Kunst
Teemantkilpkonn (dt. Diamantschildkröte): Wie cool wäre es, mit der Band ins Weltall zu fliegen

Künstlerisches Bild © repro

Das Trio Teemantkilpkonn (dt. Diamantschildkörte) hat es in das Reich des estnischen psychedelischen Indies und des verträumten Pop geschafft. Die Newcomer, die ihre Identität im Verborgenen halten, haben bisher vier Singles veröffentlicht und nun sogar ihr Debütalbum “Monoliit” herausgebracht.  

Sandra Leušina

Im Internet gibt es noch nicht viele Informationen über die Band, wobei die Band selbst eine anschauliche Beschreibung für ihre Vorstellung beigefügt hat: „Die Werke von Teemantkilpkonn klingen, als wären Andy Warhol und Silver Apples am Anfang der Großen Französischen Revolution auf eine Kajaktour auf die Malediven gefahren, und vermitteln sublimere und dramatischere Schwingungen."

Angesichts der faszinierenden Beschreibung und des neuen Sounds habe ich eine Reihe von Fragen zum Kennenlernen gestellt, um ein bisschen mehr über das Kollektiv zu erfahren.

Also, wer ist denn dann Teemantkilpkonn?
Wir sind drei Menschen, die Spaß daran haben, Musik zu machen und ihre Gedanken über die zum Alltag parallellaufende existenzielle Schönheit des Lebens durch dieses Medium auszudrücken. Wenn wir über Rollen sprechen, so wird die Verteilung beim Hören der Musik von Teemantkilpkonn eigentlich ganz klar – Gesang, Synthesizer, Schlagzeug. In Bezug auf den kreativen Prozess sind wir alle gleich.

Was war die Geburtsstunde der Band?
Die Band wurde in der Dunkelheit eines komischen Jahres geboren. Es war in den dunklen Wintermonaten, in denen wir in unseren eigenen Räumen eingesperrt waren und keiner eine Ahnung hatte, wie spät es ist…Und wir machten einfach Musik.

Woraus entstand der Name für ein solches Musikensemble?
Der Name der Band wurde von einem, unserer Meinung nach, sehr guten alten Cartoon inspiriert. Wer es kennt, weiß Bescheid…
 

Ihr habt gesagt, dass ihr als Newcomer versucht, eure Position in den Szenen des estnischen Undergrounds und des psychedelischen Dream-Pop zu festigen. Ist das eine schwierige Aufgabe?
Estnische Musikszenen sind in ihrer Vielfalt sehr fruchtbar. Viele verschiedene und spannende Projekte in verschiedenen Stilen entstehen und passieren ständig. Die meisten Leute sind nicht sofort die größten Fans von Newcomern. Für viele haben wir sozusagen unsere Position vielleicht noch nicht bestätigt, was immer das für irgendjemanden bedeutet. Wir teilen einfach unsere Sachen mit den Leuten und graben uns unseren Weg zu unserem Platz. Wo wir uns am Ende hin graben? Wissen wir nicht.

Wenn ihr sicher auf zwei Beinen steht und es sich ausgegraben hat, was kommt als Nächstes?
Das Ziel ist einfach, Musik zu machen, so viel und solange das Universum Ideen mit uns teilt. Wir haben große Pläne. Zumindest in unseren eigenen kleinen Köpfen!

Wer ist für euch ein Vorbild, sowohl im estnischen Kontext als auch darüber hinaus?
An Vorbilder denken wir meist erst nach dem Schaffungsprozess. Zum Beispiel, indem wir diskutieren, welche Richtung unsere Werke genommen haben, und wem oder was sie zu ähneln scheinen. Im Allgemeinen schließt sich der Kreis mit der Musik, die wir hören und genießen. Uns gefällt einheimischer Punk und zum Beispiel Sõpruse Puiestee. Aus dem Ausland beispielsweise Beach House und wohl der Standardliebling aller Indie-Bands Tame Impala. Haben wir jetzt all diese Kollektive zusammengemischt, das kann ich nicht sagen. Überlassen wir die Entscheidung darüber weiseren Menschen.

Denkt ihr beim Erstellen eurer Musik an den Zuhörenden und entwickelt bewusst eine Strategie?
Warum sollte man etwas machen, was einem keinen Spaß bereitet? Wir machen Musik in erster Linie für uns selbst. Und wenn jemand anderes irgendwie hängen bleibt, ist das extrem mächtig. Und das scheint passiert zu sein – es gibt Menschen, die uns entdeckt haben und unsere Musik genießen. Mit uns gemeinsam.

Wie würdet ihr euren Sound beschreiben?
Wir versuchen eher unseren Sound gar nicht so verallgemeinernd zu charakterisieren. Wir glauben oder befürchten sogar, dass wir uns dadurch irgendwo in eine Schublade einschließen könnten. Unsere Musik spricht von vielen verschiedenen Gefühlen und Emotionen. Entsprechend ist auch der entstehende Klang.

Ihr habt kürzlich euer erstes Album veröffentlicht. Wie würdet ihr den kreativen Prozess bis zur LP beschreiben?
Die Schaffung von "Monoliit" trat Ende 2020 und in der ersten Hälfte des Jahres 2021 in unser kollektives Bewusstsein. Wir alle drei durchliefen neue und abschließende Phasen in unserem Leben - jeder hatte mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen, aber 'Monoliit' wurde zu einem verbindenden Werk, das uns immer wieder zusammenbrachte, um Erkenntnisse auszutauschen. 

