Alt, Peter-André: Ästhetik des Bösen.
München: C.H.Beck Verlag, 2010
Peking: Central Compilation & Translation Press
Übersetzung: Ning Ying, Wang Defeng, Zhong Changsheng
Erscheinungsdatum: 2014
Das Böse ist für die Literatur seit der Romantik ein Objekt der offenen Anziehung und lustvoll inszenierten Sympathie. Peter-André Alt erschließt in seinem Werk die Geheimnisse einer unmoralischen Literatur, die das Böse als ästhetisches Phänomen jenseits aller Werte sichtbar werden lässt. Erzählt wird auf diese Weise eine andere Geschichte des Schönen, von der Nachtseite der europäischen Moderne. Wie keine andere Kunstform vermag die Literatur das Böse in imaginären Szenerien und Personen zur Anschauung zu bringen. In den überlieferten Figuren des Mythos und den Schreckgestalten des Aberglaubens empfängt es körperliche Präsenz; in psychologischen Novellen und Fallgeschichten erhält es seelische Tiefenschärfe; im Drama gewinnt es die unausweichliche Wucht einer verhängnisvollen Geschehensdynamik. Erst seit der Romantik löst sich die Literatur jedoch von den Zwängen einer moralischen Sichtweise auf die Erscheinungsformen der Sünde. Die moderne Literatur wird unmoralisch in einem programmatischen Sinn und entdeckt die ästhetischen Reize des Bösen in den Sensationen des Verbrechens, den Abgründen des Triebs und den Schrecken der Gewalt. Peter-André Alt geht den verschiedenen literarischen Genres und Formen nach, in denen moderne Texte ihre Lust am Bösen kultivieren. Von Goethe über E.T.A. Hoffmann, Shelley, Baudelaire, Huysmans, Wilde, George, Kafka bis zu Jünger, Genet, Kertész und Littell wird eine Phänomenologie des Bösen erkundet, die bis heute ein moralisches Skandalon bedeutet.
Beck, Ulrich: Das deutsche Europa: Neue Machtlandschaften im Zeichen der Krise.
Berlin: Suhrkamp Verlag, 2012
Shanghai:Tongji Universität Verlag
Übersetzung: Yuan Jie
Erscheinungsdatum: 2014
Welche Folgen die umstrittene deutsche Sparpolitik für die europäische Machtlandschaft hat, welche Lösungen im Konflikt zwischen Europaarchitekten und Nationalstaatsorthodoxen möglich sind und wie sich die Imperative der Krisenbewältigung und der Demokratie angesichts des Europa-Risikos versöhnen lassen – diesen Fragen geht Ulrich Beck in diesem leidenschaftlichen Essay nach. Er kommt zu dem Ergebnis, dass wir endlich einen Europäischen Gesellschaftsvertrag brauchen, einen Vertrag für mehr Freiheit, mehr soziale Sicherheit und mehr Demokratie – durch Europa.
Beck, Ulrich / Beck-Gernsheim, Elisabeth: Fernliebe: Lebensformen im globalen Zeitalter.
Berlin: Suhrkamp Verlag, 2012
Peking: Peking Universität Verlag
Übersetzung: Fan Rong
Erscheinungsdatum: 2014
Familie und Liebe in Zeiten der Globalisierung: Die Großeltern in Thessaloniki und ihr Enkel in Cambridge sprechen jeden Abend miteinander – via Skype. Eine US-Amerikanerin und ihr schweizerischer Ehemann ärgern sich über hohe Telefonrechnungen und Reisekosten. Ein europäisches Ehepaar erfüllt sich den Kinderwunsch mit Hilfe einer indischen Leihmutter. Neue Formen von Intimität, Liebe und Familie stehen im Zentrum des neuen Buches von Elisabeth Beck-Gernsheim und Ulrich Beck.
Braun, Christina von / Stephan, Inge: Gender@Wissen. Ein Handbuch der Gender-Theorien.
Stuttgart: UTB, 2009
Peking: People's Publishing House
Übersetzung: Shi Jingzhou
Erscheinungsdatum: 2014
Das Buch bietet ein umfangreiches Spektrum der dynamischen Forschungsdebatten, welches sich nur selten einer der klassischen geistes- oder sozialwissenschaftlichen Disziplinen zuordnen lässt. Identität, Körper, Reproduktion, Sexualität, Gewalt und Macht, Globalisierung, Performanz/Repräsentation, Lebenswissenschaft, Natur/Kultur, Sprache/Semiotik und Gedächtnis heißen die Einzelbeiträge, die sich durchweg auf hohem akademischem Niveau mit der Bedeutung der Kategorie Geschlecht in aktuellen theoretischen Debatten befassen. Es ist den Herausgeberinnen zu danken, dass sie auch benachbarte Forschungsfelder mit eigenen Beiträgen vorstellen, darunter Queer Studies, Postcolonial Studies, Media Studies und Cultural Studies.
