The Reasons of the Unreasonable in Neo-Fascist Politics.
AFTER REASON - Productive Undoing Is a Difficult Task lädt Künstler*innen und Denker*innen dazu ein, das paradoxe Erbe der europäischen Aufklärungsideale zu erkunden. In diesem Kontext teilt die Kulturtheoretikerin Ana Teixeira Pinto Reflektionen in einem Vortrag:
When I Was President No One Ate the Cat!
The Reasons of the Unreasonable in Neo-Fascist Politics
Seit der Wahl von Donald Trump und Jair Bolsonaro haben Liberale versucht, das zu benennen, was sie gegen diese illiberalen Führer verteidigen. Die Vernunft ist der Wert, für den sie sich oft entscheiden. Doch wie John Roberts in The Reasoning of Unreason argumentiert, ist die Vernunft in diesem Fall etwas, das „durch die Kräfte von Reaktion, gegeben, festgehalten und dann verloren wird“. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass universalistische Prinzipien wie die „Vernunft“ oft als Vorwand für einseitige Auferlegungen gegenüber denjenigen dienen, die als irrational gelten. In Anlehnung an Roberts würde ich mich auch gegen den Versuch wehren, von einem „Verlust der Vernunft“ zu sprechen. Die Vernunft ist nicht verloren, sondern hat „eine ganz andere Aufgabe bekommen“. Diese andere Aufgabe besteht darin, schräge, weiße und cis-Pathologien als verständliche Politik darzustellen.
In diesem Vortrag werde ich argumentieren, dass es nicht die Unvernunft ist, die die zeitgenössische Politik heimsucht, sondern der politische Konservatismus, der daran arbeitet, die Interessen einer bestimmten Gruppe als Engagement für Humanismus und universelle Werte umzuformulieren.
Gratis und ohne Registrierung zugänglich.
Ana Teixeira Pinto
... ist Schriftstellerin und Kulturtheoretikerin und lebt in Berlin. Sie ist Professorin an der HBK Braunschweig und Theorie-Tutorin am Dutch Art Institute. Ihre Publikationen sind u.a. in Third Text, Artforum, Afterall, e-flux journal, Manifesta Journal und Texte zur Kunst erschienen. Sie ist die Herausgeberin der Buchreihe On the Antipolitical, die bei Sternberg Press erscheint. Gemeinsam mit Kader Attia und Anselm Franke organisierte sie die Konferenz und Podcast-Reihe The White West: Whose Universal, die am HKW Berlin stattfand. Im Rahmen dieses Projekts war Ana Mitherausgeberin von The White West. Fascism, Unreason, and the Paradox of Modernity.
Zurück
