Online-Lecture #6
Queering Libraries
Die letzte Ausgabe der Online-Lectures fand in der Bibliothek des Goethe-Instituts London statt. Unter dem Titel Queering Libraries ging es um die Bedeutung von Bibliotheken als inklusive Räume, insbesondere für queere und marginalisierte Perspektiven. Nach einer Performance der Drag Queen Vicky Voyage folgte eine Podiumsdiskussion mit Wassan Ali, Archivspezialistin des Spinnboden-Lesbenarchivs in Berlin, und Gabriela Salas Vidal, Mitglied der intersektionalen Buchhandlung Common Press in London.
Zu Beginn präsentierte Vicky Voyage eine interaktive Drag-Lesung, bei der sie aus Kinderbüchern wie A Day in the Life of Marlon Bundo und My Shadow is Purple las. Beide Bücher thematisieren Diversität und Selbstakzeptanz und ermutigen Kinder, Individualität und Vielfalt zu feiern. Vicky betonte die Rolle von Drag-Künstler*innen, die mit Gendernormen spielen, um gesellschaftliche Stereotype aufzubrechen und alternative Narrative zu schaffen. Sie erklärte den Unterschied zwischen Drag und Trans-Identitäten, um Vorurteile und Fehlwahrnehmungen zu korrigieren. Ihre Lesung wurde als kraftvolle Demonstration dafür wahrgenommen, wie Literatur und Performance kombiniert werden können, um die Akzeptanz marginalisierter Identitäten bereits in jungen Jahren zu fördern.
Im Anschluss diskutierten die Panelist*innen die Rolle von Bibliotheken und Archiven als Räume für kulturellen Wandel. Wassan Ali berichtete über die Arbeit des Berliner Spinnboden-Lesbenarchivs, das in den 1970er-Jahren als eines der ersten Archive seiner Art gegründet wurde, um die Geschichte von Lesbenbewegungen zu dokumentieren und zu bewahren. Sie beschrieb, wie Archive nicht nur Vergangenheit bewahren, sondern auch eine Plattform bieten, um marginalisierte Geschichten und Stimmen sichtbar zu machen, die oft aus der mehrheitlichen Geschichtsschreibung ausgeschlossen werden. Ali betonte die Wichtigkeit, bestehende Archive zu diversifizieren und sie zugänglicher für queere Menschen of Color und andere marginalisierte Gruppen zu gestalten.
Gabriela Salas Vidal ergänzte die Diskussion durch Erfahrungen in der Buchhandlung Common Press in London, die als intersektionaler und queerer Ort der Begegnung beschrieben wurde. Salas Vidal erklärte, wie Bücher und literarische Veranstaltungen eine Schlüsselrolle spielen, um soziale Veränderung anzustoßen und alternative Perspektiven in den Mainstream zu bringen. Es wurde betont, dass es in der Buchhandlungsarbeit nicht nur darum gehe, Bücher zu verkaufen, sondern auch Gemeinschaften zu schaffen, die sichere Räume bieten. Salas Vidal hob hervor, wie Common Press gezielt Bücher von marginalisierten Autor*innen fördert, um gegen die Dominanz hegemonialer Stimmen im Literaturbetrieb vorzugehen. Ihre Arbeit sei daher auch eine Form von Aktivismus.
Ein zentraler Punkt der Diskussion war die Rolle von Bibliotheken als öffentliche, inklusive Räume. Die Speaker*innen thematisierten, wie wichtig es sei, dass Bibliotheken ihre Arbeit proaktiv an die Bedürfnisse queerer und marginalisierter Gruppen anpassen. Sie schlugen vor, dass Bibliotheken gezielte Programme wie Drag-Lesungen, Buchclubs oder interaktive Workshops anbieten könnten, um queere Menschen anzusprechen und Vielfalt aktiv zu fördern. Auf die Frage, wie diese Programme gestaltet sein sollten, war die Antwort ein klarer Aufruf dafür, in direkten Kontakt mit den entsprechenden Communities zu treten und nach deren Bedürfnissen und Interessen zu fragen. Solche Initiativen tragen dazu bei, gesellschaftliche Vorurteile abzubauen und die Akzeptanz für queere Identitäten zu stärken.
