Am Pfingstmontag 1828 taumelt ein etwa 16-Jähriger über den Nürnberger Unschlittplatz. Er spricht immer nur einen Satz, kann nicht sagen, wo er herkommt und wirkt verwirrt. In einem Brief, den er bei sich trägt, steht, er sei jahrelang in einem dunklen Keller festgehalten worden.
Diese Geschichte wird er dann auch weiterhin erzählen. Es gehen Gerüchte um, es handle sich um einen badischen Erbprinzen, der aus dem Weg geräumt werden sollte, andere halten Kaspar Hauser schlichtweg für einen Betrüger.
Im Café Creativo am 7. Juli 2017 begeben wir uns unter der Leitung der Literaturwissenschaftlerin und Lehrerin Franziska Krieger auf die Spuren dieses geheimnisvollen Fremden, spüren den Legenden nach und werfen einen Blick auf die vielen Erzählungen, die durch Kaspar Hauser inspiriert wurden.
Über die Veranstaltungsreihe Café Creativo: Mit dem Thema „El futuro de la memoria“ – „Die Zukunft der Erinnerung“ – setzen wir uns mit den Facetten unserer Erinnerung auseinander und werden dabei literarischen, politischen, landeskundlichen, künstlerischen und philosophischen Thematiken und Fragestellungen kreativ in Gesprächen und Workshops begegnen.
Dabei steht vor allem der Vergleich von deutscher und kolumbianischer Erinnerungskultur im Vordergrund. Alle sind eingeladen, in den Sitzungen eigene Gedanken zum Thema zum Ausdruck zu bringen. Ob als Zeichnung, Text oder Theaterstück – der Kreativität der Teilnehmenden sind keine Grenzen gesetzt.
Zwei Mal im Monat treffen wir uns freitags um 16:30 Uhr in der Bibliothek des Goethe-Instituts für etwa eineinhalb Stunden. Die Veranstaltungen finden hauptsächlich in spanischer Sprache statt und bieten daher auch Teilnehmenden, die kein Deutsch sprechen, die Möglichkeit, sich über dieses interessante und wichtige Thema auszutauschen.
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