Skizzen des Südens – Landkarten von morgen

Durch massive Proteste gelang es der Zivilgesellschaft in Chile 2019, einen Transformationsprozess im Land anzustoßen. Im gesellschaftlichen Diskurs um soziale Teilhabe, Feminismus und Klimagerechtigkeit haben Protagonist_innen aus Kunst und Kultur seitdem eine aktive Rolle eingenommen. Die zweisprachige Anthologie stellt eine Auswahl künstlerischer Positionen und kollektiver Praktiken sowie aktuelle Debatten aus verschiedenen Regionen des südamerikanischen Landes vor.

„Vielleicht geht es mehr denn je darum, die Verantwortung für kollektive Prozesse zu übernehmen und zu pflegen.” Alejandra Rojas del Canto, Asamblea textil del Elqui

Die rücksichtslose Plünderung und Privatisierung natürlicher Ressourcen haben die Landschaften und Gesellschaft Chiles spürbar geprägt. Heute, 50 Jahre nach dem Militärputsch gegen die Regierung Salvador Allendes, verbindet sich die Hoffnung auf eine gerechtere und vielstimmige Gesellschaft mit der nachdrücklichen Forderung nach einer Abkehr vom neoliberalen Modell, einem Erbe der Diktatur Pinochets. Der zweisprachige Band verbindet die chilenischen Erfahrungen im Austausch mit Beiträgen aus Argentinien, Bolivien und Brasilien.

„Die Natur kann nicht als ein mit unendlichen Ressourcen gefüllter Warenkorb betrachtet werden. Das ist die Lektion, die wir mit Verspätung und auf dramatische Weise durch die Klimakrise lernen.” Maristella Svampa, Buenos Aires

Vor diesem Hintergrund und ausgehend von den Erfahrungen des „Estallido“, der sozialen Revolte, präsentiert „Chile International II. Skizzen des Südens – Landkarten von morgen” Bilder, Erzählungen, Interviews und Essays – diskursive und kollaborative Entwürfe, die uns alternative Wege für ein zukünftiges Miteinander aufzeigen können.
Mit Beiträgen von: Colectivo Caput, Gonzalo Castro Colimil, Daniela Catrileo, Chawak, Elicura Chihuailaf, Mariairis Flores / Diego Parra, Valeria Fahrenkrog, Constanza Hermosilla, Barbara Marcel, Eva-Christina Meier, Galería Metropolitana, Dani Negri, Claudia Pacheco Araoz, Leonardo Portus, Radio Humedales, Danny Reveco, Alejandra Rojas del Canto, Maristella Svampa

Valeria Fahrenkrog ist bildende Künstlerin und Publizistin, geboren in Asuncion (Paraguay), lebt in Köln, u.a. Mitbegründerin der „Mitkunstzentrale – Werkstatt für Kunst und Klima“, Berlin und Co-Kuratorin von „museo de la democracia“, nGbK Berlin 2021. Weitere Informationen: dreipalmen.com, berlinerhefte.de

Eva-Christina Meier, Fotografin, Autorin und Kuratorin, lebt in Berlin. Co-Herausgeberin der Anthologie „Chile International. Kunst, Existenz, Multitude“, Berlin 2005.

Ana María Saavedra und Luis Alarcón leiten seit 1998 den unabhängigen Kunstraum Galería Metropolitana im Stadtteil Pedro Aguirre Cerda in Santiago de Chile.
 

Chile International II. Skizzen des Südens – Landkarten von morgen
Valeria Fahrenkrog, Eva-Christina Meier, Galería Metropolitana (Hg.)
172 Seiten, 40 Bildseiten
Softcover, 17,6 x 25 cm, DE/SP
Verlag der nGbK, Berlin 2022, 14,80 EUR
ISBN: 978-3-938515-98-3

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