Kultur Kultur Intensiv. Bauen gegen den Klimawandel.

Kultur intensiv 2

Fr, 05.07.2024

18:00 Uhr

Bibliothek des Goethe-Instituts Buenos Aires

LANDSCHAFTSARCHITEKTUR, DIE UNBEKANNTE ZUKUNFTSDISZIPLIN

Spannende Diskussionen, angeregter Austausch und das Lernen neuer Fakten und Fähigkeiten, all das wird durch die Veranstaltungsreihe „Kultur Intensiv“ erlebbar.
Die Reihe „Kultur Intensiv“ bietet einen Raum für Akteure der Zivilgesellschaft, der Gaming-Szene und KI, Kulturschaffende, Bibliothekar*innen, Verleger*innen, Autor*innen und Übersetzer*innen, um gemeinsam über aktuelle Themen zu diskutieren, welche sie in ihrer Tätigkeit beschäftigt. Kultur verbindet und bringt Menschen zusammen. Sein Sie dabei! 

Wir befinden uns auf halbem Weg in das dritte Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Wird es uns gelingen, in diesem Jahrzehnt – nach Ansicht der Wissenschaftler unsere letzte Chance – unsere Lebensumstände so zu ändern, dass die Erde bewohnbar bleibt? Seit dem Pariser Abkommen von 2015 steht die Klimapolitik oben auf der öffentlichen Agenda. Wissenschaftler*innen, Ingenieur*nnen, Architekt*innen sind damit beschäftigt, Grundlagen zu erforschen, Technologie zu entwickeln, nachhaltigere Häuser zu bauen, und vieles mehr. Wenig bekannt ist das Potenzial der Landschaftsarchitektur, obwohl ihre Praktiker*innen und Forscher*innen schon immer überzeugende Antworten auf konzeptionelle und bauliche Fragen der Gestaltung unserer Lebensumwelten gegeben haben. Heute liefert diese Disziplin Vorschläge, wie sich abstrakte Nachhaltigkeitsideen kritisch umsetzen lassen, wie neue Denkweisen und neue Realitäten im Raum gestaltet werden können: in dichten Stadtzentren und in offenen Landschaften, im öffentlichen Raum und in privaten Anlagen, auf der Ebene der Regional- und Stadtplanung, und im Umgang mit verschiedenen Akteur*innen der Zivilgesellschaft.  Die Landschaftsarchitektur beschäftigt sich auch mit naturbasierten Lösungen (Nature-Based Solutions, NBS) – das sind Strategien zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen mit Hilfe natürlicher Prozesse. Zu diesen Lösungen gehören die Schaffung von städtischen Grünflächen, die Wiederherstellung von Ökosystemen und die Umsetzung natürlicher Infrastrukturen, die die Widerstandsfähigkeit und Lebensqualität in Städten verbessern. Von der Zivilgesellschaft hängt es letztendlich ab, wie die Nachhaltigkeit unseres Planeten zu gestalten ist, und dafür ist es wichtig, die Zusammenhänge von Klima, Wandel, Technologie, Politik und Alltag als eine einzige große Gestaltungsaufgabe für die ‚Landschaften des Lebens‘ anzusehen.  

Die Landschaftsarchitektinnen und -forscherinnen Lisa Diedrich und Verónica Fabio von der Architekturfakultät der Universität Buenos Aires geben in kurzen Vorträgen Einblicke in Praxis und Forschung ihres Fachgebiets in Deutschland und Argentinien, in Europa und Lateinamerika, und diskutieren mit dem Publikum. Das Gespräch wird vom Journalisten und Landschaftsgestalter Juan Miceli moderiert. 

Biografien

Lisa Diedrich

Lisa Diedrich © Lisa Diedrich

Lisa Diedrich studierte Architektur und Städtebau in Paris und Stuttgart, lernte Journalismus in Berlin und promovierte im Fach Landschaftsarchitektur in Kopenhagen. Sie arbeitete für die europäische Fachpresse, für die Münchner Bauverwaltung, und für Universitäten in Europa, Australien und Lateinamerika. Seit 2012 ist sie Professorin für Landschaftsarchitektur an der SLU-Universität in Malmö, Schweden, seit 2023 leitet sie den Walter-Gropius-Lehrstuhl an der Architekturfakultät der Universität Buenos Aires. Als freie Kritikerin betreibt sie ihr Büro Diedrich DesignCritic in Berlin. Sie ist Chefredakteurin der Fachbuch-Serie Landscape Architecture Europe und Ko-Chefredakteurin des Fachmagazins 'scape the international magazine for landscape architecture and urbanism'.

Verónica Fabio

Verónica Fabio © Verónica Fabio

Verónica Fabio hat Agraringenieurwesen und Landschaftsarchitektur studiert und promoviert derzeit in Urbanistik an der Universität von Buenos Aires. Seitdem ist sie dort und an anderen argentinischen und ausländischen Universitäten in Lehre und Forschung tätig. Seit 2003 ist sie ordentliche Professorin für Vegetationskunde und leitet den Fabio-Lehrstuhl an der Fakultät für Architektur der Universität von Buenos Aires. Von 2014 bis 2018 war sie Präsidentin des Centro Argentino de Arquitectos Paisajistas, das dem Internationalen Verband der Landschaftsarchitekten angehört. Sie ist auch Mitglied des Internationalen Wissenschaftlichen Ausschusses für Kulturlandschaften. Seit 2018 leitet sie die argentinische Sektion des internationalen Forschungsprogramms "Breathe/Respirar" unter der Schirmherrschaft der Universität Sheffield, UK.

Juan Miceli

Juan Miceli © Juan Miceli

Juan Miceli ist Landschaftsgestalter und Journalist. Er hat internationale Beziehungen studiert und ist Agrartechniker. Er machte seinen Abschluss als Landschaftsgestalter an der Pampa Infinita, „John Brookes School of Garden Design". 30 Jahre lang moderierte er Nachrichten- und Radiosendungen auf verschiedenen Kanälen und Radiosendern in Argentinien. Im Jahr 2019 gab er seine Stelle als Nachrichtenmoderator auf, um sich als Landschaftsgärtner der Gartengestaltung zu widmen. Gleichzeitig teilt er in den sozialen Netzwerken Inhalte über Garten- und Landschaftsgestaltung und setzt sich aktiv für die Umwelt ein. In seinem Geburtsort “Necochea” hat Juan Miceli den zentralen Platz von “Necochea” und zwei weitere öffentliche Plätze neu gestaltet. Darüber hinaus hat er t mehr als 20 Gärten in der Region “AMBA” und in der Provinz “Córdoba” entworfen und umgestaltet. Außerdem er leitet den Zyklus „Jardines para disfrutar“ (Gärten zum Genießen), der vom Kabelsender „Más Chic“ ausgestrahlt wird. Bei dieser Sendung werden öffentliche und private Gartenentwürfe gezeigt, um die Pflege und Entwicklung von Grünflächen zu fördern. Zurzeit moderiert er die Sendung „Encendidos en la tarde“ auf Radio Mitre AM 790, in der über Gartenbau, Landschaftsgestaltung und Botanik berichtet. 

Zurück