Vielfalt im Bild  1000 Gesichter des Sudan

Fotoserie „1000 Gesichter des Sudan" © Ahmad Abu Shakeema

Mit seiner Fotoserie „1000 Gesichter des Sudan" dokumentiert Ahmad Aladdin Abu Shakeema die ethnische und kulturelle Vielfalt der sudanesischen Bevölkerung. „Das sind ganz reale Bilder“, sagt der junge Fotograf, „von Menschen, vom Leben, von der Vielfalt.“

Seit zwei Jahren arbeitet er an dem Auftrag, die sudanesische Hauptstadt Khartum mit ihren Bauwerken, Straßen und Plätzen im Bild festzuhalten. Dabei fiel ihm auf, dass sich die vielen kleinen Geschichten und Anekdoten rund um die Stadt nicht mit Bildern erzählen lassen, auf denen die Menschen fehlen.

„Geschichten handeln von Menschen. Menschen als Motiv geben einem Bild Lebendigkeit und Wärme.“ Jedes seiner Bilder sei mit einem Erlebnis verbunden, so Ahmad Abu Shakeema weiter, und könne einem deshalb nicht nur den Sudan von heute, sondern auch die Geschichte des Landes mit all ihren Facetten näherbringen.

Das Projekt „1000 Gesichter des Sudan“ soll nicht nur auf die Wichtigkeit von kultureller Vielfalt und Diversität, sondern auch auf die Gefahren von Rassismus und religiöser Diskriminierung aufmerksam machen. Jahrzehntelang wurde der Sudan immer wieder von kriegerischen Auseinandersetzungen, gewaltsamen Konflikten und Militärputschen mit Hunderttausenden von Opfern heimgesucht. Die Folgen sind bis heute spürbar.

„Die Bevölkerung des Sudan ist über Generationen hinweg zu einer Mischung aus vielen verschiedenen ethnischen Gruppen geworden. Dementsprechend groß ist auch die kulturelle Vielfalt. Jeder Stamm hat mehr oder weniger ein eigenes kulturelles Erbe. Manche Stämme sind eher arabisch geprägt, andere hingegen eher afrikanisch“, sagt Ahmad Abu Shakeema, der bei der Bearbeitung der Aufnahmen keinerlei Hilfsmittel verwendet, um deren Wirkung positiv oder negativ zu beeinflussen, denn ästhetische Standards sind, seiner Ansicht nach, sowieso Geschmackssache. Am schönsten findet er immer noch die Aufnahmen, die der Realität am nächsten kommen.

Jede Woche werden zwei Bilder der Serie „1000 Gesichter des Sudan“ in sozialen Medien wie Instagram, Tumblr oder Facebook hochgeladen. Bis jetzt hat Ahmad Abu Shakeema bereits 150 Aufnahmen gemacht.
 
  • Fotoserie „1000 Gesichter des Sudan" © Ahmad Abu Shakeema

  • Fotoserie „1000 Gesichter des Sudan" © Ahmad Abu Shakeema

  • Fotoserie „1000 Gesichter des Sudan" © Ahmad Abu Shakeema

  • Fotoserie „1000 Gesichter des Sudan" © Ahmad Abu Shakeema

  • Fotoserie „1000 Gesichter des Sudan" © Ahmad Abu Shakeema

  • Fotoserie „1000 Gesichter des Sudan" © Ahmad Abu Shakeema

  • Fotoserie „1000 Gesichter des Sudan" © Ahmad Abu Shakeema

Eigenen Angaben zufolge bestehe die größte Schwierigkeit für den jungen Fotografen darin, dass man im Sudan auf offener Straße eigentlich keine Fotos machen darf und als Fotograf bei Verstößen juristisch belangt werden kann. „Die Leute von meiner Idee zu überzeugen, war anfangs schwierig, aber seitdem die Medien Interesse an dem Projekt zeigen, trauen sich immer mehr.“

Seit Anfang 2018 macht Ahmad Abu Shakeema in Budapest eine Ausbildung zum professionellen Fotografen. Damit erfüllt er sich einen Kindheitstraum. Schon sein Vater sei Amateurfotograf gewesen und habe ihn mit seiner Leidenschaft für das Fotografieren angesteckt.

Über seine Zukunftspläne sagt Ahmad Abu Shakeema: „Ich würde gern mit einer Fotoausstellung im Sudan von Stadt zu Stadt ziehen und tausend Fotos in einem Buch zusammenstellen, um die Vielfalt in der sudanesischen Gesellschaft zu dokumentieren. Außerdem plane ich ein Projekt, das die kulturelle Vielfalt auf dem afrikanischen Kontinent zeigen soll.“