Goethe Pop Up Festival
Es waren einmal Flüsse
Video-Standbild aus dem Teaser von Johan Angermann | © Once there were rivers
Um auf die sich verschlechternden Zustände der Flüsse im stark vom Klima beeinflussten Bangladesch aufmerksam zu machen, haben Mahenaz Chowdhury aus Dhaka und Simone Simonato aus Berlin die Dokumentation und Diskurs-Pop-Up ‘Once There Were Rivers’ (dt. Früher gab es Flüsse) gedreht. Der Film ist unter Broqué verfügbar.
Von Mahenaz Chowdhury, Simone Simonato
„Once there were rivers” nimmt uns mit in die Geschichte der Flüsse in Bangladesch, insbesondere im Umfeld der Metropolregion Dhaka, und zeigt uns, wie diese unser Ökosystem, Handel, Kulturen, Handwerk und damit unseren Lebenszyklus geformt haben.
„Mit über 700 Flüssen ist diese kleine Nation eine essentielle Säule der internationalen Textilbranche. Seit Jahrhunderten verhilft uns dies zu Wohlstand – unsere Wurzeln liegen in der Textilindustrie, von der Produktion natürlicher Färbemittel über Baumwolle und Jute, die wir in einzigartige, kunstvolle Kleidungsstücke verwandeln, die international Anerkennung erhalten“, sagt Mahenaz Chowdhury, Forscherin im Bereich der Nachhaltigkeit und Zero-Waste-Designerin aus Dhaka.
Im Zuge der zunehmenden Industrialisierung und Urbanisierung als Folge unserer rasch wachsenden Bevölkerung ist Bangladesch mit einer immensen Zahl an Problemen konfrontiert, die in Zusammenhang mit Umweltgerechtigkeit und dem Verlust von Handwerkskunst stehen. Die Werte, die im Leben zählen, haben sich verändert und diese Dokumentation konzentriert sich darauf, diese Veränderungen, die die Menschen, die an Flüssen lebten oder aufgrund von Überschwemmungen und Bodenerosion ihre Heimat verlassen mussten, im Laufe der Zeit miterlebt haben.
„Dieses Projekt möchte der Welt zeigen, dass die Essenz des Lebens die Verbindung zwischen unser Natur und Geschichte ist. Sobald wir verstehen, wer wir sind, werden wir verstehen und fähig sein, unser Erbe und unsere Umwelt zu schützen”, sagt die andere Hälfte des Pop-Up-Duos, Simone Simonato, brasilianische Modedesignerin aus Berlin, die Textilabfall von Fabriken in Bangladesch aufbereitet und in Wohnaccessoires und Taschen verwandelt.
Vom 11. bis 19. November 2021 fanden mehrere Veranstaltungen zu den Themen „Ökologische Herausforderungen” und „Nachhaltige Zukunft” statt, u.a. an der Independent University Bangladesh und am Fluss in Demra.
Die Premiere im Hinterhof mit dem Goopy Bagha Productions Team und Zuschauer*innen | © Arifur Rahman
Die Veranstaltung fand inmitten der üppigen Vegetation Sonargaons statt. Mahenaz fügt hinzu: „Ohne die Flüsse wird es kein Leben mehr geben. Da das Wachstum unseres Landes von Urbanisierung und Industrialisierung abhängt, müssen wir begreifen, dass wir uns nicht von der Natur abkapseln können. Wir haben die Verantwortung, unser Ökosystem zu schützen und zu erhalten und dafür müssen wir unser Konsumverhalten auf jede mögliche Weise einschränken“.
Once there were rivers wurde von Mahenaz Chowdhury gedreht – Gründerin und Zero-Waste- Designerin von Broqué – in Zusammenarbeit mit Simone Simonato – Gründerin von Sica. Cinematograph und Produzent ist Emad B.M Hassan. Unterstützt wurde das Projekt zudem von Goopy Bagha Productions Limited und Johan Angermann.