Partizipative Diskursveranstaltung
Im Rahmen des Projektes FREIRAUM organisieren wir zusammen mit der Beursschouwburg „The Big Conversation on safety & freedom“, eine aktive und experimentelle Diskursveranstaltung rund um das Thema Sicherheit und Freiheit heute in Brüssel und in Europa.
„Freiraum“ (www.goethe.de/freiraum) ist ein Projekt der Goethe-Institute in Europa in Zusammenarbeit mit 53 Akteuren aus Kultur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Rund 40 europäische Städte gehen bis März 2019 der Frage nach: Was ist Freiheit heute in Europa? Wo ist sie in Gefahr? Wie stärken wir sie?
Brüssel (mit der Beursschouwburg) und Warschau (mit der Fundacja Panoptykon) bilden ein Freiraum-Tandem und beschäftigen sich mit der Frage: Welche Ängste sind es, die uns dazu bringen, uns für ein Leben in einer Filterblase zu entscheiden?
Am 26.01. laden wir interessierte Gäste und Expert/-innen aus Belgien, Deutschland und Polen ein, sich beim Thema Sicherheit über Fragen wie Ängste, Blasen, Komfortzonen, Sicherheitszonen, Privatheit auszutauschen.
Wir leben in einer Zeit, in der Sicherheit das höchste Gut ist. Gleich ob Fingerabdruckregistrierung, Online-Datenschutz, safe spaces, Meinungsfreiheit, sicheres Spiel-und Lebensumfeld oder repressive politische Maßnahmen: Alle sprechen darüber.
Je komplexer und unvorhersehbarer die Realität wird, umso mehr sehnen wir uns nach Räumen, in denen Sicherheit – oder zumindest die Illusion davon - gewährleistet ist. Der Wunsch, unsere Stadt, unsere Universität oder unser Online-Surfverhalten zu sichern, hat weitreichende Auswirkungen: Wann ist unsere Freiheit gefährdet?
Wie definieren Menschen in verschiedenen Kontexten Sicherheit? Wir bitten etwa 15 Meinungsmacher/innen und Expert/innen aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen, mit Ihnen in einen Dialog zu treten: Was könnte unsere Welt sicherer machen? Was löst Unsicherheit aus? Wie vereinbaren wir das Bedürfnis nach Freiheit mit dem nach Sicherheit? Gemeinsam untersuchen wir, wie das Konzept der Sicherheit und der Wert, den wir ihm beimessen, unsere (politischen) Entscheidungen bestimmen. Wer ist an einem sicheren Ort/Raum willkommen? Kann Ausschluss – in einer dialektischen Volte - inklusiv werden? Wo können Menschen auf der Flucht sicher sein und was ist mit Menschen, die ihnen Unterkunft gewähren? Was fühlt sich online sicherer an: mit Hassreden konfrontiert zu werden oder in einer Informationsblase zu bleiben?
Wir verwandeln die beursschouwburg in einen Debattier-Klub. An mehreren Tischen im Raum sitzen die Expert/innen, um mit Ihnen über die schmale Linie zwischen Sicherheit und Freiheit zu diskutieren. Es sprechen u.a.
- die Juristin und Datenschutz-Expertin Katarzyna Szymielewicz von der Fundacja Panoptykon über Datenschutz und sicheres Internet
- der Wissenschaftler Dietmar Kammerer über Überwachung
- der Schaerbeeker Bürger Pé Verhoeven über Bürgerwehren
- der Rechtsanwalt Alexis Deswaef über sicheres Zuhause und Sicherheit für Flüchtlinge
- die Autorin Yasmien Naciri über Hate Speech
- die Autorin und Staatsanwältin Rachida Lamrabet über Kleidung als Schutz
- die Kulturbiologin Eva de Baerdemaeker von Cultureghem über die (un)sichere Umgebung für Kinder
- ein Vertreter von HOBO über die sichere Stadt
Insgesamt haben Sie vier Stunden Zeit und können ganz frei drei Tische – je nach Thematik, nach Sprache auch (FR/NL/EN) – besuchen. Nach einem kurzen Impulsvortrag der Expert/-innen wird im engen Kreis von 12-15 Personen 45 Minuten lang offen und direkt diskutiert.
Nach der zweiten Runde wird eine Pause mit einer künstlerischen Darbietung eingezogen: Zum Thema Hetzbriefe wird der deutsche Autor und Journalist
Hasnain Kazim aus seinem Buch „Post von Karlheinz: Wütende Mails von richtigen Deutschen - und was ich ihnen antworte“ lesen. Die Performerin
Samira Saleh liest die englische Übersetzung.
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