Schwalben sind migrierende Vögel, die jedes Jahr zwischen Afrika und Europa pendeln. Eine Schwalbe ist auch das Hauptmotiv dieser Arbeit. Ein in einen konventionellen Fensterrahmen eingebauter Bildschirm hängt von der Decke an zwei dünnen Seilen. Die Bildschirmoberfläche stellt zugleich die Fensterfläche dar. Eine 3D-animierte Schwalbe versucht von “außen” in die Welt des Betrachters einzudringen. Sie fliegt permanent gegen die Scheibe und scheitert so dabei die unsichtbare Grenze zwischen “uns” und “ihr” zu überqueren.
Robert Olawuyi studierte Kunstgeschichte an der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest, Videokunst an der Kunsthochschule für Medien Köln sowie in der Klasse von Prof. Marcel Odenbach an der Kunstakademie Düsseldorf. Er entwickelt Videoinstallationen, die sich oft an der Grenze von Figuration und Abstraktion befinden, in denen Wahrnehmung als Besinnungsprozess sichtbar wird. Wenn das Videomaterial mithilfe eines Aufnahmegerätes entsteht, ist es irrelevant, ob es selbst aufgenommen oder gefunden wurde. Seine Bedeutung entsteht erst im Prozess der digitalen Bearbeitung. Robert Olawuyi begreift den Videoloop als ausgedehntes Moment der Erkenntnis, der die Idee der linearen Zeit aufbricht.