Die in Berlin ansässige venezolanische Künstlerin Gotopo sorgt mit ihrer Debüt-EP "Sacúdete" die am 16. Mai unter dem renommierten Label Waxploitation Records veröffentlicht wurde für Aufsehen. Als vielseitige Sängerin, Komponistin, Produzentin und Performerin lässt sich Gotopo von ihrem südamerikanischen Erbe inspirieren. Sie verbindet folkloristische Saiteninstrumente mit techno-inspirierten Beats und erkundet so ihr afroindigenes Erbe.
Ihre Musik zielt darauf ab, der historischen Auslöschung ihres Volkes durch den Kolonialismus zu begegnen, Antworten durch eine anzestralen Futurismus zu finden und die schönen und schmerzhaften Geschichten ihrer Vorfahren miteinander zu verweben. In Caracas, Venezuela, geboren, erhielt Gotopo ihre musikalische Ausbildung in Barquisimeto, das für sein Musikkonservatorium und das Jugendorchestersystem El Sistema bekannt ist, aus dem auch Gustavo Dudamel hervorging.
Kürzlich nach Berlin gezogen, hat sie den Übergang von der Straßenmusikerin zur Teilnehmerin an hochmodernen Musikveranstaltungen beispielswiese im Humboldt-Forum vollzogen. Gotopo zielt darauf ab, die Grenzen zwischen klassischer und Clubmusik, akademischer und Popkultur zu verwischen und Traditionelles mit Zeitgenössischem zu verbinden.
Ihr musikalisches Projekt begann mit der Single "Malembe", in der sie ihre afroindigenen Wurzeln und Spiritualität erkundete. Das Lied vermischt Elektrobeats mit verzerrten Gitarren und Synthesizern und schöpft aus einer afrovenezolanischen Hyme, welche dazu diente, spirituelle Abschiede von versklavten Verwandten zu ermöglichen. Gotopos kommendes Album setzt diese Erkundung fort mit dem Ziel folkloristische Musik neu zu erfinden, indem sie sie mit lebendiger elektronischer Energie aus der Berliner Clubszene verbindet.
Die EP "Sacúdete" ist eine Zusammenarbeit mit dem Produzenten Don Elektron (Ulises Lozano), einem Mitglied der mexikanischen Elektronikband Kinky, der bereits mit verschiedenen Künstler*innen zusammengearbeitet hat. Gotopos einzigartige Verbindung aus klassischer Ausbildung, Wissen über traditionelle Instrumente wie Cuatro und Gitarre sowie ihre Suche nach dem anzestralem Wissen durch Musik machen sie zu einer wahren Innovatorin.
Ihre Musik wird in Berlin gut aufgenommen, mit Auftritten bei Veranstaltungen wie dem X Jazz Festival und als Vorgruppe für Bomba Estereo. Die Innovationskraft, kreative Energie und Unterstützung für Künstlerinnen of Color in der Stadt haben Gotopos künstlerische Reise inspiriert.
Während sie sich an das Leben in Berlin anpasst, lernt sie weiterhin die deutsche Sprache, wie im preisgekrönten Minidokumentarfilm "Gotopo: The Sound of My Destiny" gezeigt wird. Gotopo umarmt die raue und dennoch verführerische Atmosphäre Berlins und ist entschlossen, ihre künstlerischen Grenzen zu erweitern und neue Horizonte in dieser pulsierenden Stadt zu erkunden.
Stipendiatin des MusicBoardBerlin in der Residenz Vila Sul