Bildende Kunst
Julia Debus

Julia Debus, geboren in Hamburg, lebt und arbeitet in Leipzig. Sie studierte Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig.

Ihre Arbeit ist von einem besonderen Interesse für das Unterwegssein in ihr unvertrauten Räumen geprägt, welches sie seit 2008 etwa immer wieder zu längeren Aufenthalten nach Indien führte, unter anderem an das National Institute of Design in Ahmedabad und an die MSU nach Baroda, wo sie ein Auslandssemester absolvierte.

Zunächst lag Debus‘ Fokus auf der Beschäftigung mit städtischen Architekturen, später jedoch wendeten sich ihre Arbeiten immer mehr zu reduzierten Situationen, Zwischenräumen und informell genutzten Landschaften hin. Dieses Interesse spiegelt sich auch in ihrem  Projekt „Konsens“ wieder. Sie entwickelte dafür eine Arbeitsweise, die ihr ein isoliertes, konzentriertes und ständiges Fotografieren von Landschaften über einen klar definierten Zeitraum ermöglicht. Sie wählt dabei Züge, die sich mit geringen Geschwindigkeiten fortbewegen und nimmt aus deren Inneren zum Teil über mehrere Tage hinweg die vorbeiziehenden Gegenden auf. Besonders im Zentrum steht hierbei der Raum als konstituierendes Moment der Bildfindung. Es besteht eine Dualität zwischen unterschiedlichen Aufmerksamkeiten: Während sich in den Fotografien nur die Welt außerhalb des Zuges erschließt, besteht während des Aufnehmens für die Künstlerin noch eine zweite Realität innerhalb des Zuges. Diese bleibt dem Betrachter letztendlich verborgen.

Während ihres Aufenthaltes in China möchte Debus ihre Arbeitsweise auf eine neue Umgebung übersetzen. Sie plant, die 4000 Kilometer lange Strecke von Peking nach Ürümqi und weiter in Chinas äußersten Westen nach Kaxgar zu fahren. Unterstützt wird sie dabei von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und dem Goethe-Institut Peking. Das Residenzprogramm dauert drei Monate.
 

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