Die Veranstaltung zeigte, wie kulturelle Institutionen wie Bibliotheken und Buchhandlungen nicht nur Orte des Lernens, sondern auch des sozialen Wandels sein können, indem Normen und Strukturen hinterfragt und alternative Narrative in den öffentlichen Diskurs eingebracht werden. Bibliotheken und Archive sind nicht statisch, sondern dynamisch und lebendig – sie sollten aktiv gestaltet werden, um eine progressive und inklusive Gesellschaft zu unterstützen.
Im Anschluss diskutierten die Panelist*innen die Rolle von Bibliotheken und Archiven als Räume für kulturellen Wandel. Wassan Ali berichtete über die Arbeit des Berliner Spinnboden-Lesbenarchivs, das in den 1970er-Jahren als eines der ersten Archive seiner Art gegründet wurde, um die Geschichte von Lesbenbewegungen zu dokumentieren und zu bewahren. Sie beschrieb, wie Archive nicht nur Vergangenheit bewahren, sondern auch eine Plattform bieten, um marginalisierte Geschichten und Stimmen sichtbar zu machen, die oft aus der mehrheitlichen Geschichtsschreibung ausgeschlossen werden. Ali betonte die Wichtigkeit, bestehende Archive zu diversifizieren und sie zugänglicher für queere Menschen of Color und andere marginalisierte Gruppen zu gestalten.
Gabriela Salas Vidal ergänzte die Diskussion durch Erfahrungen in der Buchhandlung Common Press in London, die als intersektionaler und queerer Ort der Begegnung beschrieben wurde. Salas Vidal erklärte, wie Bücher und literarische Veranstaltungen eine Schlüsselrolle spielen, um soziale Veränderung anzustoßen und alternative Perspektiven in den Mainstream zu bringen. Es wurde betont, dass es in der Buchhandlungsarbeit nicht nur darum gehe, Bücher zu verkaufen, sondern auch Gemeinschaften zu schaffen, die sichere Räume bieten. Salas Vidal hob hervor, wie Common Press gezielt Bücher von marginalisierten Autor*innen fördert, um gegen die Dominanz hegemonialer Stimmen im Literaturbetrieb vorzugehen. Ihre Arbeit sei daher auch eine Form von Aktivismus.
Ein zentraler Punkt der Diskussion war die Rolle von Bibliotheken als öffentliche, inklusive Räume. Die Speaker*innen thematisierten, wie wichtig es sei, dass Bibliotheken ihre Arbeit proaktiv an die Bedürfnisse queerer und marginalisierter Gruppen anpassen. Sie schlugen vor, dass Bibliotheken gezielte Programme wie Drag-Lesungen, Buchclubs oder interaktive Workshops anbieten könnten, um queere Menschen anzusprechen und Vielfalt aktiv zu fördern. Auf die Frage, wie diese Programme gestaltet sein sollten, war die Antwort ein klarer Aufruf dafür, in direkten Kontakt mit den entsprechenden Communities zu treten und nach deren Bedürfnissen und Interessen zu fragen. Solche Initiativen tragen dazu bei, gesellschaftliche Vorurteile abzubauen und die Akzeptanz für queere Identitäten zu stärken.
Die Veranstaltung zeigte, wie kulturelle Institutionen wie Bibliotheken und Buchhandlungen nicht nur Orte des Lernens, sondern auch des sozialen Wandels sein können, indem Normen und Strukturen hinterfragt und alternative Narrative in den öffentlichen Diskurs eingebracht werden. Bibliotheken und Archive sind nicht statisch, sondern dynamisch und lebendig – sie sollten aktiv gestaltet werden, um eine progressive und inklusive Gesellschaft zu unterstützen.