Writer in Residence

Bunte Häuser in Reykjavík von oben gesehen. Foto: Unsplash/Tom Podmore

Seit 2012 vergibt das Goethe-Institut Dänemark in Zusammenarbeit mit UNESCO Literaturstadt Reykjavík jedes Jahr ein Stipendium für deutsche Autor*innen.
Die Residenzgäste haben die Möglichkeit, während eines vierwöchigen Aufenthalts in der isländischen Hauptstadt die lokale Literaturszene kennenzulernen und Recherchen zu einem neuen Projekt durchzuführen, bei dem das Land Island bzw. die isländische Kultur Ausgangspunkt oder Inspirationsquelle ist. Das Team von UNESCO Literaturstadt Reykjavík vermittelt Kontakte zu Einzelpersonen und Institutionen und bietet auch an, Lesungen oder andere Veranstaltungen zu organisieren.

Bewerben können sich Autor*innen mit mindestens zwei veröffentlichten Büchern und mindestens einer Übersetzung ins Englische oder in eine skandinavische Sprache. Zudem wird erwartet, dass der Lebens- und Arbeitsmittelpunkt der Bewerber*innen in Deutschland liegt.

Die Bewerbungsfrist für 2025 ist abgelaufen. Die Ausschreibung für 2026 wird voraussichtlich im Juni 2025 auf diser Webseite veröffentlicht. 

Writer in Residence 2025: Inga Machel

Die Autorin Inga Machel trägt einen beigen Mantel. © Letisya Tapan

Inga Machel, geboren 1986, lebt in Berlin. Sie studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim (2005-2010), war freiberuflich als Rundfunkautorin (RBB), Lektorin (Aufbau Verlag, Suhrkamp Verlag) und Texterin tätig und ist außerdem Heilpraktikerin für Psychotherapie (seit 2022). Ihre Erzählung Lieber A. wurde mit dem New German Fiction Prize ausgezeichnet und erschien bei Matthes & Seitz als E-Book sowie als Dear A. in der englischen Übersetzung von Donal McLaughlin bei Readux Books. Auf Tegel Media veröffentlichte sie die Story Being with Paul. Ihr Debütroman Auf den Gleisen erschien im Januar 2024 bei Rowohlt und wurde kurz nach seinem Erscheinen auf die SWR-Bestenliste gewählt; außerdem kam er auf die Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse.

In ihren literarischen Texten befasst sich Inga Machel immer wieder mit marginalisierten Menschen. Gerade die isländische Literatur umfasst aus ihrer Sicht zahlreiche Werke, in denen die Lebensgeschichten von Antiheld*innen erzählt werden: Das Spektrum reicht von den Isländersagas des 13. Jahrhunderts bis hin zu den Büchern zeitgenössischer Autor*innen wie zum Beispiel Einar Kárason oder Einar Már Gudmundson. An diese Tradition anknüpfend, möchte Inga Machel während ihres Aufenthalts in Island Kontakt zu Menschen aufnehmen, die üblicherweise nicht nach ihrer Geschichte gefragt werden – sei es eine Fischersfrau in Bakkafjörður, sei es ein substanzabhängiger Obdachloser in Reykjavík. Parallel dazu möchte sie sich in die Literatur Islands vertiefen und erzählerische Umgangsweisen mit der literarischen Verarbeitung der entsprechenden Lebensgeschichten ausloten. Diese Recherchen sollen in ein umfangreiches neues Prosaprojekt einfließen. Geplant ist ein dreiteiliger Roman mit dem (Arbeits-)Titel Harte Strandparty, der die Bedingungen menschlichen Überlebens anhand dreier Anti-Held*innen untersuchen will.
 

Die Autorin Miku Sophie Kühmel sitzt mit überkreuzten Armen an einem Tisch und schaut direkt in die Kamera. © Olga Blackbird © Olga Blackbird

Die Autorin Daniela Dröscher steht mit verschränkten Armen vor einer Betonwand. Sie hat braune, lockige Haare, die im Nacken zusammengebunden sind und trägt einen Pullover mit geometrischen Mustern in  hellblau, türkis, orange und rosa. © Carolin Saage © Carolin Saage

Der Autor Matthias Jügler sitzt in einem Fotoautomaten. Foto: Random House © Melina Mörsdorf Photography Foto: Random House © Melina Mörsdorf Photography

Ein Portrait der Dichter*in, Performer*in und Künstler*in Rike Scheffler. Foto: Valerie Schmidt Foto: Valerie Schmidt

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