Clapping Ghosts Back
Seit 2011 arbeiten die Filmemacher*innen Sana na N’Hada, Filipa César und viele andere mit dem Projekt Luta ca caba inda (Der Kampf ist noch nicht vorbei) gemeinsam daran, das audiovisuelle Gedächtnis an die Befreiungsbewegung in Guinea-Bissau zu rekonstruieren und öffentlich zugänglich zu machen. Im Jahr 2017 schloss sich der Dichter, Architekt und multidisziplinär arbeitende Künstler Marinho de Pina der Gruppe an. Diese Zusammenarbeit gipfelte im gemeinsamen Bau der Abotcha – Mediateca Onshore in Malafo, einem traditionellen Balanta-Dorf, in dem Sana na N’Hada lebt. Die Mediateca ist heute ein Labor für archivarische Praxis, in dem sich die Community treffen und mit dem Wissen der Vorfahr*innen, der Natur und neuen Technologien in Verbindung treten kann. Als Netzwerk fungiert sie als Knotenpunkt für den Austausch von lokalem, Süd-Süd und mundialisierendem Wissen durch darstellende Kunst, Archivierungspraktiken, bewegte Bilder und digitale Medien.
1952, während der portugiesischen Kolonialherrschaft, verwandelte Amílcar Cabral, der zum Direktor der staatlichen Plantage Pessubé in Bissau ernannt wurde, diese in ein Laboratorium für landwirtschaftliche Experimente und signalisierte damit bereits seine Vision für die Zeit nach der Unabhängigkeit, die von drei Hauptprinzipien geprägt war: Erstens, die Umwandlung der kolonialen Erholungsgärten und Kleinanbaugebiete für die Eliten in ein landwirtschaftliches Forschungsgebiet, um die landwirtschaftliche Produktion des Landes zu revolutionieren und zu entwickeln. Zweitens die Überwindung der Klassenschranken und damit die Annäherung der Bauern an die Wissenschaftler und die Verwaltung. Drittens, die Interaktion und der Austausch von landwirtschaftlichen Praktiken aus Guinea mit anderen Ländern. Mediateca Onshore arbeitet nach diesen Grundsätzen und schafft ein fruchtbares Feld für Kulturen, Experimente, Dialoge und den Austausch von Kenntnissen über die Entwicklung verschiedener agro-poetics.
Die Film-Performance umfasst zwei Ebenen: Im Hintergrund wird der Prozess der Umgestaltung und Verarbeitung von Materialien für den Bau des Abotcha-Gebäudes gezeigt; davor entfaltet sich ein Treffen des Landarbeiterinnen-Kollektivs Satna Fai, die Stimmen aus dem Archiv zur Lage der Frauen und ihrer Selbstermächtigung lauschen. Die Interaktion zwischen den Frauen und den GastkünstlerInnen Vanessa Fernandes, Mu Mbana, Sancho Silva und dem Mediateca-Kernteam entfaltet sich in gemeinsamen Übungen, der Vorbereitung des Bodens und der Verwendung von Pflanzen, ihren Düften und Klängen.
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© César & Pina et al, 2023
Bild aus dem Film „Mediateca: A Resonance Spiral“
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© César & Pina et al, 2023
Bild aus dem Film „Mediateca: A Resonance Spiral“
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© César & Pina et al, 2023
Bild aus dem Film „Mediateca: A Resonance Spiral“
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© César & Pina et al, 2023
Bild aus dem Film „Mediateca: A Resonance Spiral“
Die Film-Performance umfasst zwei Ebenen: Im Hintergrund wird der Prozess der Umgestaltung und Verarbeitung von Materialien für den Bau des Abotcha-Gebäudes gezeigt; davor entfaltet sich ein Treffen des Landarbeiterinnen-Kollektivs Satna Fai, die Stimmen aus dem Archiv zur Lage der Frauen und ihrer Selbstermächtigung lauschen. Die Interaktion zwischen den Frauen und den GastkünstlerInnen Vanessa Fernandes, Mu Mbana, Sancho Silva und dem Mediateca-Kernteam entfaltet sich in gemeinsamen Übungen, der Vorbereitung des Bodens und der Verwendung von Pflanzen, ihren Düften und Klängen.