Weihnachten in der Badewanne auf seine Zubereitung wartet.

Außerdem ist die Wahrnehmung jedes Menschen individuell verschieden und hängt von kulturellen und sozialen Gegebenheiten ab. Arran Stibbe, Experte für ökologische Linguistik, spricht über die sogenannte soziale Kognition unserer Gesellschaft. Diese beeinflusst, welche tierischen Produkte wir kaufen, wie wir Tiere behandeln und ob wir uns für Tierschutz engagieren. Um unseren Umgang mit Tieren nachhaltig zu ändern, ist es nötig, Tiere im gesellschaftlichen Diskurs als fühlende Wesen mit eigenen Bedürfnissen und Interessen zu definieren.

Gesellschaftliches Umdenken

Die Gesellschaft zum Umdenken in puncto Tierwohl zu bewegen ist seit Jahrzehnten nicht nur erklärtes Ziel von Aktivist*innen. Die moderne Tierrechtsbewegung nahm ihren Anfang bereits in der Zeit der industriellen Revolution. Im Jahr 1822 wurde eines der ersten Gesetze zum Schutz der sogenannten Nutztiere erlassen, entworfen hatte es der irische Politiker Richard Marin. Mit neuen Erkenntnissen über die Bedürfnisse und Eigenschaften von Nutztieren ändert sich auch unser Umgang mit ihnen. 

Wir erleben, wie sich immer mehr Menschen rein pflanzlich ernähren, insbesondere in den USA, Kanada, Australien und Großbritannien. Propagiert wird dieser Lebensstil auch durch Promis, Sportler*innen oder Großkonzerne wie Google. 

Dabei geht es gar nicht zwingend darum, gänzlich auf tierische Produkte zu verzichten. Um der Massentierhaltung entgegenzuwirken, kann man etwa auf Biofleisch umsteigen oder die Bezugsquelle wechseln. Für tschechische Konsument*innen gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, über ein Online-Verzeichnis nach Bio-Bauernhöfen in der Tschechischen Republik zu suchen. Diese können dann bequem auf der interaktiven Landkarte ausgewählt und direkt kontaktiert werden. Auch im Tierschutz ist jedoch eine der wirksamsten Methoden das Ändern von Rechtsvorschriften und letztlich des Systems selbst. Eine Änderung des tschechischen Gesetzestextes kann die Lebensumstände von Millionen von Tieren in der Tschechischen Republik und bestenfalls in der gesamten Europäischen Union verbessern.

Sind wir Menschen aber überhaupt daran interessiert, entsprechende Gesetze zu ändern? Vor sechs Jahren tauchten in den Medien Aufnahmen aus einer tschechischen Hühnerkäfigzucht auf, die den Augen der Konsument*innen sonst verborgen bleiben. Auf den Bildern sind etwa zwanzig Hühner zu sehen, die sich in einem kleinen, überfüllten Käfig drängen. Jedes Tier hat nur wenig Platz zum Leben, eine Fläche kaum größer als ein DIN A4-Blatt. In der Halle befinden sich unzählige solcher Käfige. Natürlicherweise sind Hühner Herdentiere, die in einer bestimmten Rang- oder Hackordnung leben. Wenn sich eines der Tiere gestört fühlt, erkennt dies die Herde und eilt zur Hilfe, um zu beruhigen. Aufgrund der Haltungsbedingungen und fehlender natürlicher Reize langweilen sich die Tiere, sind frustriert oder aggressiv. Dieses Verhalten bewegt viele Züchter*innen dazu, den Hühnern ihre Schnäbel (meist ohne Betäubung) zu kürzen – eine Praktik, die den Tieren lebenslange Schmerzen bei Berührung des Schnabels bereitet. 

Konsument*innen „übten großen Druck auf Supermarktketten und andere Unternehmen aus, woraufhin sich diese von den Käfigzuchtbetrieben distanzierten und sich dazu verpflichteten, den Verkauf dieses Fleisches einzustellen“, so Ivo Krajc, Leiter der Abteilung Kommunikation des tschechischen Tierschutzvereins OBRAZ. „Der öffentliche Druck übertrug sich schließlich auch auf Abgeordnete und Senatoren, die letztlich zustimmten, dass es Hühnerkäfighaltung in der Tschechischen Republik nicht mehr geben darf.“ 
Die NGO OBRAZ fordert die Zivilgesellschaft auf, Supermärkten klar zu machen, dass sie das Fleisch dieser verkrüppelten, schnell heranwachsenden Hühnerrassen gar nicht erst kaufen wollen. Fast-Food-Hühner sind in ihrem Wachstum so stark beschleunigt, dass sie ihr eigenes Körpergewicht nicht tragen können und an Knochenbrüchen leiden, Muskeln unter ihrem Gewicht zerquetschen und innere Organe versagen.

