Rahmenprogramm zur Ausstellung POWER
In seinem neuen Buch Building Carbon Europe (Sternberg Press, 2023) verortet Dennis Pohl den Ursprung von Europas Abhängigkeit von Kohlenstoff und Atomkraft in den architektonischen Entwürfen der Nachkriegszeit und der Energiepolitik der Europäischen Gemeinschaft. Seit den 1950er Jahren haben Architekten Pläne für die territoriale, regionale und städtische Entwicklung vorgeschlagen, die dem europäischen politischen Projekt dienten. Sie arbeiteten mit der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl zusammen, um die Stahlbauindustrie so effizient wie die Automobilindustrie zu machen, und sie haben die Ideen der unendlichen Kernenergie, wie sie von der Europäischen Atomgemeinschaft gefördert wurden, in ihre Entwürfe aufgenommen.
Im Laufe des Abends wird Dennis Pohl mit dem Künstler Armin Linke (Mailand, 1966) ins Gespräch kommen, dessen künstlerischer Beitrag die historische Analyse mit neuen Dokumentationen der aktuellen Energiedebatte begleitet. Seine Bilder reichen von Öl- und Gasfeldern in Russland, Aserbaidschan und dem Nahen Osten über Flussdämme in China, Uranminen in Niger, neue Energieinfrastrukturen in der Nordsee bis hin zu Energiekontrollräumen in Brüssel und vermitteln ein geopolitisches Terrain, das von Energiekrisen, Machtverschiebungen und dem Ruf nach sauberen Energiealternativen geprägt ist.
Parallel zur Ausstellung POWER unterstützt das Goethe-Institut Brüssel die Veranstaltungsreihe POWER Talks - ein öffentliches Programm mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Filmvorführungen, zu dem unter anderem Thomas Auer, Daniel Barber, BC Architects, Oana Bogdan, Arno Brandlhuber, Koenraad Danneels, Andrés Jaque, Jeanette Kuo, Charlotte Malterre-Barthes, Philippe Rahm, Bas Smets, Paulo Tavares und Ola Uduku geladen sind.
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