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Ein eigenwilliger Lumpenroman mit apokalyptischem Einschlag: Charlotte (oder lieber Charlie), zur Jahrtausendwende geboren, ist jetzt Mutter – eins ihrer Kinder wird gleich sechs – und eine in etwa gestandene Frau, aber vor gar nicht langer Zeit (im zerbrechlichen Alter von siebzehn Jahren) stand sie noch am Rande des Zusammenbruchs. Nun spinnt sie nüchtern ihre Überlebensgeschichte; sie ist gleichzeitig banal und bewegend. Danteske Hölle zu Hause (drogenabhängige und psychotische Mutter, unbeteiligter und abwesender Vater), keine schöne, neue Welt draußen (Ozonwarnungen und herumliegende Tierkadaver), lange Tage ohne jeglichen Sinn und Zweck, Glamour eines jungen, vermögenden Nachbarpaares, Versuch einer Annäherung, Ausbruch aus der Aussichtslosigkeit in… was auch immer.
Helene Hegemann, unlängst noch das schwierige Wunderkind der deutschen Literaturszene, inzwischen eine trotz ihren jungen Jahren sichtlich versierte, wenn auch noch nicht ganz gefestigte Autorin, legt mit ihrem dritten Buch – Bungalow – einen ebenso thematisch durchschaubaren wie perzeptiv schlagenden und stilistisch frappanten Coming-of-Age-Roman für Erwachsene vor. Er geht einem nicht so schnell aus dem Kopf.