Bredekamp, Horst: Sankt Peter in Rom und das Prinzip der produktiven Zerstörung.
Berlin: Klaus Wagenbach, 2000
Peking: Intellectual Property Publishing House
Übersetzung: Zhang Xiaoling
Erscheinungsdatum: 2014
Mit 50 Abbildungen. Die Gründe für den Abriß von Gebäuden sind älter als die Moderne - der berühmteste Abriß traf den zentralen Bau der Christenheit, St. Peter in Rom. Bis ins 16. Jahrhundert stand an der vertrauten Stelle seit Konstantins Zeiten eine große Basilika, die dann Stück für Stück abgerissen und durch einen gewaltigen Dom ersetzt wurde, an dessen Bau alle Großen der Zeit beteiligt waren, von Bramante, Raffael und Sangallo bis Michelangelo, Maderno und Bernini. Über ein Jahrhundert lang war die riesige Baustelle nicht nur ein kostenträchtiges Ungeheuer, dessen (als Ablaß getarnter) Geldhunger unter anderem zur Reformation führte (und zurück zur Gegenreformation), sondern auch ein künstlerisches Experimentierfeld erster Ordnung. Horst Bredekamp erzählt, wie es dazu kam, und mit welchen Folgen.
Feyerabend, Paul: Naturphilosophie.
Frankfurt: Suhrkamp, 2009
Peking: People's Publishing House
Übersetzung: Zhang Deng
Erscheinungsdatum: 2014
Feyerabend untersucht die Bedeutung der Mythen für die Frühzeit der Naturphilosophie und den Übergang von Homers »Aggregatuniversum« zu Parmenides' Einheitsdenken. Fokus seiner Überlegungen ist der - aus seiner Sicht verheerende - Aufstieg des Rationalismus in der griechischen Antike und die damit einhergehende Trennung des Menschen von der Natur. In gewohnt polemischer und äußerst belesener Weise erschließt Feyerabend so die Vorgeschichte der modernen Wissenschaft.
Frieling, Rudolf / Daniels, Dieter (Hrsg.): Medien Kunst Netz 1.
Wien: Springer Verlag, 2004
Shanghai: Shanghai People’s Publishing House; Horizon Media Co., Ltd presents
In Zusammenarbeit mit: TASML | Tsinghua University
Art & Science Center MediaLAB
Übersetzung: Gao Gao, Chen Yun, Pan Ziyi, Zhang Ga
Erscheinungsdatum: 2014
»Medienkunst im Überblick« ist das erste Modul von »Medien Kunst Netz«, das wir im Netz zusammen mit einem Begleitbuch veröffentlichen. Dieses Modul dient allen folgenden als materialreiche Grundlage und reagiert gleichzeitig auf eine Paradoxie der Vermittlung von Medienkunst: Durch Bücher kann sie nur unzureichend dargestellt werden aber auch im Internet fehlte bislang eine umfassende und kuratierte Einführung in eben dieses thematische Feld.
Geiger, Arno: Der alte König in seinem Exil.
München: Carl Hanser, 2010
Peking: Bei Jing Shi Ji Wen Jing Culture Communication Company
Übersetzung: Xie Yingying
Erscheinungsdatum: 2014
Wenn einer nicht mehr denken kann wie früher, was ist das für ein Leben? Arno Geigers Vater hat Alzheimer. Die Krankheit löst langsam seine Erinnerung und seine Orientierung in der Gegenwart auf, lässt sein Leben abhandenkommen. Arno Geiger erzählt, wie er nochmals Freundschaft mit seinem Vater schließt und ihn viele Jahre begleitet. In nur scheinbar sinnlosen und oft so wunderbar poetischen Sätzen entdeckt er, dass es auch im Alter in der Person des Vaters noch alles gibt: Charme, Witz, Selbstbewusstsein und Würde. Arno Geigers Buch ist lebendig, oft komisch. In seiner tief berührenden Geschichte erzählt er von einem Leben, das es immer noch zutiefst wert ist, gelebt zu werden.
Groys, Boris: Unter Verdacht.
