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Collage med tre portrætbilleder. Yderst til venstre ses drag queen Vicky Voyage i en hvid kjole, i midten en selfie af Wassan Ali, yderst til højre står Gabriela Salas Vidal på en eng med skyer og træer i baggrunden. Vicky Voyage © Shell Eide | © Wassan Ali | © Gabriela Salas Vidal
Bei unserer letzten Online-Diskussion in der Reihe #Vorzeichen am 13. November senden wir live aus dem Goethe-Institut in London.

Zu Gast sind die Münchner Drag Queen Vicky Voyage, Archivaktivistin Wassan Ali vom Spinnboden Lesbenarchiv in Berlin und Gabriela Salas Vidal von der intersektionalen Buchhandlung Common Press in London. Los geht es mit einer Drag-Lesung von Vicky Voyage, bei der Kinder ab vier Jahren, Familien und Erwachsene gleichermaßen auf ihre Kosten kommen. In der anschließenden Podiumsdiskussion wird es um theoretische und praktische Ansätze gehen, wie Bibliotheken, Buchhandlungen und andere Orte des Lesens zu inklusiveren Räumen für Schwarze Queers und Queers of Colour werden können.  

Die Veranstaltung wird gemeinsam von Maja Klimt vom Goethe-Institut in London und Dr. Maha El Hissy, der Kuratorin der Reihe, moderiert. Das Gespräch findet auf Englisch statt und die Teilnahme ist wie immer kostenlos.    

Abstract

Die Reihe #Vorzeichen wurde ins Leben gerufen, um zu zeigen, wie Lesen als wirksames Instrument dazu dienen kann, Machtstrukturen sichtbar zu machen und sie aufzubrechen. Die letzte Intervention der Reihe richtet den Fokus auf die Intersektion von queeren rassifizierten Identitäten: Welche unsichtbaren  Geschichten und kraftvollen Erzählungen können entstehen, wenn Bibliotheken, Buchhandlungen und andere Orte des Lesens heteronormative Denkmuster kritisch hinterfragen und überwinden?

Der erste Programmpunkt des Abends ist eine Drag Story Hour mit Vicky Voyage in englischer Sprache. In der anschließenden Podiumsdiskussion werden wir uns mit Fragen zur Theorie und Praxis befassen: Wie können Bibliotheken ihre Räumlichkeiten und Bestände so gestalten, dass sie inklusiver für Schwarze Queers und Queers of Colour werden? Wie schaffen Bibliotheken und andere Orte des Lesens sichere Orte in Zeiten, in denen LGBTQ+-Communities in steigendem Maße Angriffen der Rechten ausgesetzt sind und Mitarbeiter*innen in Bibliotheken unter Druck gesetzt werden, weil sie Bücher über Sexualerziehung und die LGBTQ+-Communities ausstellen?
 

Bio

Vicky Voyage ist immer eine Reise wert. Die Münchner Allgäuerin nimmt ihr Publikum mit auf eine abwechslungsreiche Spritztour in die Welt der Drag-Kunst. Mit Charisma und Witz präsentiert sie als internationale Performerin, Moderatorin und Unterhalterin durchdachte und clevere Konzepte mit extravaganten Outfits und starkem Make-Up. Vicky serviert auf ihren Stopps u.a. als schillernder Schmetterling, fulminante Feuerfee, sagenumwobene Schneekönigin und auch als liebevolle Lokalmatadorin im Dirndl verschiedensten Augenschmaus. Vicky lädt mit ihrer prallen Präsenz das Publikum zum Staunen ein.

Wassan Ali ist Archivaktivistin und Autorin. Angebunden an das Spinnboden Lesbenarchiv organisiert sie Workshops, die sich mit intersektionalen Geschichten im Archiv und deren Auswirkungen in der Gegenwart beschäftigen, unter anderem durch die Veröffentlichung des Zines Writing the Archive. An der Humboldt Universität zu Berlin ist Wassan Ali an dem Forschungsprojekt Queer Theory in Transit beteiligt. Zudem hat sie zu der Aufsatzsammlung Nicht die Ersten: Bewegungsgeschichten von Queers of Color in Deutschland (2024) beigetragen, in der sie über Archivierung aus einer intersektionalen Perspektive schreibt.   

Gabriela Salas Vidal ist in Lima, Peru, geboren und aufgewachsen und kreiert seitdem (Chaos). Mit viel Leidenschaft für Geschichte, soziale Anliegen, Kunst als Katalysator für Veränderungen und die Kraft des gemeinschaftlichen Schaffens ist Gabi heute Buchhändler*in, Kurator*in, Mitarbeiter*in und Mitglied der Gemeinschaft bei The Common Press, einer intersektionalen queeren Buchhandlung im Osten Londons. Dort organisiert Gabi Veranstaltungen, füllt Regale auf, serviert einen ziemlich guten Kaffee und hat immer ein offenes Ohr für verlorene Queers.
 

Moderation

Dr. Maha El Hissy kuratiert in diesem Jahr die Reihe #Vorzeichen für die Goethe-Institute in Nordwesteuropa. Sie ist freie Literaturwissenschaftlerin und Kritikerin. Im November erscheint von ihr im Verbrecher Verlag eine Anthologie über Kunst und Literatur der Einwanderung ins Nachkriegsdeutschland.

Maja Klimt leitet seit August 2024 die Abteilung Kommunikation und Bibliothek am Goethe-Institut in London. Ihr Studium der Kunstgeschichte, Betriebswirtschaft und Kulturpolitik führte sie nach Berlin und London. Mit Erfahrungen in Fotografie, Kulturmarketing und Restitution wirkte sie an zahlreichen Kulturprojekten mit und moderierte zuletzt die Veranstaltungsreihe des Kollektivs WMN*, das sich für die Sichtbarmachung von weiblichen und nicht-binären Kunstschaffenden einsetzt.
 

#Vorzeichen

Die Veranstaltung ist eine von insgesamt sechs Online-Lectures in der Reihe #Vorzeichen. Wen, was und wie wir lesen. In Kooperation mit einer akademischen Institution werden Speaker*innen aus verschiedenen Bereichen, etwa Wissenschaft, Verlags- oder Übersetzungswesen, zu Wort kommen und gemeinsam über Ausschlüsse von Texten und Autor*innen durch Kanonisierungsprozesse und Marktdruck diskutieren. Die Online-Veranstaltungen sind offen für alle und besonders empfehlenswert für Literaturwissenschaftler*innen, Studierende, Verleger*innen oder Übersetzer*innen.

Neben den Online-Lectures umfasst die Reihe Gespräche mit Autor*innen und Buchbesprechungen, die im Laufe des Jahres auf Instagram veröffentlicht werden. Ausführliche Informationen zur Reihe sowie Veranstaltungsankündigungen und Aufzeichnungen bereits stattgefundener Veranstaltungen finden Sie hier:

Details

Sprache: Englisch
Eintritt: Kostenlos
Performance & Diskussion

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