Die NGO OBRAZ fordert die Zivilgesellschaft auf, Supermärkten klar zu machen, dass sie das Fleisch dieser verkrüppelten, schnell heranwachsenden Hühnerrassen gar nicht erst kaufen wollen. Fast-Food-Hühner sind in ihrem Wachstum so stark beschleunigt, dass sie ihr eigenes Körpergewicht nicht tragen können und an Knochenbrüchen leiden, Muskeln unter ihrem Gewicht zerquetschen und innere Organe versagen. | Foto © OBRAZ


Der Tierschutzverein OBRAZ steht auch hinter dem Verbot der Pelztier-Zucht. Gemeinsam mit befreundeten Organisationen spielte er Medien 2018 entsprechendes Filmmaterial zu. Nun genehmigte die tschechische Abgeordnetenkammer endlich auch das Verbot von Hühnerkäfighaltung ab 2027, und mehrere Supermarktketten stellten den Verkauf von Eiern aus Käfighaltung bereits vollständig ein. „Das Hühnerkäfigverbot hat gezeigt, was eine aktive Zivilgesellschaft erreichen kann, wenn ihr etwas wirklich wichtig ist. Solche Erfolge haben Vorbildwirkung für andere Länder und tragen dazu bei, die Art und Weise, wie wir Tiere und ihre Bedürfnisse als Gesellschaft wahrnehmen, zu verändern“, sagt Krajc optimistisch.

Das Ende des Käfigzeitalters

Als man in der Tschechischen Republik gerade erst begonnen hatte, laut über eine Gesetzesänderung bei der Käfighaltung nachzudenken, war diese in Deutschland und Österreich schon länger gesellschaftlich unakzeptabel (obwohl das Gesetz in Deutschland erst 2026 in Kraft treten wird). Krajc ist der Meinung, dass diese Staaten zur Debatte über eine Gesetzesänderung in der gesamten Europäischen Union beitragen. „Das Thema Käfighaltung ist vergleichbar mit den Beschränkungen bei Tierversuchen für Kosmetika, die die Tschechische Republik eingeführt hat, noch bevor sie für gesamte EU galten“, so Krajc. 

In der Tat führen die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union seit einigen Jahren eine lebhafte Debatte über die Käfighaltung. Im Jahr 2018 rief die Organisation Compassion in World Farming zusammen mit 170 weiteren NGOs die Europäische Bürgerinitiative End of Cage Age (Ende des Käfigzeitalters) ins Leben. Ein Jahr später wurden beinahe 1,4 Millionen Unterschriften bei der Europäischen Kommission eingereicht, die ein EU-weites Verbot der Käfighaltung forderten. In der Tschechischen Republik wurden hierfür 50.000 Unterschriften gesammelt. Ihre Unterstützung bekundeten auch 140 europäische Wissenschaftler*innen, darunter die bekannte Naturschützerin Jane Goodall.

Obwohl die Europäische Kommission versicherte, 2023 Rechtsvorschriften zur Beendigung der Käfighaltung im Rahmen eines bahnbrechenden Tierschutzpakets vorzulegen, geschah dies bis dato nicht. Nun steht sie unter dem Druck der Öffentlichkeit und mehrerer Organisationen, die Versprechungen umzusetzen.

Die Gesetzesänderung wäre nicht nur auf Hühner, sondern auch auf Kälber, Kaninchen oder Schweine anwendbar. Im ersten Trächtigkeitsmonat müssen Säue in der industriellen Masthaltung in der EU meist auf nackten Beton- oder Metallspaltenböden verharren, die sie in ihrer Bewegungsfreiheit fast gänzlich einschränken. Selbiges erwartet die Muttertiere einige Tage vor der Geburt, während des Geburtsvorgangs und der gesamten Säugezeit, in der neben dem Käfig ein kleiner Platz für die Ferkel eingerichtet wird. Und das, obwohl die Tiere unter günstigen Aufzuchtbedingungen für ihre Ferkel ein Nest aus Naturmaterialen bauen, sie durch Summen beruhigen und allgemein eine enge Bindung zu ihrem Nachwuchs aufbauen.

Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass Organisationen, die für ein Ende der Massentierhaltung als solche kämpfen, möglicherweise argumentieren, dass geänderte Bedingungen in der Haltung das Leid der Tiere lediglich verschieben und dieses nicht zwingend mindern. Konsument*innen würden sich dadurch ein gutes Gewissen erschleichen und glauben, den Tieren zu helfen. Ein Aktivist sagte mir, er könne sich über vermeintliche „Erfolge“ wie ein mögliches Verbot der Käfighaltung nicht freuen, weil er wisse, dass die Tiere weiterhin unter schlechten Bedingungen leben und in großer Zahl sterben.

Kultiviertes Fleisch

Nicht zuletzt gibt aus Zellkulturen hergestelltes Fleisch, das ohne das Züchten und Töten von Tieren auskommt, Anlass zur Hoffnung. „Anstatt die Menschen davon zu überzeugen, gänzlich auf Fleisch zu verzichten, können wir ihnen geben, was sie wollen, ohne dabei Tieren Schaden zuzufügen“, meint Robert Yaman, ehemaliger Betriebsleiter des Unternehmens Mission Barns, das sich auf die Entwicklung und Produktion kultivierter Fleischalternativen spezialisiert. Yaman ist außerdem Gründer der NGO Innovate Animal Ag, die die Entwicklung und Einführung neuer Technologien zur Verbesserung der Tiergesundheit und des Tierschutzes unterstützt. 

Die anfängliche Euphorie um den ersten künstlich kultivierten Hamburger 2013 wich einer allgemeinen Skepsis. Zu hoch waren die Kosten (über 7,5 Millionen tschechische Kronen CZK, umgerechnet etwa 300.000 Euro) sowie die technologischen Herausforderungen. Die Investor*innen ließen sich davon allerdings nicht abschrecken und so erlebte kultiviertes Fleisch im Jahr 2022 einen erneuten Aufschwung. 

„Die Zukunft von kultiviertem Fleisch vorherzusagen wäre, als hätte man 1990 versucht, die Zukunft der Solarenergie zu prognostizieren", betont Yaman. Dass die Solarenergie nach jahrzehntelanger Entwicklung und Milliardeninvestitionen von Investor*innen und Regierungen nun die billigste erneuerbare Energiequelle ist, gibt Yaman Hoffnung, dass auch kultiviertes Fleisch den Durchbruch schaffen kann. Auch bei der Solarenergie handelte es sich um einen neuen industriellen Prozess, der sich vielen Hindernissen gegenübersah. „Wenn wir uns erlauben, Dinge über einen längeren Zeitraum zu untersuchen, können wir scheinbar unlösbare Probleme lösen“, fügt er hinzu.

In der Zwischenzeit müssen wir Übergangslösungen zulassen und fördern, etwa Hybridprodukte aus pflanzlichen und kultivierten Zutaten. Sie schmecken und sind gleichzeitig erschwinglicher als Produkte aus ausschließlich kultiviertem Fleisch. Diese Innovationen senken nicht nur die Kosten, sondern steigern auch die Akzeptanz der Produkte bei Konsument*innen. Sie sind gleichzeitig ein wichtiger Schritt hin zu einer gänzlich nachhaltigen Fleischproduktion. 

Vielversprechende Aussichten?

Initiativen wie das Verbot der Käfighaltung, die Förderung von kultiviertem Fleisch oder die wachsende Beliebtheit pflanzlicher Produkte geben Hoffnung, dass wir uns in Richtung einer mitfühlenden und nachhaltigen Tierzucht bewegen. Für diese sprechen ethische und wirtschaftliche Gründe gleichermaßen. Aufgrund der negativen Auswirkungen der intensiven Landwirtschaft auf unsere Umwelt muss in Zukunft eine Alternative zur derzeitigen Massentierhaltung her. Eine Welt, in der Menschen keine Nutztiere züchten, scheint im Moment unrealistisch. Bis dahin erinnern uns gerettete Zuchttiere in Auffangfarmen daran, wie gut es sich außerhalb von Zuchtstationen und Massenbetrieben leben lässt.
 

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