2016: Tianjin
Gelebte Debattierkultur

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© Goethe-Institut(China)

Sie sind der Meinung, dass Geschäfte an Sonntagen geschlossen bleiben sollen? Dann vertreten Sie Ihren Standpunkt bitte in wenigen Minuten, widerlegen Sie mit guten Argumenten Ihr Gegenüber, und das alles in einer Sprache, die Sie erst seitwenigen Jahren lernen! Dies war die Situation, die Studierende von 48 Universitäten aus ganz China meistern mussten, als sie am 12. und 13. November 2016 zum 9. Debattierwettbewerb für chinesische Germanistikstudierende an der Nankai-Universität in Tianjin zusammenkamen. Und sie taten dies mit Bravour!

Auch im neunten Jahr seiner Austragung erfreute sich der Debattierwettbewerb bei den Germanistik-Abteilungen in ganz China so großer Beliebtheit, dass die 48 Plätze, auf diedas Teilnehmerfeld begrenzt ist, schnell belegt waren. Jede teilnehmende Universität schickte zwei Studierende zur Nankai-Universität nach Tianjin. Der Austragungsort des Wettbewerbs wird jedes Jahr vom Anleitungskomitee für Germanistik des chinesischen Bildungsministeriums bestimmt, das gemeinsam mit dem Goethe-Institut den Wettbewerb organisiert.

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© Goethe-Institut(China)

Um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten, werden alle Teams erst am Wettbewerbstag per Los ihrem Debattiergegner zugeordnet. So reisten bereits am Freitag die 48 Teams mit ihren Begleit- personen an, um am Samstag in aller Frühe an der Auslosung der Startplätze zusammenzukommen.

Obwohl die acht Themen der Vorrunde allen Teilnehmern zehn Tage vor dem Wettbewerb bekannt gegeben worden waren und sie dadurch Zeit hatten, sich bereits Argumente zurechtzulegen, zeigten doch die offenen Debatten gegen ein anderes Team, wie schlagkräftig, spontan und überzeugend die Studierenden ihren Standpunkt in der Fremdsprache Deutsch vertreten konnten. Diese Fähigkeiten bereiteten auch für das Halbfinale und das Finale vor. Hier wurden die Themen erst kurz vor der Debatte bekannt gegeben.

Neben der Überzeugungskraft und dem Ausdrucksvermögen der Studierenden standen im Fokus der Bewertung noch die Kriterien Sachkenntnis, Gesprächsstil, Teamarbeit und Gestus sowie die Aussprache und Intonation. Ein ganzes Bündel also an Kriterien, auf die die unabhängige Jury aus chinesischen und deutschen Experten zu achten hatte.

Gewinner beim Debattierwettbewerb 2016 © © Goethe-Institut (China) Gewinner beim Debattierwettbewerb 2016 © Goethe-Institut (China)

Bis zum Finale diskutierten sich das Meisterteam der Jiaotong Universität Shanghai, Frau Wu Fei (吴非) und Herr Yuan Wenyu (袁文瑜), und die Fremdsprachenuniversität Beijing mit denVize-meisterinnen Wang Yiqing (王依青) und Sun Rui (孙睿) – indem sie vor mehr als 250 Zuschauern diskutierten, ob Hochschulabsolventen, die ins Ausland abwandern, ihre Ausbildungskosten dem Staat zurückzahlen sollen. Die Siegerinnen und Sieger haben damit ein Stipendium für einen Sprachkurs an einem Goethe-Institut in Deutschland gewonnen. Die Vizemeister erhielten ein Stipendium für einen DAAD-Sommersprachkurs in Deutschland. Zweite Preise und Sonderpreise für die Höchste Überzeugungskraft, die Beste Aussprache und die beste individuelle Debattierleistung erhielten Studierende der Renmin Universität Beijing, die Guangdong University of Foreign Studies sowie die Beijing University of Political Science and Law. Das Deutschlandzentrum der Deutschen Botschaft Peking, der „Foreign Language Teaching and Research Press“-Verlag der Fremdsprachenuniversität Beijing sowie das Goethe-Institut stifteten Sachpreise für die Teilnehmenden.

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