Seid ihr eher eine Live- oder Studioband?
Beides. Es gibt Pläne für Live-Auftritte, aber wir verbringen auch gerne Zeit im Studio und nehmen dort auf. Wir genießen den intensiven, kreativen Prozess voll und ganz. Wir können weder das eine noch das andere sagen.

Worum handeln die Songs von Teemantkilpkonn hauptsächlich?
Die Verflechtung kosmischer Kräfte und weltlicher Themen des mondänen Lebens. Kurz zusammengefasst. Wir glauben an Verbindungen.

Was gefällt euch wirklich am Musikmachen?
Wir mögen die Freiheit, Intensität und das Anklopfen eines Wunders. Wie die Musik die Kontrolle übernimmt. Sie übernimmt das Leben und zeichnet ein völlig eigenes Bild von sich. Wenn man anfängt Musik zu machen, kommt man am Ende immer irgendwo raus. Zuerst weiß man nicht wo. Und irgendwann stellt man fest, dass man selbst gar nicht so viel Mitspracherecht hatte. Die Musik hat sich selbst erschaffen. Ja, dieses Gefühl ist wahrscheinlich das genussvollste. Genau so entsteht die Musik dieser Band.

Und was gefällt gerade nicht?
Wir mögen keine sicheren Entscheidungen und wir glauben, dass nicht alles in der Musik schön und sauber sein muss. Denn die Welt selbst ist ein ziemlich chaotischer Ort.
Was ist euer musikalischer Hintergrund, um einen Ausflug in die Vergangenheit zu machen?
Wir drei haben völlig unterschiedliche musikalische Hintergründe. Grundsätzlich, wenn es so etwas wie einen bestimmten Hintergrund gibt, den ein Musiker haben sollte, dann ist es möglich, dass wir es zu dritt schaffen, einen großen Teil dieses Spektrums auszufüllen. Und das macht das Ganze ja auch so cool.

Wer seid ihr neben diesem Projekt? Privat und so.
Wir sind Leute, denen die Musik und Kunst als Ganzes einfach wirklich gefällt. Gleichzeitig wollen wir aber auch nicht in dieses Loch fallen, dass wir uns selbst zu ernst nehmen. In erster Linie sind wir Freunde, und dann erst Bandkollegen. Wir haben viele verschiedene Hobbys. Uns inspirieren Filme, Bücher, die Natur, Humor, das Wetter, Licht, Dunkelheit, die Musik und das Leben. Und Hunde mögen wir sehr. Mindestens einer von uns hofft, in Zukunft zehn Hunde zu haben. Oder zumindest, dass wir zu dritt auf zehn Hunde kommen.

In 5-10 Jahren seid ihr…?
Wir schreiben Alben, geben Live-Auftritte und gehen in die Sauna. Und vor allem – sind wir hoffentlich glücklich. Ins All zu fliegen wäre aber eigentlich auch ziemlich cool…
 

Was gefällt euch wirklich am Musikmachen?
Wir mögen die Freiheit, Intensität und das Anklopfen eines Wunders. Wie die Musik die Kontrolle übernimmt. Sie übernimmt das Leben und zeichnet ein völlig eigenes Bild von sich. Wenn man anfängt Musik zu machen, kommt man am Ende immer irgendwo raus. Zuerst weiß man nicht wo. Und irgendwann stellt man fest, dass man selbst gar nicht so viel Mitspracherecht hatte. Die Musik hat sich selbst erschaffen. Ja, dieses Gefühl ist wahrscheinlich das genussvollste. Genau so entsteht die Musik dieser Band.

Und was gefällt gerade nicht?
Wir mögen keine sicheren Entscheidungen und wir glauben, dass nicht alles in der Musik schön und sauber sein muss. Denn die Welt selbst ist ein ziemlich chaotischer Ort.

Was ist euer musikalischer Hintergrund, um einen Ausflug in die Vergangenheit zu machen?
Wir drei haben völlig unterschiedliche musikalische Hintergründe. Grundsätzlich, wenn es so etwas wie einen bestimmten Hintergrund gibt, den ein Musiker haben sollte, dann ist es möglich, dass wir es zu dritt schaffen, einen großen Teil dieses Spektrums auszufüllen. Und das macht das Ganze ja auch so cool.

Wer seid ihr neben diesem Projekt? Privat und so.
Wir sind Leute, denen die Musik und Kunst als Ganzes einfach wirklich gefällt. Gleichzeitig wollen wir aber auch nicht in dieses Loch fallen, dass wir uns selbst zu ernst nehmen. In erster Linie sind wir Freunde, und dann erst Bandkollegen. Wir haben viele verschiedene Hobbys. Uns inspirieren Filme, Bücher, die Natur, Humor, das Wetter, Licht, Dunkelheit, die Musik und das Leben. Und Hunde mögen wir sehr. Mindestens einer von uns hofft, in Zukunft zehn Hunde zu haben. Oder zumindest, dass wir zu dritt auf zehn Hunde kommen.

In 5-10 Jahren seid ihr…?
Wir schreiben Alben, geben Live-Auftritte und gehen in die Sauna. Und vor allem – sind wir hoffentlich glücklich. Ins All zu fliegen wäre aber eigentlich auch ziemlich cool…
 

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