Regie: Arndt Ginzel. Deutschland 2022, Farbe, 193 Minuten
Der Dokumentarfilmregisseur Arndt Ginzel hat Hunderte Stunden Material ausgewählt, das der ukrainische Polizist Vasyl Pipa im Frühjahr 2022 mit seiner ununterbrochenen Helmkamera gefilmt hat. Pipa erlebt mit, wie die russischen Streitkräfte seine Heimatstadt Marinka wenige Kilometer westlich von Donezk unter Beschuss nehmen. Er ist Teil eines Hilfsteams, das wegen des weißen Lieferwagens, mit dem sie sich durch die Trümmerlandschaften bewegen, von vielen Einheimischen „der weiße Engel“ genannt wird. Fast jeden Tag fahren Pipa und seine Kollegen Richtung Front, um gefährdete Personen zu evakuieren. Seine darüberhinausgehende Mission: Belege zu sammeln und Sachverhalte zu dokumentieren, die bei einer späteren strafrechtlichen Verfolgung gegen jene verwendet werden können, die die Zerstörung seiner Heimat zu verantworten haben. Der Regisseur des Dokumentarfilms interviewt zusätzlich Überlebende und Mitglieder der Rettungsteams, um sie in einer neutralen Studiosituation von den Ereignissen erzählen zu lassen. „White Angels – Das Ende von Marinka“ ist zudem eine ungefilterte Fallstudie über das mentale Erleben von Krieg: also räumliche und zeitliche Desorientierung, Realitätsverweigerung, Erlöschen von Reflexen. Immer wieder wird das Team damit konfrontiert, dass Menschen ihre Häuser, Keller oder andere notdürftige Verstecke nicht verlassen wollen, weil die Panik, ihre wenigen Habseligkeiten ungesichert zurückzulassen, die Angst vor Bombardierung überlagert.
Ein großer Dank für die Unterstützung geht an den Freundeskreis Asociación AMIGOS Goethe-Institut España, insbesondere an seine Mitglieder:
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