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Oussoulna – zur Bewahrung des kulturellem Erbe Libyens

Die politische Lage in Libyen ist geprägt von Konflikten und Unsicherheit. Krieg, Flucht und Migration bedrohen das kulturelle Erbe des Landes. Angesichts dieser Herausforderungen setzt das Projekt „Oussoulna“ an: Es verfolgt das Ziel, dem Verfall des Kultursektors entgegenzuwirken und das Bewusstsein für das gemeinsame Erbe zu stärken. Gerade in einer Zeit, in der gesellschaftliche und politische Zersplitterung das Land prägen, ist die Rückbesinnung auf das gemeinsame Erbe von großer Bedeutung.

Oussoulna - 12 Jahre TP © Goethe-Institut - Kairo

„Oussoulna“ schafft Räume für Austausch und Dialog, die Menschen dazu einladen, sich mit ihrer gemeinsamen Geschichte und Kultur auseinanderzusetzen. Mit Unterstützung eines Förderfonds wurden neun Projekte ins Leben gerufen, die aktiv zum Erhalt des kulturellen Erbes beitragen:

Das Projekt “Unlocking the Past: Qeshla Heritage Project" dokumentiert das historische Qeshla-Gebäude. Dabei wurde ein detaillierter Sanierungsplan erarbeitet, um das Bauwerk zu restaurieren und wiederzubeleben.

Im „Eco-Heritage Empowerment Camp“ beschäftigten sich Teilnehmende mit ökologischen Herausforderungen sowie der kulturellen Abkopplung der libyschen Jugend. Das Programm zielte auf Umweltbewusstsein, kulturelle Wertschätzung und Geschichtenerzählen ab.

In Zusammenarbeit mit Organisationen aus Libyen, Italien, Deutschland, Großbritannien und Frankreich förderte das Gemeinschaftsprojekt „The Mediterranean Association for Data Interchange“ (MADI) den grenzüberschreitenden Zugang zu Informationsressourcen über das libysche Kulturerbe.

Oussoulna2 Goethe-Institut - Tunis ©

Zusammen mit der Bab Organisation entwickelte Mohamed Elmejrab das Videospiel „Stories from Libya“. Es ermöglicht Kindern, kulturelle Stätten Libyens auf spielerische Weise zu entdecken und ihr kulturelles Bewusstsein zu stärken.

Die „Libyan Film Cultural Organization“ baute ein umfangreiches Archiv des libyschen Kinos auf und förderte dadurch die Zusammenarbeit von Fachleuten der Branche.

Das Projekt „Anttul Nno Initiative for Cultural and Economic Development“ konzentrierte sich auf die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung von Yefren, insbesondere in den Bereichen kulinarische Künste und Textilproduktion.

Das Projekt „Heritage Resource Mapping“ kartierte das kommunale Kulturerbe von Tripolis zwischen 1600 und 1900.

„Tripoli’s Little Details“ konzentrierte sich auf die Erhaltung und Dokumentation des visuellen Erbes der Altstadt von Tripolis. Dazu wurden Zeichnungen und Fotografien gesammelt.

Die Initiative „Hear me Out“ richtete sich an 20 junge Menschen in Sebha und Hun in Libyen. Ein umfassendes einjähriges Schulungsprogramm befähigte sie zur Erstellung künstlerischer Inhalte.

Die Projekte verdeutlichen, wie wichtig es ist, in Zeiten von Konflikten und Unsicherheit das kulturelle Erbe als verbindendes Element zu bewahren und neu zu beleben. Sie zeigen, dass gemeinsames Engagement und kreative Ansätze eine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schlagen können – für ein Libyen, das trotz aller Herausforderungen seine kulturelle Identität stärkt.
 

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