München: Carl Hanser Verlag, 2000
Nanjing: Nanjing Universität Verlag
Übersetzung: Zhang Yun, Liu Zhenying
Erscheinungsdatum: 2014
Die Kunst unserer Gegenwart lebt vom Prinzip des Verdachts: Die Kunstwerke zeigen eine scheinbar alltägliche Oberfläche, hinter der wir ein Geheimnis vermuten. Nur deshalb kann etwa der monochrome Farbauftrag eine suprematistischen Bildes überhaupt unsere Aufmerksamkeit wecken. Boris Groys erklärt in seinem neuen großen Buch, wie das Prinzip des Verdachts in den unterschiedlichsten Medien funktioniert und wie es dazu kommen musste, dass gerade in der Moderne seit Malewitsch und Duchamp eine permanente Diskussion darüber geführt wird, was Kunst sei und was nicht. Kunst ist, was sich verdächtig macht – und verdächtig machen sich eine Schneeschaufel oder ein Häuflein Reis dadurch, dass sie in einem Museum neben anerkannten Kunstwerken dem Publikum zur Diskussion gestellt werden. Der Reiz dieser Debatten liegt darin, dass sie dem materiell begrenzten Kunstwerk die Perspektive einer potentiell unbegrenzten Reflexion eröffnen. Boris Groys begründet mit diesem Buch eine umfassende Phänomenologie der Künste und der Medien - womit er nicht zuletzt die zentralen Thesen seiner viel beachteten Studie Über das Neue fortentwickelt.
Hoerster, Norbert: Was ist Moral? Eine philosophische Einführung.
Stuttgart: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH
Peking: Peking Universität Verlag GmbH
Übersetzung: Dong Lu
Erscheinungsdatum: 2014
Was bedeutet der Begriff "Moral"? Ist uns Moral vorgegeben? Kann Religion Moral begründen? Hilft uns die "Goldene Regel"? Muss die Moral alle gleichbehandeln? Ist Trittbrettfahren unmoralisch? Und setzt Moral Willensfreiheit voraus? In seiner Einführung beleuchtet Norbert Hoerster auf ebenso zugängliche wie tiefsinnige Weise diese grundlegenden Fragen – und führt dabei auf kleinstem Raum in die Grundprobleme der Ethik ein.
Illiess, Florian: 1913 : Der Sommer des Jahrhunderts.
Frankfurt am Main: S.Fischer Verlag, 2012
Nanjing: Yilin Publishing House
Übersetzung: Xu Wen
Erscheinungsdatum: 2014
Die Geschichte eines ungeheuren Jahres, das ein ganzes Jahrhundert prägte: Florian Illies entfaltet virtuos ein historisches Panorama. 1913: Es ist das eine Jahr, in dem unsere Gegenwart begann. In Literatur, Kunst und Musik werden die Extreme ausgereizt, als gäbe es kein Morgen. Zwischen Paris
und Moskau, zwischen London, Berlin und Venedig begegnen wir zahllosen Künstlern, deren Schaffen unsere Welt auf Dauer prägte. Man kokst, trinkt, ätzt, hasst, schreibt, malt, zieht sich gegenseitig an und stößt sich ab, liebt und verflucht sich. Es ist ein Jahr, in dem alles möglich scheint. Und doch wohnt dem
gleißenden Anfang das Ahnen des Verfalles inne. Literatur, Kunst und Musik wussten schon 1913, dass die Menschheit ihre Unschuld verloren hatte. Der Erste Weltkrieg führte die Schrecken alles vorher schon Erkannten und Gedachten nur noch aus. Florian Illies lässt dieses eine Jahr, einen Moment höchster Blüte und zugleich ein Hochamt des Unterganges, in einem grandiosen Panorama lebendig werden. Malewitsch malt ein Quadrat, Proust begibt sich auf die Suche nach der verlorenen Zeit, Benn liebt Lasker-Schüler, Rilke trinkt mit Freud, Strawinsky feiert das Frühlingsopfer, Kirchner gibt der modernen Metropole ein Gesicht, Kafka, Joyce und Musil trinken am selben Tag in Triest einen Cappuccino – und in München verkauft ein österreichischer Postkartenmaler namens Adolf Hitler seine biederen Stadtansichten.
Vogl, Joseph: Das Gespenst des Kapitals.
