Sofia Bempeza @Beursschouwburg
AFTER REASON - Productive Undoing Is a Difficult Task lädt Künstler*innen und Denker*innen dazu ein, das paradoxe Erbe der europäischen Aufklärungsideale zu erkunden. Nimm teil an einem experimentellen Poesie-Workshop mit She-Dandy Sofia Bempeza:
Chop chop! Poetry is not a Luxury - Poetry is Contamination
Welche Farbe hat deine Erinnerung im Moment? Stell dir vor, du tippst auf eine schwarze Seite auf dem Bildschirm, ausgehend vom Abgrund des Meeres, der nicht Nichts ist. Das Blatt hätte auch weiß und leer sein können, aber nichts kann leer oder universell (allumfassend) sein, wenn wir von einer Epoche in die nächste gehen, wenn wir eine Geschichtsschreibung nach der anderen verfolgen. Meine Seite ist blau, so durchsichtig wie das Wasser der Ägäis um Lesbos, so dunkel wie die Wellen des Ozeans.
Der Workshop ist inspiriert von Audre Lordes Auffassung: Poesie ist kein Luxus, sondern „eine lebenswichtige Notwendigkeit“, die dem Unbenannten und noch nicht Gedachten Leben und Stimme verleiht und so die gesellschaftlichen Kräfte überwindet, die die Erfahrungen (schwarzer) Frauen zum Schweigen bringen. Poesie ist ein Werkzeug, um die vorherrschende(n) Sprache(n) zu kontaminieren, und ein Weg, um unsere Träume und Sehnsüchte vorauszuahnen. Wir werden Poesie als einen Weg praktizieren, um un/mögliche Geschichten zu erzählen, Erinnerungen zu weben und miteinander in Beziehung zu treten. Für die Teilnahme ist kein poetischer oder sprachlicher Hintergrund erforderlich - wir* vertrauen auf die Verbindungen zwischen unserer irdischen Umgebung und den vielstimmigen Geschichten und den Beziehungen zu menschlichen und nicht-menschlichen Freund*innen, unseren Geliebten, den Orten, an denen Leben, Arbeit, Bewegung, Kämpfe usw. stattfinden.
... ist Künstlerin, Dichterin (She-Dandy) und Kunst- und Kulturwissenschaftlerin. Sie schreibt, organisiert und performt bzw. arbeitet zu Dissens und künstlerischen/ ästhetischen Praktiken, Subversion und reaktionären Kulturen, Institutionskritik und Queer-feminismus. Sie* ist Professorin für Kunst- und Kommunikationspraktiken an der Universität für angewandte Kunst Wien. Ihre* theoretische Forschung befasst sich mit der Geschichte des Kunststreiks; Kollektiven und polyphonen Ästhetiken; kulturellen Strategien der (Neuen) Rechten und Anti-Gender-Narrativen. Sie ist Mitbegründerin der Hidden School (Ägäisregion GR/TR) und Gründerin und Ko-Kuratorin des queer-feministischen Festivals Aphrodite* in Athen (2018-2020). Sofia is außerdem Mitherausgeberin von Polyphone Ästhetik. Eine kritische Situierung (2019) eine Essaysammlung, die sich kritisch mit westlicher Ästhetik auseinandersetzt und diese produktiv verunsicher.
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