Cuerpo etc.
Lokale Kontexte in Südamerika

Contextos
© Goethe-Institut

Südamerika (SUR-América) impliziert einen spezifischen Blickwinkel auf die Welt, der den Ausgangspunkt des Treffens bildet.

Die lokalen Kontexte auf dem Kontinent teilen zentrale Fragen wie postkoloniale ästhetische und intellektuelle Epistemologien, klimatische Bedrohungen, soziale Ungleichheiten und ethnische Diskriminierung, sowie Geschichten von Krieg, Gewalt und Resilienz, die den jeweiligen Horizont der Künstler*innen bilden und damit ihre künstlerischen und ästhetischen Praktiken, Sprachen sowie ihr Bewegungsmaterial prägen.

Unter diesen gemeinsamen Begleitumständen erscheinen und verschwinden die erweiterten Praktiken des Tanzes, lassen sich nicht fixieren oder kanonisieren, sind lebendig und im Wandel und mischen sich in ihren jeweiligen Kontext ein: durch die Präsenz des Körpers im (öffentlichen) Raum, in gemeinschaftlichen Initiativen und auf unkonventionellen Bühnen. Denn dort fügt sich der Körper in die Verhältnisse seines Territoriums ein und bringt Formen des politischen und symbolischen Widerstands hervor.

Die erweiterten Praktiken des Tanzes, lassen sich nicht fixieren oder kanonisieren, sind lebendig und im Wandel...

Künstlerisches Arbeiten und künstlerische Initiativen sind auf dem ganzen Kontinent strukturell unterfördert und untereinander kaum miteinander verbunden. Die wirtschaftliche Lage der meisten Länder der Region und die im Vergleich zu Europa und den Vereinigten Staaten geringe öffentliche und private Finanzierung der Kultur bremsen die Entwicklung dieser Formen, die dazu gewöhnlich unter prekären Schaffens- und Arbeitsbedingungen leiden, jeglicher mittel- und langfristigen Planungssicherheit entbehren.

Obwohl Tanz zwar im kulturellen Leben der Länder sehr präsent ist und unterschiedliche populäre, festliche und politische Ausdrucksformen genießt, ist sowohl der Diskurs über Tanz als auch Tanzkritik spärlich, was dazu beiträgt, dass die oben genannten zeitgenössischen und neuen Praktiken weitgehend unsichtbar und auch der ästhetisch-intellektuelle Austausch unter Künstler*innen und damit die fruchtbare Entwicklung ihres künstlerischen Ausdrucks gehemmt bleiben. 

Cuerpo etc. schlägt folglich einen Raum der Begegnung vor, in dem Praktiken geteilt und eine eigenständige Reflexion der spezifischen ästhetischen und politischen Fragestellungen Südamerikas im Gespräch mit anderen Künstler*innen unterschiedlicher Laufbahnen und Blickwinkel beider Seiten des Atlantiks gemeinschaftlich entwickelt wird.

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