Zürich: Diaphanes, 2010/2011
Peking: China Legal Publishing House
Übersetzung: Shi Shiwei
Erscheinungsdatum: 2014
Angesichts der Ereignisstürme im gegenwärtigen Finanzgeschäft widmet sich Joseph Vogl in einem Essay den Wahrnehmungsweisen, Theorien und Problemlagen dessen, was man mit gutem Grund immer noch Kapitalismus nennen muss. Gerade Finanzmärkte gelten als das Marktgeschehen schlechthin. Unbelastet von den Beschwernissen der Produktion sind sie - für die herrschende ökonomische Doktrin - Schauplätze eines perfekten Wettbewerbs und idealer wirtschaftlicher Ausgleichprozesse: ein segensreiches Zusammenspiel von gewinnorientierten und also ebenso rationalen wie zuverlässigen Akteuren. Darum wollte man in Spekulationsblasen und Crashs bloße Anpassungskrisen oder jene seltenen Ausnahmesituationen erkennen, die sich dem irrationalen Überschwang eines vielleicht gierigen, vielleicht inkompetenten oder schlicht rücksichtslosen Spekulationswesens verdanken.
Wehler, Hans-Ulrich: Nationalismus: Geschichte, Formen, Folgen.
München: C.H. Beck, 2001
Peking: China Legal Publishing House
Übersetzung: Zhao Hong
Erscheinungsdatum: 2014
Hans-Ulrich Wehler gibt in diesem Band einen souveränen Überblick über die Geschichte des Nationalismus von den Anfängen bis zu seinen heutigen Erscheinungsformen. Dabei stehen Europa und Nordamerika im Vordergrund, aber der Blick fällt auch auf die Ausprägungen des Nationalismus in der außereuropäischen Welt.
Wersin, Michael: Bach hören. Eine Anleitung.
Stuttgart: Verlag Philipp Reclam jun., 2010
Shanghai: Verlag Lijiang
Übersetzung: Wu Yongli
Erscheinungsdatum: 2014
Johann Sebastian Bachs Musik wird von vielen als zeitlos empfunden, Als habe er mit seiner Tonsprache grundlegende, fundamentale Aussagen formuliert, die den Hörer immer wieder berühren und ergreifen. Welche Gattung Bach auch bearbeitet hat, überall gelang es ihm, den barocken Musikstil zur Vollendung zu führen. Michael Wersins neues Buch erschließt diese geniale Musik dem Hörer, um sie besser zu verstehen und immer wieder aufs Neue entdecken zu können. Dazu dringt er in die Tiefe der Musikstruktur vor, richtet den Blick aber zugleich in die Weite des kulturhistorischen und aufführungspraktischen Kontextes: von Bachs unterrichtspädagogischen Ansätzen in seinen Inventionen, über die Choralvorspiele und deren Verankerung im Gottesdienst, die Umsetzung seiner umfangreichen theologischen Kenntnisse, seine Concerti, die im Leipziger Café Zimmermann ein Podium fanden, bis zu seinen, das Lebenswerk krönenden letzten Werken, der Messe in b-Moll und der Kunst der Fuge.
Wüllenweber, Walter: Die Asozialen: Wie Ober- und Unterschicht unser Land ruinieren – und wer davon profitiert.
München: DVA, 2012
Peking: Guang Ming Daily Press
Übersetzung: LI Xin
Erscheinungsdatum: 2014
Die deutsche Gesellschaft befindet sich im Zustand der Auflösung. Am unteren Ende ist eine wachsende Unterschicht dabei, sich aus den bürgerlichen Wertvorstellungen zu verabschieden. Gleichzeitig zieht sich auch die Oberschicht in ihre Parallelwelt zurück. Das Erstaunliche ist: An den gegenüberliegenden Enden der Gesellschaft beobachten wir ähnliche, teils identische Entwicklungen:
· Die Wert- und Moralvorstellungen von Ober- und Unterschicht entfernen sich immer weiter von denen der Mehrheitsgesellschaft.
· Oberschicht und Unterschicht empfinden kaum noch einen Zusammenhang zwischen Leistung und Erfolg.
· Tricksen wird mehr und mehr zur Lebensform. Die Reichen tricksen beim Finanzamt, die Armen beim Sozialamt.
· Oben und Unten leben auf Kosten der Mittelschicht.
Mächtige Verbündete haben ein Interesse daran, dass sich an diesen Zuständen nichts ändert: Die Finanzindustrie macht die Oberschicht reich. Die Hilfsindustrie ermöglicht die Lebensform der Unterschicht. In den Banken wird das meiste Kapital verwaltet und umgesetzt. In der Hilfsindustrie sind die
meisten Arbeitnehmer beschäftigt. Vor diesen Mächten hat der Staat längst kapituliert.