Infrastructures of Care: on archival chain reactions

Infrastructures of Care: on archival chain reactions zielt darauf ab, bedeutende aber prekäre Archive feministischer Kunst durch kollaborative Forschung, öffentliche Programme und eine Ausstellung zu stärken und zu aktivieren. Ausgehend von der langen Geschichte des Vergessens und Verdrängens feministisch – queerer, gender non-konformer Künstler*innen reagiert dieses Projekt auf die Gefahr des Verschwindens prekärer feministischer Archive und betont die Notwendigkeit der Vernetzung und des Austauschs zwischen Archiven in verschiedenen globalen Kontexten. Zu den Partner*innen gehören die City of Women Association und das gleichnamige Festival (Ljubljana) mit ihrem bedeutenden, aber weitgehend unzugänglichen Archiv der letzten 30 Jahre; das Projekt re.act.feminism (Berlin), das seit 2008 als lebendiges Performance-Archiv durch Europa reiste und Arbeiten von mehr als 180 Künstler*innen aus aller Welt umfasst; sowie das Archivo Pinto mi Raya (Mexiko), ein Projekt der Künstler*innen Mónica Mayer und Victor Lerma, das sich seit den siebziger Jahren auf experimentelle Kunstproduktion und -schrift konzentriert, mit besonderem Schwerpunkt auf Frauen und feministische Künstler*innen.

Die Partner*innen verstehen das Archiv als eine wesentliche Infrastruktur für die Künste, als „bewohnbaren Grund“ (Butler), auf dem die zeitgenössische Kunstproduktion beruht. Infrastruktur wird nicht nur in ihrer stabilen und materiellen Dimension, sondern auch als soziale Formation verstanden, die fortlaufende Fürsorge, Pflege und Entwicklung erfordert, um ein solcher lebbarer Grund für zukünftige Generationen von Künstler*innen und Kulturpraktiker*innen zu bleiben. Indem das Archiv als performative Infrastruktur betrachtet wird, stellt das Projekt dessen Nutzung, Effekte und insbesondere die „archival chain reactions“ also die affizierenden Kettenreaktionen zwischen verschiedenen Archiv-Aktivist*innen, Künstler*innen, Archivmaterialien und Publikum in den Vordergrund.

Das Ziel des Projekts ist es, die Vernetzung und den Austausch von Methodologien zwischen diesen unterschiedlichen Archiven zu fördern, sie durch fokussierte Forschung und einen selektiven, multilingualen Übersetzungsprozess zu aktivieren und zugänglich zu machen, was zu einer öffentlichen Veranstaltung im Rahmen des City of Women Festivals, Ljubljana (Oktober 2025) und einer Ausstellung im Museum für zeitgenössische Kunst Metelkova, Ljubljana (2026) führen wird.
 

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