SCHULWÄRTS! in Georgien

SCHULWÄRTS! in Georgien © Goethe-Institut/Umut Çiçekdal

Georgien

Georgien ist ein kleines Land, hat aber viel zu bieten – zwischen den hohen Gipfeln des Kaukasus und der Schwarzmeerküste erwarten einen entlegene Bergdörfer und riesige Nationalparks. Und dazwischen: Fast 700 Schulen, an denen mit großem Interesse Deutsch gelernt wird. Viele der Deutschlehrkräfte kommen nur selten selbst nach Deutschland und träumen davon, ihren Unterricht für eine Weile gemeinsam mit deutschen Praktikant*innen gestalten zu können, sich auszutauschen, etwas Neues über Deutschland zu erfahren – und die Praktikant*innen echte georgische Gastfreundschaft erleben zu lassen.

Die Rolle von Deutsch

Deutsch wird in Georgien überwiegend ab der 5. Klasse als zweite Fremdsprache nach Englisch gelernt. Überall im Land gibt es Schulen, an denen Deutschunterricht angeboten wird, insgesamt sind es etwa 30.000 deutschlernende Schüler*innen. Sie haben zahlreiche Fragen zu Deutschland und wünschen sich, irgendwann einmal dorthin zu reisen oder dort sogar ihre Ausbildung fortzusetzen.
An Wettbewerben, Sommercamps, Austauschprogrammen und Fortbildungen beteiligen sich Schüler*innen und Lehrkräfte sehr engagiert. Dadurch steht das Goethe-Institut auch in regem Kontakt mit einer großen Anzahl der Schulen.

CLIL-Projekte des Goethe-Instituts Georgien

Ab 2015 fand das Projekt „Vernetzt für Nachhaltigkeit“ statt. Es wurde vom Goethe-Institut Tbilissi initiiert und hatte das Ziel, grenzüberschreitend Lehrkräfte und Lernende aus Armenien, Georgien und Aserbaidschan über das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz miteinander zu vernetzen. Sachfachthemen wurden dabei in der gemeinsamen Kommunikationssprache Deutsch erarbeitet und zahlreiche Projekte des Themenfeldes Nachhaltigkeit in deutscher Sprache an Schulen umgesetzt.
Das Goethe-Institut Georgien hat außerdem in Zusammenarbeit mit dem georgischen Nationalmuseum Materialpakete für Kinder und junge Erwachsene entwickelt, mit denen der Deutschunterricht ins Museum verlagert werden kann. „Deutsch lernen im Museum“ bietet neue Zugänge zur deutschen Sprache für Lehrende und Lernende. Erstellt wurden Materialien für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ab Niveau A1 für die Themen „Essen und Trinken“, „Feste feiern“ sowie „Sein und Schein – Statusbestimmende Symbole früher und heute“.
Seit 2019 werden zudem Projekte im Bereich „Programmieren auf Deutsch“ gestartet.

Leben und Unterrichten in Georgien

Schulen in Georgien sind Gesamtschulen: Sie werden von Schüler*innen der 1. – 12. Klasse besucht und selten nach unterschiedlichen Leistungsniveaus differenziert. Die Klassen sind häufig kleiner als in Deutschland. Die Ausstattung der Schulen ist sehr unterschiedlich: Während einige (Privat-)Schulen renoviert oder ganz neu gebaut sind und über hervorragende technische Ausstattung und zahlreiche Lernmaterialien verfügen, gibt es auch viele sehr einfache Gebäude. Sie sind im Winter kaum heizbar und nur einfach möbliert. Dort gibt es kaum Bücher und keine PCs oder Kopierer.
Sehr viele Schulen in Georgien träumen von muttersprachlichen Praktikant*innen. Sie werden dort mit offenen Armen empfangen und während des Aufenthalts bestmöglich  unterstützt. Auf einen Aufruf des Goethe-Instituts bewarben sich über 30 Schulen um SCHULWÄRTS!-Praktikant*innen mit zahlreichen Ideen für gemeinsame Projekte.
Die Lebenshaltungskosten in Georgien sind deutlich niedriger als in Deutschland, wobei dies natürlich davon abhängt, ob man in der Hauptstadt Tbilissi oder in den anderen Regionen wohnt. Günstiger sind vor allem Restaurant- und Cafébesuche, Lebensmittel auf dem Markt und die Unterkunft (besonders außerhalb von Tbilissi).
Besonders viel zu entdecken gibt es in Georgien, wenn man die Natur und Wandertouren liebt. Das Land besitzt außerdem zahlreiche Kulturdenkmäler wie kleine Kirchen und Klöster. Tbilissi selbst ist eine junge Stadt mit großer Anziehungskraft, die sich derzeit schnell verändert.  Überall werden neue Cafés und Bars eröffnet, es entstehen innovative Projekte und Initiativen.
Auch kulinarisch hat das Land viel zu bieten – nicht  umsonst sind georgische Restaurants bis weit über die Landesgrenzen hinaus verbreitet. Neben zahlreichen Speisen mit Fleisch gibt es auch ein großes Angebot an vegetarischen Gerichten.

Der mögliche Praktikumszeitraum

Aus organisatorischen Gründen ist ein Praktikumsstart erst ab März möglich. Die Sommerferien in Georgien beginnen Mitte Juni und enden Mitte September. Im Juli und Anfang September wäre es möglich, in Sommercamps oder anderen Veranstaltungen mitzuwirken. 
Praktikumszeitraum Georgien